Paraguay investiert zu wenig in Bildung

In einem UNESCO-Ranking von 12 südamerikanischen Ländern nimmt Paraguay – prozentual bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt – nur einen der hintersten Plätze bei den Investitionen in Bildung ein. Als nötiges Minimum wird international ein Satz von 7% des Bruttoinlandsproduktes angenommen; Paraguay investiert jedoch mit 3,9% nur knapp etwas mehr als die Hälfte dieses Wertes (rund 1, Mrd. US Dollar sind für 2015 vorgesehen).

Einheimische Firmen mussten daher bislang auch schon Manager aus anderen Ländern rekrutieren – der Geschäftsführer des Telekommunikationsanbieters Claro beispielsweise wurde aus El Salvador nach Paraguay geholt. Dies bedeutet für die Firmen erhebliche Zusatzkosten in Form von höheren Gehältern, Umzugskosten usw.

Die Abgeordnete Karina Rodrí­guez beklagt, daß viel in Infrastruktur und neue Investitionsanreize im privaten Sektor investiert werde, jedoch jedes Jahr weniger in Bildung.

CEPAL, die lateinamerikanische Wirtschaftsforschungsinstitution der Vereinten Nationen erklärt, daß Bildung und Berufsausbildung wichtige Grundlagen für eine bessere Nutzung der existierenden Infrastruktur in den lateinamerikanischen Ländern sei. Der Zugang zu Ausbildung im Logistikbereich beispielsweise ermögliche eine effizientere Nutzung von Transportmitteln und –technologien, um letztendlich die Produkte kosteneffizienter transportieren zu können. Es sei notwendig, dass die Bildungsinhalte auch auf die neuen Technologien abgestimmt werden und ganzheitliche und interdisziplinäre Praktiken gelehrt würden. Dabei müsse auch die Wertschöpfungskette berücksichtigt werden, also unter anderem die Integration, Synchronisation der einzelnen Transportschritte sowie Risikoabschätzung und Nachhaltigkeit.

Nach Daten des paraguayischen Statistikamtes DGEEC beträgt die Analphabetenquote landesweit in Paraguay 5,3%, jedoch rund 6% in ländlichen Gebieten. Von der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung haben nur 10,2% zwischen 13- und 15 Jahre Schul-/Ausbildung erfahren und 11,8% mehr (16-18 Jahre). International bedeutet dies im Hinblick auf höhere Schulbildung nur den 112. Platz von 160 betrachteten Ländern.

Quelle: 5dias

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

9 Kommentare zu “Paraguay investiert zu wenig in Bildung

      1. “genügend *AUS*Bildung” macht Menschen zu besseren Staatsdienern.
        Dies wird an Universitäten und Hochschulen gelehrt.
        Man könnte sie auch Staatssklaven nennen, wenn man kritisch ist.

        BILDUNG lehrt das Leben. Man hört niemals auf zu lernen und gewinnt sein Wissen durch Erfahrung, durch das Erleben. Das ist reales Können und Verstehen.
        Wer gebildet ist, ist ein schlechter Diener, sieht er doch die Wahrheit im Dschungel der Lügen.
        Bildung ist der Feind des Staates.

        Eine große Zahl von Paraguayern hat weder Bildung noch Ausbildung.

        Das ist der herrschenden Schicht nicht ganz unrecht, läßt es sich hier als “Herrenmensch” doch viel besser leben, als fast überall sonst auf diesem Planeten.

      2. Ich würde das mal so sagen:
        Wer etwas falsches macht und nicht weiß, dass es falsch ist, ist vielleicht bildungsarm.
        Wer weiß, dass es falsch ist, was er macht, der ist dumm.
        Also sind viele doch dumm 😉

    1. Die genannten Argumente erscheinen doch sehr konfus.
      Das Leben lehrt keine Bildung, sondern Lebenserfahrung, höchstens Einbildung auf Bildung!
      Bildung ist, was man sich durch Studium und Lesen aneignet und ist unerläßlich um im Leben wirklich weiter kommen zu können. Keine Fortschritte und neuen Erkenntnisse der Menschheit (im Guten wie im Schlechten) ohne Bildung, der Grundlage jeglicher Forschung. Wenn sich die Menschheit nur auf das weitergeben von praktischen, erlebten Erfahrungen beschränken würde, lebten wir noch im Mittelalter. Oder hinkten den Ländern mit einer vorbildlichen Bildung und Ausbildung weit hinterher, eben wie in Paraguay. Hier funktioniert weder eine qualifizierte Schul- Hochschul- noch Berufsbildung. Die Gründe dazu sind naheliegend und in diesem Forum schon mehrfach genannt worden.

      1. Manfred auch wenn es vielleicht wenig Chance auf Einsicht gibt – lesen Sie meinen Beitrag oben doch noch einmal durch.

        Bildung ist ungleich Ausbildung.

        Durch Studium und Lesen erhalten Sie eine *AUS*bildung. Sie folgen dem Pfad, den vor ihnen schon Tausende gegangen sind. Dieser Pfad ist genau das, was sie als guter Diener wissen sollen.
        Beispiel aus der Medizin: Sie werden die gängige Lehrmeinung übermittelt bekommen.

        Vor langer Zeit war das etwa Aderlass. Dann später kam ein Herr Semmelweiß und hat was “Infektionen” gesagt. Er wurde dafür verfolgt. Jetzt ist das gängiges Wissen und es gibt “Semmelweiß Kliniken” ohne Ende. Aber er selber wurde verfolgt von seinen Kollegen.
        Wer weiß, wie die nächste oder übernächste Generation unser derzeitiges Wissen bewerten wird.

        Eine Bildung aus dem Leben ermöglicht das eigenständige Denken. Sie können für sich entscheiden, was SIE für richtig halten. Sie sind nicht mehr davon abhängig, daß ihnen Lehrbücher oder Medien (Zeitung, Fernsehen) sagen was sie denken oder tun sollen. Sie entscheiden selber.

        Solche Menschen haben was man “Hausverstand” nennt, und sind höst unbequeme Untertanen.
        Oder glauben Sie Menschen wie ein Goethe oder Einstein würden Jahr für Jahr ihr Kreuz bei der “richtigen” Partei machen, nur weil ihnen wer sagt: “Mit uns ist ihre Pension sicher” “Das ist wirklich Alternativlos” “Die Terroristen sind wirklich sooo gefährlich und wir müssen die Bürger deswegen besser überwachen (beschützen)” “Die Banken müssen wir um jeden Preis retten” “Neue Steuern sind zu eurem Wohl” “Bis August für den Staat zu arbeiten ist gut für euch” “Der Euro ist das Beste was Europa passieren konnte” usw usf.

        All dieser Müll wird täglich auf die Menschen losgelassen und diejenigen mit der höchsten Bildung sind auch diejenigen, welche solcherart billige Propaganda am leichtesten Glauben.
        Der Ungebildete Bergbauer ist der größte Skeptiker.

        Bildung >>> Ausbildung; wenn es für die Menschen sein soll.
        Ausbildung = top; nutzt vor allem dem Staatsapparat

    1. Das ist der Punkt hier und fast überall auf der Erde. Hier hält man die Leute gezielt dumm und das auf simple Art, weil die Menschen halt “simpel”, naiv sind. In DACHL geschieht das gleiche, nur viel subtiler, mit gezielten Fehlinfos der Regierung, Presse, Funk und Fernsehen.

Kommentar hinzufügen