Paraguay: Jeder nimmt sich was er will

Asunción: Obwohl es insgesamt 93 offizielle Unterbringungsmöglichkeiten gibt, wo Hochwasser-Geschädigte hingehen können, um zu warten bis der Flusspegel sinkt, entschieden sich gestern viele für einen Platz vor dem alten Parlament.

Dabei wurden die Gehwegplatten aus den Siebzigern entfernt und Löcher gegraben, um Stützmasten für ihre Unterkünfte aufzustellen. Da weder die menschen noch die Stadtverwaltung etwas gegen unternimmt, nimmt sich jeder was er für richtig hält. Keiner verfügt über eine Erlaubnis aber die bräuchte man ja auch nicht, da öffentlich halt öffentlich ist.

Vor dem Cabildo, auf dem Juan de Salazar Platz wird nun eine Art Zeltlager errichtet, was wohl einige Wochen, wenn nicht gar Monate da bleiben wird, denn der Paraguayfluss steigt weiter. Heute meldete die nationale Wetterbehörde einen Pegelstand von 6,37 m.

Wochenblatt / Abc Color

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4 Kommentare zu “Paraguay: Jeder nimmt sich was er will

  1. wie man sieht ist Paraguay durch und durch ein Selbstbedienungsladen, Verantwortlichkeit, Recht oder Moral? Völlige Fehlanzeige. Eine verkommene Egogesellschaft, bei der die Politiker dem Volk vorleben, dass sie sich so verhalten. Traurig!

  2. Die Polizei könnte ja doch die Polizei rufen. Aber die Polizei hat längst eingesehen, dass es ja nichts nutzt die Polizei zu rufen, kommen ja eh nicht, sind am Gras zum Trinken trinken. Oder Bananen essen. Da bleibt einfach keine Zeit um der Polizei zur Hilfe zu kommen.

  3. Was in diesem Land (Kulturfrage?) eindeutig fehlt, sind RECHTS- bzw. UNRECHTSBEWUSSTSEIN. Das fängt ganz unten an (keinerlei Wertevermittlung in Familien und Schulen) und geht hinauf in die Spitzen von Wirtschaft und Politik. Jeder macht was er will ohne Rücksicht auf den Nächsten oder die Allgemeinheit. Dafür gibt es einen moralischen Begriff, den ich hier jedoch lieber nicht nennen möchte.

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