Paraguay: Prekariat nimmt nicht ab

Asunción: Die Verbesserung der Lebensumstände im Land hängen direkt mit der fehlenden Gleichstellung der Frauen zusammen. In einigen Regionen des Inlandes geht es zu wie im Nahen Osten.

Während Männer seit Anbeginn das stärkere Geschlecht sind, kann besonders eine Gleichstellung der Frau dafür sorgen, dass Menschen aus der Gruppe aufsteigen können, die prekäre Lebensverhältnisse aufweisen. Auch wenn die Bildung nicht wegzudenken ist im Hinblick auf eine bessere Zukunft, ist eine Gleichstellung der Geschlechter – unter anderem bei der Bezahlungen und den Rechten – vonnöten. Dafür reicht es nicht im Kabinett der Präsidentschaft drei oder vier Ministerposten mit Frauen zu besetzen, tiefgreifende Reformen sind wichtig.

Zum einen müssen Zugänge zu allen Berufsgruppen gleich sein und zum anderen die Bezahlung auf gleichem Niveau sichergestellt werden. Natürlich wird es immer Berufsgruppen geben, wo Frauen niemals die Domäne haben werden, dennoch ist eine vorherige Einschränkung diskriminierend.

Nur wenn Familien, d.h. wenn beide Elternteile und nicht die Kinder, produktiv sind, und ganztägig arbeiten können, kann ein Auskommen erreicht werden, was ein normales Leben sicherstellt. Wenn jedoch die Frau dazu verdonnert wird, Kinder großzuziehen oder einfach nur den Haushalt zu machen, ohne Chance auf Beendigung der Schule oder Weiterbildung stehen die Chancen schlecht. Danach folgen meist schlechtere wirtschaftliche Möglichkeiten, Tatenlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung, schlechtes Arbeitsumfeld oder miserable Bezahlung.

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5 Kommentare zu “Paraguay: Prekariat nimmt nicht ab

  1. Was soll das denn? Ist das ein Gastbeitrag einer Feministin?

    Teilweise ist es ja korrekt, auf dem Land in armen Familien werden SItten und Bräuche wie noch vor 100 Jahren gepflegt. Aber solange die BILDUNG (nein, nicht zu verwechseln mit Gleichstellung) nicht wesentlich verbessert wird, wird sich da gar nichts ändern. Minderjährige Mädchen werden vor allem in bildungsschwachen Familien schwanger, da keinerlei Aufklärung stattfindet. Da in diesen Familien alle irgendwie zu Geld kommen müssen, ist eine Weiterbildung schwer möglich. Und der Vater übernimmt mal gar keine Verantwortung. Das hat alles mit der Bildung und der Kultur zu tun, nicht mit einer “Diskriminierung der Frau”.

    1. Man kann sagen ein typisch westlicher Beitrag. Wenn die Human Kapitalisten sich in Paraguay so um die armen Frauen sorgen, dann ist das erstens Diskriminierung, weil sie sich um Männer auch sorgen müssen und zweitens:
      Wenn die Wirtschaft Fachkräfte haben will, dann müssen sie sich diese ausbilden. Wenn also ein Betrieb nach Paraguay oder andere vergleichbare Staaten, deren es eine Menge gibt, geht, dann wissen die Verantwortlichen, dass die Leute dort maximal lesen, schreiben und etwas rechnen können, im Vergleich zum Durchschnittseuropäer gesehen und natürlich egal ob Mann oder Frau. Man versucht eben schon wieder damit zu beginnen, dass Frau ja so viel besser wäre.
      Wenn also Frau in Paraguay gleichgestellt ist, was immer das heissen soll, haben wir schon morgen lauter Naturwissenschaftlerinnen und Technikerinnen und Paragauy ist erste Welt. Genau, in Europa nach jahrzehntelanger Frauenförderung ist das auch so. Die MINT Fächer werden von Frauen gerade zu überlaufen in Deutschland oder sind es doch nur genau die anderen Studienrichtungen und die einzigen, die das Land überlaufen sind ah ja..
      Worum es also wirklich geht, ist dass wegen den Bullshitjobs nicht nur die Männer laufen sondern auch die Frauen damit der Lohn noch mehr gedrückt werden kann. So wird weniger Prekariat erschaffen, logisch.
      Was wirklich gemacht werden müsste, wäre wie immer das Gegenteil. Der Staat ist an sich nur für eine Grundausbildung zuständig, das fällt unter Allgemeinkosten. Spezielle und Fachkraftausbildung jeder Art, ist die Aufgabe der Betriebe selber. Wer RaketenwissenschaftlerInnen braucht, der suche sie und wenn nicht da, bilde er sie aus auf eigene Kosten. Das Geld ist da, weil der Betrieb ja nur verlegt, wenn es ihm billiger kommt. Dieses Geld also braucht der Vorstand nicht einstecken, sondern soll er in die Ausbildung ihres Personals investieren.
      Was passiert aber wirklich? Die Betriebe verlegen um Kosten zu sparen, weniger Vorschriften zu haben, also den Müll gleich in den nächsten Fluss, aber auch sofort maulen, dass es hier keine Fachkräfte gibt. Die muss ihnen der Staat, da gibt es dann plötzlich wieder einen, ausbilden. Und gemault wird natürlich obligat mit Frauen und wir sind ja alle gleich Schiene..

    2. Wollte ja auch einen Kommentar abgeben: “Man kann nicht einfach gleichstellen, man muss auch zuerst bei der Bildung anfangen”. Doch dann habe ich deinen Kommentar gelesen und muss sagen: top, genau meine Meinung.
      Obwohl ich nicht behaupten kann, dass die Ausbildung der Jungen nur einen Cent besser wäre als diejenige der Mädchen.
      Mit Ausnahmen werden die wenigsten Mädchen und Jungen in DÖCH gerne Mathe, Geometrie, Informatik, Sprachen, Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften wie Bio, Physik und Chemie freiwillig lernen. Aber sie müssen.
      In Paragauy Tanz man gerne und spielt gerne Fußball und den Clown. Das lernt man gerne. Das müssen sie auch. Das Notwendigste wie Feuerchen machen und am Lautstärkeknopf der 2 Millionen Watt RMS herumspielen lernen sie von Papa.

  2. So lange es das Falschgeld gibt und das echte Geld aus Pass Yobai ins Ausland exportiert — legal, illegal, sch***egal — wird, kann sich auch in Paraguay nur partikular etwas ändern, oder nichts.

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