Paraguay protestiert offiziell wegen Fluchthilfe

Asunción: Für die paraguayische Regierung war es wie ein Blattschuss. Sie erfuhr über die Flucht der Entführer von Maria Edith Bordón de Debernardi erst, als diese schon im Flugzeug nach Madrid saßen. Einige schliefen, andere haben aktive Fluchthilfe geleistet.

Für die paraguayische Regierung gibt es keine Zweifel, Uruguay, Finnland wie auch die Interpol und das UNHCR durch seinen Hohen Kommissar für Flüchtlinge haben aktive Fluchthilfe bei Juan Arrom, Anuncio Martí und Víctor Colmán geleistet. Für die Entführung am 16. November 2001 wollen sie keine Verantwortung übernehmen und bekommen von der UNO Flüchtlingsstatus bzw. fie finnische Nationalität sowie Flüge und finanzielle Integrierungshilfe in der neuen Heimat, während sich in Paraguay Unverständnis breit macht, was Finnland dazu trieb mitzumachen.

Der paraguayische Botschafter in Uruguay, Ex-Senator Rogelio Benítez, erfuhr erst 6 Stunden nachdem das Flugzeug in Montevideo abhob, dass die drei entlassen wurden und auf dem Weg nach Finnland sind. Die Anwaltskosten von 6.000 US-Dollar sind vollkommen überteuert, denn schon einen Tag vor der Flucht, so räumte Anwalt Enrique Falco Iriondo, erhielt er eine Mail, in der das Urteil der Richterin samt der bevorstehenden Entlassung mitgeteilt wurde. Leider las der Anwalt diese zu spät und erstattete kurz darauf Meldung.

Der stellvertretende Außenminister, Enrique Insfrán, informierte, dass Paraguay formell gegen Uruguay, Finnland, UNHCR und Interpol Protest einlegt, weil sie den seit 2003 flüchtigen Paraguayern nicht nur freies Geleit ließen, sondern auch Flugtickets auf Kosten der UNO ausstellten.

Juan Arrom, Anuncio Martí und Víctor Colmán werden wegen Entführung, krimineller Vereinigung, willkürlicher Freiheitsentzug und Beschädigung der körperlichen und geistigen Unversehrtheit prozessiert.

Ebenso lehnte Paraguay “die Behandlung der sogenannten Flüchtlinge durch die finnische Regierung nachdrücklich ab” und die Schritte, die das Land bei der UNHCR unternahm, damit spezielle Reisedokumente ausgestellt wurden, die es ermöglichten, sich über Paraguay lustig zu machen und die Gerechtigkeit verhindern. Die missbräuchliche Inanspruchnahme des Flüchtlingsstatus zum Schutz mutmaßlicher gewöhnlicher Krimineller ist absolut abzulehnen”, sagte Insfrán. Er fügte hinzu, dass die „Aufhebung der roten Codes durch Interpol jeglicher Logik entbehrt. Diese Tatsache geht zu Lasten der Glaubwürdigkeit von Interpol, schloss Insfrán ab.

Wochenblatt / Abc Color / Presidencia

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10 Kommentare zu “Paraguay protestiert offiziell wegen Fluchthilfe

  1. “mutmaßlicher gewöhnlicher Krimineller”
    Das Ganze wird immer mehr zur Lachnummer.
    Ob die Stellungnahmen von Uruguay, Finnland, UNHCR und Interpol zu den Protestnoten Paraguays, falls diese überhaupt verfasst und eingereicht werden, dann ebenfalls in der Presse erscheinen, wage ich sehr zu bezweifeln.

  2. Das bestätigt doch wieder einmal mehr, was für links-grüne Ideologen und von Soros gesteuerten Freimaurern in dieser UNHCR den Ton angeben. Diese Leute organisieren seit Jahren millionenfache Flüchtlingsströme nach Europa – und nun schleusen sie sogar schon vermeintliche Kriminelle (linke Gesinnungsgenossen!) um sie der zuständigen Justiz zu entziehen. Man mag zu der paraguayischen Justiz stehen wie man will, doch zunächst ist eben die Gerichtsbarkeit in Paraguay zuständig. Und wenn es den UN-Behörden wirklich um Gerechtigkeit ginge, dann hätten sie ganz offiziell Prozeßbeobachter nach PY entsenden können. Genau aber das wollten sie nicht tun – statt dessen entscheiden sie sich für eine Art von Piraterie und machen sich damit selbst zum Handlanger krimineller Machenschaften.

  3. Ergänzung:
    ” Diese Tatsache geht zu Lasten der Glaubwürdigkeit von Interpol, schloss Insfrán ab.”
    Lesen Sie hierzu bei Interpol:
    “INTERPOL kann die Strafverfolgungsbehörden in keinem Land dazu zwingen, jemanden festzunehmen, der Gegenstand einer Roten Mitteilung ist.
    Jedes Mitgliedsland entscheidet, welchen rechtlichen Wert es einer Roten Anzeige beimisst und welche Befugnisse die Strafverfolgungsbeamten zur Festnahme haben.”
    Welche Ausbildung hat denn der stellvertretende Außenminister Paraguays?
    https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=https://www.interpol.int/How-we-work/Notices/Red-Notices&prev=search
    Zuständig für die Entscheidung, die Weiterreise von Madrid nach Finnland zu unterbinden wäre Spanien.

  4. Was sage ich immer zu Themen wie UNO, Asyl, EU, NGOs und so weiter? Wer jeden internationalen Schnipsel unterschreibt, hat es gar nicht anders verdient. Und noch weniger wer etablierte Parteien wählt, die für diese International Organisationen stehen.

  5. Die Beweise fuer die Ermordung von Cecilia Cubas Gusinsky hat wohl der alte Raul Cubas Grau zusammengeschustert in trauter nationaler Manier. Wie es halt ueblich ist.
    Auch das mit den getuerkten Beweisen des Arganha Falles duerfte die internationale Justiz rege Zweifel an der nationalen Justiz haben lassen.
    Ein klares Signal dass ein Unrechtsstaat eben nicht immer die internationale Gemeinschaft an der Nase rumfuehren kann.
    Ein Hoch an die internationale Justiz fuer diesen Coup.

  6. Wenn es der Familie von Edith und den Staatsorganen wirklich wichtig ist, dann in allen Kanaelen eine gut dotierte Auslobung festsetzen und dann geht es los! Da mache ich mich auch hoch vom Sofa und reise nach Finnland.
    Der Fall ist in 14 Tagen vom Tisch.

  7. Zunächst kann ich mir nicht vorstellen dass alle beteiligten internationalen Organe hier einen “Coup” gegen Paragay starten wollten, vielmehr dürfte man die legalen Möglichkeiten bis zur Grenze ausgenutzt haben.
    Nur – wer sich darüber aufregt weiß anscheinend nicht in welchem Land er lebt.
    Jahrzehnte lang war Paraguay der Zufluchtsort aller per Interpol gesuchten Personen. Die Palette war groß – Banküberfall, riesiger Insolvenzbetrug, Entführung, Mord usw. usw. Wir hatten zu meiner Zeit Leute aus allen Erdteilen “zu Besuch” ja selbst aus Australien waren Vater und Sohn (Bankbetrug 40 Mio. Dollar) zu Gast. Dass die JVA “Tacumbu” so viele annehmlichkeiten hat ist teilweise diesen Leuten zu verdanken da sie alles “kauften” was ihnen im Wege stand und sich dadurch luxuriös einrichten konnten. Manche haben sich sogar ein Privatbad bauen lassen.
    Was wichtig war – es wurde keiner ausgeliefert. Diesbezügliche Anfragen verliefen immer wieder mim “Sande” und wenn Gras über die Sache gewachsen war und der “Pate” kassiert hatte, durften Sie sich irgendwo ansieddeln.
    Deshalb sollten alle die hier groß schreien erst einmal die Vergangenheit studieren.

    1. Wer wirklich gesucht wird, noch dazu international, der wird auch gefunden und ausgeliefert. Paraguay, abhängig von Rindfleisch und Soja wie andere vom Erdöl, ist sicher nicht mächtig genug um sich hier zu entziehen. Das ist alles was ich dazu wissen muss.

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