Paraguayische Soldatin vor Ghana festgehalten

Accra: Es ist das erste Mal, dass eine paraguayische Soldatin auf dem Segelschiff Libertad zur Schulungszwecken an Bord ist. Erika Olazar (22), Teil einer 69-köpfigen Besatzung wurde von der Wegfahrt aus dem Hafen Accra gehindert.

Wegen der Forderung der Rückzahlung von Staatsanleihen darf die Besatzung den Hafen nahe der Hauptstadt seit 12 Tagen nicht verlassen. Neben der paraguayischen Soldatin sind auch andere südamerikanische Kameraden an Bord.

Hinterlistig oder nicht –  ist das Aufkaufen von Staatsanleihen zum Schnäppchenpreis ein beliebtes Vorgehen für risikoreiche und hartnäckige Investoren. Die Staatsanleihen die Argentinien an die NML Capital verkauft hatte belaufen sich auf 20 Millionen US-Dollar die nun gezahlt werden müssen, damit das Embargo aufgehoben wird. Argentinien ist nur eines vieler Länder, die diese Erfahrung machen müssen.

Die junge Uniformträgerin aus San Lorenzo konnte währenddessen ihre Familie über soziale Netzwerke beruhigen. Es geht ihr gut und über einen Dialog mit der hiesigen Justiz wird ein Ausweg der Beschlagnahmungsaktion gesucht. Der Großvater der Soldatin, ein Händler auf dem Fluss weckte in ihr den Berufswunsch.

Am vergangenen 2. Juni stach sie zusammen mit 68 anderen Matrosen von Buenos Aires aus in See, darunter 15 Frauen. Um als Matrosin für das offene Meer anerkannt zu werden, muss sie die 6 monatige Tour samt ihrer 18.885 Seemeilen überstehen. Die Arbeit an Deck und darunter sei sehr schwer, laut ihrer Einschätzung. Für paraguayische Matrosen ist diese Lehreinheit besonders schwer, da Paraguay nicht über einen Meerzugang verfügt und alle zu vorigen Übungen auf Flüssen erfolgen.

Von Buenos Aire aus ging es zehn Tage in argentinischen Gewässern weiter nach Salvador und Bahia in Brasilien, später nach Paramaibo, Surinam, und Georgetown, Guyana, nach La Guaira in Venzuela. Von da aus ging es direkt nach Europa. Angekommen in Funchal, Madeira führte sie die Schulungsreise nach Lissabon, Cadíz, Las Palmas  und Casablanca (Marokko).

Am 2. Oktober jedoch erreichten sie Ghana, wo der jetzige Justizstreit noch nicht beigelegt ist. Ein ghanaischer Richter verwarf die Petition der argentinischen Regierung das Schiff freizugeben, weswegen keiner der Soldaten sowie das Schiff den Hafen verlassen kann.

Die Route, die noch zurückgelegt werden soll würde die Uniformierten über Angola, Namibia, Rio de Janeiro und Montevideo zurück in die Hauptstadt Buenos Aires bringen.

Erika sprach mit ihrer Mutter und beruhigte sie, dass es ihr gut geht und an sich alles in Ordnung sei.

(Wochenblatt / Última Hora / Foto: Facebook)

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4 Kommentare zu “Paraguayische Soldatin vor Ghana festgehalten

  1. Da sollen sie dann mal in den anderen Ländern die noch besucht werden aufpassen.
    Sicher sind anderwo auch noch Schulden möglich bei der Art von Argentinien andere Länder übers Ohr zu hauen, oder einfach mal eben Besitz zu enteignen.

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