Asunción: Nach der aktuellen Sicht der Dinge bleiben der Republik Paraguay vier Auswege wie es mit den Beziehungen zum Mercosur weitergehen kann, nachdem sie am 29.06.12 suspendiert wurde.
Diese umfassen das Austreten aus dem Wirtschaftsblock, die Annahme des Status eines verbündeten Landes, die stufenweise Rückkehr oder die Rückkehr ohne Forderungen zu stellen.
Der Wirtschaftsexperte Francisco Ruiz Díaz vom Zentrum für Analysen und deren Verbreitung (Cadep) meint, dass die stufenweise Wiedereingliederung am möglichsten erscheint.
Ruiz Díaz ist der festen Meinung, dass der Außenhandel des Landes einen riesigen Schaden davon tragen würde, wenn Paraguay sich von dem Block löst. Wenn auch einige Sektoren meinen, dass Hoheit und internationale Unabhängigkeit wichtiger sind würde die Hoheit ihre Funktionalität verlieren. Die Abhängigkeit vom Mercosur und seinen Zollabkommen kann man nicht leugnen. Als verbündetes Land oder als nicht Mitgliedsland müsste Paraguay mit 18 Ländern erneut Zölle für diverse Artikel aushandeln. Diese würden nicht so gering sein, wie sie es jetzt sind. Zudem fallen die Zahlungen aus dem Infrastrukturhilfefond Focem weg, die in Paraguay 19 Projekte finanzieren.
Die Rückkehr in den Regionalbund könnte einerseits stufenweise passieren, indem Paraguay wieder aufgenommen wird und den Eintritt Venezuelas weiterhin denunziert oder sich einfach geschlagen gibt und ohne Forderungen zustellen wieder aufgenommen wird.
Innenpolitisch, so ist sich Ruiz Díaz sicher, wäre der Ausweg ohne Forderungen zu stellen politischer Selbstmord und würdelos. Nach der Betrachtung aller Auswege sollte nicht die Ideologie federführend sein sondern die Suche nach der Lösung die Paraguay am meisten begünstigt.
Vor dem 15. August wird kein Richtungswechsel der Regierung oder des Mercosur erwartet.
(Wochenblatt / IPP)
JO
bitte nicht betteln um wieder aufgenommen zu werden.
Gustav
Paraguay ist immer noch Mitglied im MERCOSUR, was bedeutet, dass Paraguay immer noch alle Rechte und Pflichten hat. Ausgenommen ist lediglich die aktive Mitbestimmung durch Suspendierung. Die Wiederherstellung der aktiven Mitgliedschaft ist eigentlich nur eine Formsache. Erforderlich dazu ist, dass die Mitgliedstaaten darüber abstimmen. Nach den Wahlen, die ganz sicher auf demokratischer Grundlage und verfassungskonform verlaufen werden, bleibt den stimmberechtigten Mitgliedstaaten gar nichts anderes übrig als Paraguay wieder einzugliedern,wollen sie nicht an Glaubwürdigkeit verlieren. Diese Glaubwürdigkeit ist international ohnehin stark angekratzt.
Paraguay selbst bestimmt ob es als Vollmitglied zurückkehrt und unter welchen Bedingungen.
Betteln ist weder erforderlich, noch nötig!