Prozessauftakt gegen Torreblanca

Am Mittwoch startete der politische Prozess gegen die Nancy Torreblanca, die in der Vorwoche das Amt des obersten Kontrolleurs am Rechnungshof der Republik übernahm. Ihr Vorgänger, Óscar Velázquez, trat vergangene Woche freiwillig zurück, woraufhin das politische Verfahren gegen ihn eingestellt wurde.

Als er am Folgetag beim Rechnungshof erschien, verwies ihn Torreblanca aus dem Gebäude, unter Buhrufen der Mitarbeiter musste er das Haus verlassen. Unverzüglich zog Torreblanca ins Chefbüro um und sprach am Freitag und Samstag reihenweise Entlassungen aus.

In den Stunden vor Beginn ihres politischen Prozesses besetzte sie die Leitungsfunktionen der Behörde mit Anhängern von Mario Abdo Benítez sowie den Parteien PLRA und Frente Guasu. Die neue Direktorin für den Bereich Ausschreibungen wurde im Fall “Inpro” mit 60 Millionen Guaranies Schmiergeld erwischt und die Direktorin der internen Buchprüfung ist wegen Veruntreuung im Landwirtschaftsministerium angeklagt.

Benítez bestritt vor Auftakt des Prozesses jegliche Form von Handel mit Torreblanca, darüber zu spekulieren zei gemein (argel). Am Mittwoch Nachmittag präsentierte die Anklage ihre Beschuldigungen, am 25.08. soll die Verteidigung zu Wort kommen und am 28.08. das Urteil gesprochen werden, zunächst war dies für den 26. vorgesehen, allerdings haben vier Senatoren, die zur gleichen Zeit in Taiwán Spenden entgegennehmen, um eine Verschiebung des Termins gebeten.

Für die Absetzung von Torreblanca sind 30 von 45 notwendig. Die Gruppe um Benítez, die vor zwei Wochen noch aus 15 Senatoren bestand ist inzwischen auf 11 zusammengeschrumpft, sodass es durchaus zu eine Absetzung kommen könnte. Zumindest ein Senator in seiner früheren Funktion als Bürgermeister den Mann von Torreblanca für Beratungsleistungen vor einer anstehenden Rechnungsprüfung bezahlt.

Als neuen juristischen Berater hat die Chefin Fabio Almada von der PLRA berufen, der im Falle ihrer Absetzung die Nachfolge antritt, er gehört zur Gruppe um Blas Llano. Almada gehörter bislang nicht zur Institution was die Gewerkschaften auf den Plan riefen, die jemanden aus den eigenen Reihen für den Posten fordern, Torreblanca soll zugesagt haben, den Posten in dieser Woche nochmals neu zu besetzen, sagten mehrere Vertreter unterschiedlicher Gewerkschaften.

Quelle: Última Hora

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