Regierung beginnt mit Armutsbekämpfung

Asunción: Mit einer symbolischen Übergabe eines Lebensmittelpaketes und Saatgut für Familien in gefährdeter Situation begann gestern das Nationale Programm zur Reduzierung der extremen Armut, welches in seiner ersten Etappe rund 7 Millionen US-Dollar kostet und 4.000 t Nahrungsmittel in die Haushalte bringt.

Die Lieferungen gehen laut Landwirtschaftsminister Gattini und Planungssekretär Molinas zu den 100.000 ärmsten Familien in rund 100 Städte des Inlandes, die im Vorfeld identifiziert wurden. Von der Anzahl sollen rund 75.000 in direkter Form geschult werden, wie sie selbst Lebensmittel produzieren können. Um diesen Plan umzusetzen werden 400 Produktionsassistenten vor Ort arbeiten.

„Mit einem Garten bzw. Beet von 100 m²“, so erklärt Gattini, „kann bei ganzjähriger Produktion die Haushaltskasse monatlich mit etwa 450.000 Guaranies entlasten“. Das heißt anstatt Gemüse im Supermarkt zu kaufen selber anpflanzen und pflegen.

Die eingeleitete Hilfe ersetzt nicht das schon bestehende Tekoporã Programm sondern erweitert es nur. Die Hilfe geht hauptsächlich in die Provinzen San Pedro und Concepción, wo die meisten Notwendigkeiten registriert wurden. Für die Umsetzung des Programmteils stehen insgesamt 20 Millionen US-Dollar zur Verfügung.

Außerdem beantragte die Regierung weitere Kredite bei der Weltbank, womit die Assistenz für Landwirte, Verbesserung des Bodens und der Wege finanziert werden soll.

(Wochenblatt / Última Hora)

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6 Kommentare zu “Regierung beginnt mit Armutsbekämpfung

  1. 450000 sind ja wohl leicht übertrieben. Das Saatgut kostet Geld und viele Gemüsesorten sind dann gleichzeitig reif und man kann die Hälfte wegwerfen oder versuchen zu verkaufen. Ganzjährig anbauen? Dann braucht man Bewässerung und Mediasombre – wer soll dafür aufkommen?
    Ansonsten ist die Idee richtig. Man sollte aber nur denen was geben (z.B. Sämereien), die sich auch einen Gemüsegarten anlegen und nicht das letzt bisschen Grün wegharken.
    Aber: das ganze macht Arbeit und Arbeit ist für viele nunmal keine schöne Beschäftigung. In der Zeit könnte man doch so schön Terere trinken und mit den Nachbarn klönen.

  2. @Manu
    Ich weiß nicht woher sie die Zahl 450 000 haben, lese nur etwas von 4000 t Nahrungsmittel, ansonsten ist es erstmal ein Schritt in die richtige Richtung.
    Viele wissen gar nicht wie man ökonomisch Gemüse anbaut und wenn dann noch Helfer vor Ort die Menschen einweisen, könnte es ein Erfolg werden.

    1. Es ist die Rede von 450 000 PYG, die die Familien MONATLICH einsparen können, wenn sie Gemüse anbauen. Soviel verbrauchen ja vermutlich nicht einmal die meisten Europäer an Gemüse, geschweige dann die Paraguayer, wo es ums Fleisch geht.
      Natürlich ist die Idee gut, das viele ungenutzte Land nicht nur zum Sauberkratzen sondern für Gemüse zu nutzen. Aber werden es die Menschen tun? Was passiert mit den ganzen Obst, dass auf den Grundstücken der wirklich armen Bevölkerung steht? Zu mindestens 95% ist das nur basura verde. Man läßt die LImonen, Orangen etc. am Baum vergammeln und kauft stattdessen Saft und Gaseosa in der Despensa. In erster LInie fehlt Aufklärung und Bildung. Soll man doch die Hilfsgüter an die Nutzung des eigenen Grundstückes knüpfen. OHne Druck bzw. nennen wir es Anreiz geht hier gar nichts, wird diese Kampagne sinnlos verpuffen.

      1. Da werden unsere ganzen (blinden) HC-Fans aber ganz anderer Meinung sein. Er ist soooo ein guter Mensch und tut nun etwas für die ganz Armen…..
        Natürlich iet jede Hilfe für die Armen gut, doch hier will sich wohl mal wieder jemand als Wohltäter präsentieren.
        Hilfe zur Selbsthilfe und das mit Unterstützung und Kontrolle ist meiner Meinung nach schon der richtige Weg, um Not und Armut zu lindern. Aber in erster Linie muss die Korruption beseitigt werden, muss es Bildung – für alle – geben. Wenn dies vollbracht ist, kommen auch die Investoren, kommt Arbeit, die auch besser bezahlt ist (werden kann…). Jetzt rumzutönen, dass wir hier der ideale Platz für Investoren sind, ist pure Schaumschlägerei und Augenwischerei.
        Als nächstes werden vermutlich (aus irgendwelchen alten Lagerhallen) ein paar Unterrichtsmittel an die Armen verteilt und die halbe Bevölkerung jubelt wieder, toll.

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