Schäuble: Globale Gier ist Schuld bei VW

Die weltweite Abgas-Krise von VW ist nach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble auch eine Folge von immer mehr Gier auf dem Weltmarkt. Wie schon bei der Finanzmarktkrise stelle sich heraus, dass der globale Wettbewerb, «wenn man auf dem Weltmarkt erfolgreich sein will, unglaublich brutal» sei. Immer wollten alle «die Größten» seien, sagte Schäuble dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (RND) am Mittwoch in Berlin. «Es ist auch die Gier nach Ruhm, nach Anerkennung. Man steht fassungslos davor und sieht doch immer wieder, wie das endet», sagte Schäuble.

Als Konsequenz aus dem Abgas-Skandal erwartet Schäuble massive Veränderungen in der Unternehmensstruktur von Europas größtem Autobauer Volkswagen. «VW wird am Ende nicht mehr das sein, was es war», betonte Schäuble. Der Staat solle aber nicht glauben, er könne alles besser machen als die Wirtschaft.

Eine Gefahr für den Wirtschafts- und Finanzstandort Deutschland sieht Schäuble durch den millionenfachen Betrug bei VW aber nicht. «Wir werden auch aus dieser Krise stärker herauskommen. Wir lernen aus Krisen», sagte er.

Vor zehn Tagen war herausgekommen, dass Volkswagen in den USA mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselwagen manipuliert hat. Weltweit sind nach Konzernangaben rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen, davor rund 2,8 Millionen auch in Deutschland. VW drohen weltweit nun Milliardenstrafen.

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