So einfach ist es eine SIM Karte auf einen fremden Namen anzumelden

Asunción: Eine Untersuchung des Fernsehsenders Telefuturo sowie der Tageszeitung Última Hora zeigte auf drastische Weise auf, wie SIM Karten aktiviert werden ohne, dass die betreffende Person anwesend sein muss. Unschuldige Personen mussten wegen dieser Praktik schon mehr als zwei Wochen in Untersuchungshaft verbringen, weil sie als Teil einer Entführungsbande angesehen wurden.

Vor einem Polizeirevier, schon fast unfassbar, kann man SIM Karten erwerben von Verkäufern, die es nicht so genau nehmen wenn es um die Grundlagen geht in Bezug auf die Aktivierung einer neuen Telefonnummer.

Diese Praxis, als illegal angesehen wird höchstwahrscheinlich tagtäglich wiederholt auf der Suche nach einem extra Gewinn wegen banalem Unrechtsbewusstsein.

Im Fall von Dalis Scappini, einer Frau die eine Woche lang Entführungsopfer war, wurde ein Unschuldiger inhaftiert mit dem Verdacht der Teilnahme an dem Verbrechen. Allerdings wurde dieser junge Mann auch nur Opfer der Bande.

Der Verkauf und die Aktivierung einer Telefonlinie unter falschem Namen gilt laut dem Strafgesetzbuch als Fälschung der Identität. Dazu summiert sich ein Gesetz des Verbraucherschutzes mit der Nummer 1334.

Der erste Einkauf der Presseermittler fand am 29. November 2011 statt. Kurz vor 10.00 Uhr vormittags simulierten sie Kunden zu sein mit einer Kopie einer Cedula. Unter einem Sonnenschirm mit zwei Stühlen auf dem Bürgersteig von San Lorenzo wurde ohne großes Gerede die Aktivierung durchgeführt. Nachdem die Nummern für Freunde sein sollten und der Verkäufer die Kopien sah dauerte es nur 20 Minuten bis zwei Nummern freigeschaltet waren.

Die Nummer 0984-705501 wurde für Andrés Colmán und 0984-705942 für Carlos Benítez aktiviert. Zusatzkosten zu den 15.000 Guaranies pro SIM Karte kamen nicht zustande.

Der zweite Kauf kam am darauffolgenden 30. November 2011 um 09.35 zustande. Diesmal waren die Journalisten in Mariano Roque Alonso unterwegs und erreichten erneut ihr Ziel.

Ohne auf ein Problem aufmerksam zu machen aktivierte die Verkäuferin die Nummer 0971-671068 auf den Name Carlos Benítez und 0971-571956 auf Andrés Colmán. Allerdings bat die Verkäuferin darum, die Unterschrift der jeweiligen Personen zu simulieren. Auch hier kostete die SIM Karte nur ihren normalen Preis von 10.000 Guaranies pro Stück.

Am 01.12.2011 um 09.45 Uhr wurden im Mikrozentrum von Asunción zwei weitere Linien aktiviert. Die Besonderheit in diesem Fall ist, dass die Verkäuferin noch minderjährig war.

Die methode war wie in den vorhergehenden Fällen illegal. Schnell und einfach wurden zwei Chips mit den Nummern 0991-916842 und 0991-916852 für Andrés Colmán und Carlos Benítez freigeschaltet. Unterschriften oder Formulare ausfüllen war nicht nötig. Einzigallein 10.000 Guaranies waren fällig pro SIM.

(Wochenblatt / Última Hora)

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