Wenn ein staatlicher Betrieb für ein Produkt deutlich mehr bezahlt als private Unternehmen mag das noch vertretbar sein. Ist die Fabrik aber permanent nicht fähig, den Rohstoff zu verarbeiten, verschlimmert sich das eigentliche Vorhaben.
In Troche, Guairá, verarbeitet das Staatsunternehmen Petropar Zuckerrohr in Alkohol. Nur vier von sechs Mühlen arbeiten. Des Weiteren kann nur wenig Rohstoff angeliefert werden, es fehlt an Allwetterstraßen in der Umgebung.
Petropar zahlt 160.000 Guaranies pro Tonne Zuckerrohr, plus Mehrwertsteuer. Der private Sektor 120.000 Gs. zu den gleichen Konditionen. Der Endpreis bei einem Liter Alkohol muss 7.000 Guaranies betragen, während es bei den Privatunternehmen nur zwischen 2.800 und 3.000 Guaranies ist.
Es bleibt die Frage, ob Petropar wohl nur die politischen Quoten erfüllt, ökonomische Gesichtspunkte werden anscheinend vollkommen außer Acht gelassen. Über die Geruchsbelästigung der Fabrik in Troche wissen alle Bewohner Bescheid. Bis in die Kolonie Independencia ist der Gestank wahrnehmbar. Wenige profitieren, alle anderen müssen dafür büßen.
Quelle: ABC Color