Soziale und ökologische Verantwortung – ein deutsches Unternehmen im Mercosur

Die soziale und ökologische Verantwortung deutscher Unternehmen ist heute beispielgebend im unternehmerischen Engagement in der lateinamerikanischen Wirtschaftszone des “Mercosur”.

Im verantwortungsvollen und nachhaltigen Unternehmertum zeichnen sich insbesondere die kleineren und mittelständischen Unternehmen aus. Hier ist noch die Nähe zum operativen Geschäft, die Nähe zum Kunden, da wo sich der Unternehmer persönlich einbringt. Mit Pioniergeist, Disziplin und qualitative Präzisionsarbeiten haben sich deutsche Unternehmen einen Markt im Mercosur geschaffen.

Ein Paradebeispiel für deutschen Pioniergeist liefert das Unternehmen Loofah S.A. aus Paraguay. Das Unternehmen verarbeitet seit 10 Jahren Naturschwämme der Schlingpflanze „Luffa“ zu Wellness-Produkten, Küchenschrubbern, Dekoware und Tierspielzeug, in Handarbeit. Eigens hierfür wurde ein Beschäftigungsprogramm für besonders benachteiligte Frauen, die wegen ihrer Kinder zu Hause bleiben müssen, auf den Weg gebracht. Heute sind weit über hundert Frauen handwerklich geschult und in den laufenden Produktionsprozess mit eingebunden. Für viele der Frauen ist die Heimarbeit die einzige Einkommensquelle, zum Erhalt der ganzen Familie.

Für den Nachschub, das Rohprodukt, sorgen 500 Familien die mit ihren Luffa-Anbau fest in die Produktionskette des Unternehmens mit eingebunden sind. Der Qualitätsstandard ist sehr hoch und muss über Jahre gehalten werden. Deshalb haben viele Kleinbauern in spezielle Pflanzgerüste, Brunnen und Bewässerungsanlagen investiert.

Herz und Seele des Unternehmens ist die aktive Umwelt- und Tierschützerin, Brigitte Fuzellier, ein gebürtiges Münchner-Kindel. Mit ihren Sohn auf den Arm und einen Hund im Schlepptau wanderte sie 1987 in Paraguay ein. Man muss mehr als seinen Mann stehen um in Paraguay geschäftlich Fuß zu fassen, weiß Frau Fuzellier zu berichten.

Viele schwere Rückschläge musste die Loofah S.A. bewältigen. So zum Beispiel, der Korruptionsfall in der Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB), den Frau Fuzellier in der IDB-Centrale in Washington anzeigte. Im Internet nachzulesen unter „ Skandalöse Geschäftspraktiken bei der Interamerikanische Entwicklungsbank“. Oder, die unlauteren Machenschaften eines LIDL-Zulieferers, ebenfalls im Internet nachzulesen unter „LIDL – kein fairer Handel mit Entwicklungsländern“. Beide Vorfälle haben ihr viel Kraft abgefordert. Zu guter Letzt konnten beide Rückschläge im Nachhinein mehr als zufriedenstellend geregelt werden.

Die Korruptionsabteilung der IDB ermittelte in den Vorfall und bestätigte als Ergebnis das Fehlverhalten eines ihrer leitenden Angestellten. Für den Verantwortlichen gab es personelle Konsequenzen. Die IDB entschuldigte sich für Vorfall, bei Frau Fuzellier. Stornierte die aufgelaufenen Zinsen und setzte die Zusammenarbeit hinsichtlich des Entwicklungsprojektes mit der Firma Loofah S.A. fort. Zudem wurde der Zinssatz an das gegenwärtige niedrige Zinsniveau am Markt angepasst und ein nicht rückzahlbarer Förderungsbetrag an das Unternehmen überwiesen. Im Umgang mit diesen Situationen darf sich die IDB einen großen PLUS-Punkt im Sinne von „Corporate Social Responsibility“ hier zurechnen lassen.

Nicht weniger vorbildlich zeigte sich der LIDL-Konzern. LIDL trennte sich von seinen Zulieferer und stand für dessen Fehlverhalten ein. Seit dem Vorfall unterstützt der LIDL-Konzern, neben der Interamerikanische Entwicklungsbank, in besonderem Maße das Entwicklungsprojekt. Gemeinsam mit der Vorstandsebene der LIDL-Stiftung wurde eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft auf den Weg gebracht, um einen aktiven Beitrag bei der Minderung der ländlichen Armut in Paraguay zu leisten. LIDL gewährleistet als Garant den Absatzmarkt für die in Handarbeit hergestellten Luffa-Produkte und sichert so das Einkommen der Kleinproduzenten und Handwerkerinnen.

Ins Leben gerufen wurde das nationale Entwicklungsprojekt durch die Non Governmental Organisation „OIPIC“, aus der die Firma Loofah S.A. hervorging. „The Nature Conservancy“ unterstützte die Bemühungen und übernahm die Anschubfinanzierung, mit der Auflage eine Aktiengesellschaft für das Projekt zu gründen. Die Firmengründung war seinerzeit zwingend notwendig, da es in 2001 sonst keine andere Möglichkeit gab Projekte von Non Governmental Organisationen in Paraguay zu finanzieren.

Im Fokus stand und steht die Minderung der ländlichen Armut, die Einkommenssicherung und Schulung der Kleinbauern und Indigene, insbesondere im ökologischen Anbau.

Die Agroforstwirtschaft spielt dabei eine wesentliche Rolle, in dem land- und forstwirtschaftliche Anbaumethoden kombiniert werden. Die Mischung unterschiedlicher Nutzpflanzen sorgt für höhere Erträge und ökonomische Stabilität bei den Kleinbauern. Bis Ende 2011 wurden weit mehr als 13.000 einheimische Kleinbauern, Indigene und Hobbygärtner im organischen Landbau und den Anbau der Schwammgurke (Luffa) geschult.

Heute darf sich die Firma Loofah S.A. in Paraguay als Marktführer bezeichnen, die ein Produkt auf den Markt gebracht hat das noch vor 10 Jahren als Unkraut in Paraguay galt.

Seit ihrer Gründung fördert Loofah S.A. aktiv die Aufforstung mit einheimischen Bäumen im Rahmen einer eigenen kleinen Baumschule. Die kleinen Baumsetzlinge werden an die Non Governmental Organisation „OIPIC“ übergeben und von dieser an die Schulen, Gemeinden und an Privatorganisationen verschenkt, oder in groß angelegte Pflanzaktion in den Boden gebracht.

Neben den sozialen Aspekt erhält das LIDL Engagement einen großen PLUS-Punkt auch in Sachen „Artenschutz“. Allein durch die Partnerschaft mit LIDL war es der Firma Loofah S.A. möglich mehr als 360.000 einheimische Baumsetzlinge aufzuziehen, diese zu pflanzen oder an Dritte zu verschenken.

Wenn Sie das nächste Mal bei LIDL einkaufen gehen und ein Luffa-Produkt der Firma Loofah S.A. in den Einkaufskorb legen, können Sie guten Gewissens von sich behaupten: „Ich unterstütze ein sozial und ökologisch verträgliches Projekt, trage dazu bei das Bäume in Paraguay aufgeforstet werden und mit meinen Beitrag den Kleinbauern, Indigenen und heim-arbeitenden Frauen ihr Einkommen gesichert wird. Dafür erhalte ich ein umweltverträgliches Produkt, was mir gut tut.“ Was will man mehr!

Katzen und Hundeliebhaber wird es besonders erfreuen, da mit den Erlösen aus den Tierspielzeug ein kleines Notfall-Tierheim mit durchschnittlich 30 Katzen und 16 Hunde mitfinanziert wird. Hier werden die kleinen Patienten wieder aufgepäppelt, medizinisch versorgt und dann in die Obhut ausgesuchter Tierhalter übergeben.

Summa summarum, eine bemerkenswerte unternehmerische Initiative. Umso mehr als Vorbild, wo der Mensch, die Umwelt und das Tiere partizipierend Beispiel geben sind. Hier zeigt sich in der Praxis, die soziale, ökonomische und ökologische Verantwortung durch alle Beteiligten, insbesondere gegenüber der „Dritten Welt“.

(Wochenblatt / fair-news.de)

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