Humaitá, Ñeembucú: Die Touristenziele in Paraguay sind nicht gerade in reichlicher Anzahl vertreten, deswegen ist es umso bedauerlicher wenn die Wenigen auch noch dem Verfall zum Opfer fallen.
Die Jesuitenruinen gehören zur Geschichte von Paraguay. Nun hat man an dem eingangs beschriebenen Platz dunkle Risse entdeckt, die zu den historischen Ruinen führen. Erst dachten Experten, es handelt sich um die Folgen eines Erdbebens, kausal entstanden sie aber aufgrund der Regenfälle und den Überschwemmungen in letzter Zeit, die auch den Ort in Mitleidenschaft zogen.
Die Schäden wurden schon im Mai dieses Jahr festgestellt und den nationalen Behörden gemeldet. Mitglieder des Komitees für Nationale Sicherheit, Joaquín Roa, sowie Behördenvertreter des Nationalen Kulturministeriums von Yacyretá reagierten sofort und sagten „es bestehe eine große Gefahr des Einsturzes“, parallel machten sie die Versprechungen „dringende Reparaturen“ müssen durchgeführt werden. Gehört hat man seitdem nie mehr etwas.
Fast ein halbes Jahr später warten die Bewohner der Region immer noch auf ein Expertenteam der Regierung, damit die Bodensenkungen untersucht und repariert werden. Professor Vincenta Miranda, ein Historiker, sagte „wir befürchten, dass eines Tages Alles zusammenbricht und diese Zeitzeugnisse nicht mehr stehen. Sie haben Kriege und viele andere Umwelteinflüsse überstanden, nun fallen sie der Apathie einzelner Behörden zum Opfer“.
Mehrere Anwohner beklagen das mangelnde Interesse der Behörden an dieser Touristenattraktion, unter ihnen Vincenta Miranda. Sie leitet das Museum “Don Maximo“ in Gedenken an ihren Vater, der als Kind an den Ausgrabungen der historischen Stätte beteiligt war. Es ist immer geöffnet und beherbergt viele kulturelle Besitztümer, unter anderem Tintenfässer, die auch vom ehemaligen Präsident Paraguays, Francisco Solano López Carillo benutzt wurden.
Die Anwohner und Unternehmer, die vom Tourismus leben, sind sehr besorgt über die aktuelle Situation. Das Museum zeigt Mängel an der Bausubstanz, aber viel schlimmer ist, dass die historischen Stätten verfallen. “Wir hoffen auf eine baldige Restauration aller Gebäude in der Umgebung, dies ist notwendig, da sich viele Touristen für die Sommersaison angemeldet haben”, sagt Miranda.
Quellen: Ultima Hora / Flicker upload bot
der bayer
da ich schon seit 22 jahren in pilar wohne kenne ich mich ein wenig in der geschichte von ñeembucu aus.
die ruinen von der kirche karl borromaeus in humaita sind keineswegs reste einer jesuiten mission.
diese kirche wurde auf veranlassung des paraguayischen praesidenten CARLOS ANTONIO LOPEZ von
dem oesterreichisch-ungarischen oberst, ingenieur und architekt FRANZ WISNER von MORGENSTERN
gebaut und am 1.1.1861 eingeweiht. die kirche wurde waehrend des triple-allianza bei der belagerung von
humaita 1866-1868 durch artilleriebeschuss zerstoert.
ganz nebenbei. der buergermeister von humaita, julio caballero dure, hat mitte der neunziger jahre in der
jugendmannschaft vom club general diaz ,pilar, gespielt, wo ich damals trainer war.
Johann
Dank,dem bayer,
sehr interessant.
Jochen Pistorius
Sieht die Kirchenruine von Humaitá nicht anders aus ? So gross war doch die nicht.. Oder irre mich da?
der bayer
da ich mich auf den text des artikels konzentriert habe, habe ich die ruine nicht genau
betrachtet. das bild stammt offensichtlich von den ruinen einer der ehemaligen jesuiten-
missionen. von welcher kann ich nicht beurteilen.
viele gruesse an johann und vielen dank fuer die positive beurteilung meiner kommentare.
wolfgang
Das Bild stammt aus Trinidad bei Hohenau.