Unerwartete Offensive von Lilian Samaniego: „Castiglioni und Nicanor zerstörten die Partei“

Asunción: Lilian Samaniego verlässt ihre konservative Position und bündelt ihre Energie gegen den Stärksten Gegener, Luis Castiglioni. In einer unerwarteten Offensive, in der letzten Etappe der internen Wahlkampagne beschuldigt sie Castiglioni zusammen mit Nicanor Duarte Frutos die Partei zerstört zu haben. Lilian verteidigt die Planilleros in der Wahljustizbehörde.

–Die Debatte gewinnt an Spannung. Sie sagten, nicht auf Anschuldigungen zu antworten…

Castiglioni ist der mit der Obsession für Anschuldigungen. Immer behandelt er die Leute so, als wenn sie in etwas verwickelt oder Marionetten von jemand sind. So nannte er mich auch damals mit Nicanor. Jetzt sagt er es erneut doch von Horacio Cartes. Blanca Ovelar beschuldigte er ebenfalls als Marionette in den Präsidentschaftswahlen 2008. Das ist das einzig konstante an Castiglioni.

–Man sagt sie wären undankbar weil sie Präsidentin der Partei nach Nicanor wurden.

Ich bin nicht undankbar. Ich hatte kein Problem einen Posten zu übernehmen und an die Führung der Partei zu geraten, genau so war es. Es ist wahr, dass ich dank einer Vereinbarung mit Nicanor an die Spitze der Partei kam. Aber wer ist heute an der Seite von Nicanor und einen Wahlkampf führend? Er ist es, nicht ich. Ich bin nicht undankbar. Er ist es der andersrum die Sachen regelt. Ich habe die Einheit wieder hergestellt. Ich schäme mich für nichts. Das Resultat meiner, unserer Arbeit konnte man bei den Bürgermeisterwahlen im November 2010 sehen. Wir haben die Partei erneut aus dem nichts aufgebaut. Castiglioni und Nicanor zerstörten die Partei mit ihren Kämpfen.

–Hätten sie ihre Unterstützung verweigert wenn Nicanor ihnen die Parteispitze nicht angeboten und selbst diese Posten besetzt hätte?

Wenn ihn jemand gewollt hätte. Soll er ruhig kommen (lächelt ironisch) Als alles in Trümmern lag wollte keiner die Führung übernehmen. Jetzt wo alles sauber und gereinigt ist, wollen alle mitmischen, auch die, die die ganze Zeit nicht anzutreffen waren.

–Was denken sie war das Leitmotiv für die Annäherung zwischen Castiglioni und Nicanor?

Aus persönlichem Interesse sind sie zu allem fähig. So wie sie es gewohnt sind, heute zum Beispiel betiteln sie mich als „Schmuck für Horacio Cartes“.

–Ist dem nicht so?

Ich bin stolz in der Gruppe zu sein, die das Projekt, „Cartes zum Präsident zu machen“, verfolgt. Darin erkennt man den signifikanten Grund, warum die Partei so an Potenzial gewonnen hat.

–Welches ist ihr Argument der Verteidigung für die Planstellenbesetzer in der Wahljustizbehörde TSJE? Castiglioni beschuldigte sie dahingehend.

Ich verteidige und werde niemals irgendeinen Planstellenbesetzer verteidigen. Man muss die Sachen getrennt sehen. Es gibt Leute die ab 6.00 Uhr morgens in der Institution arbeiten und genau das machen, wofür sie bezahlt werden. Jede Partei hat für diese Stellen des TSJE zur Verfügung. Die Colorado Partei hat die größte Anzahl, mit der Anzahl der eingeschriebenen Wähler gemessen. Wenn wir die Situation ändern wollen, ändern wir das Gesetz, aber bis dahin bleibt es gültig. Ich werde meine Partei wie eine Institution schützen, mich immer um ihre Interessen kümmern.

–Handelt es sich also gar nicht um Planstellenbesetzer?

Man kann nicht die Laute Planstellenbesetzer nennen, die arbeiten. Vor zwei Jahren, als die Stellen der Colorados im Gericht und der Staatsanwaltschaft nicht mehr sicher waren, bin ich die einzige gewesen, die die Stellen für die Partei zurückerobert hat. Zuerst einmal müssen die politischen Kräfte verstanden werden von allen Teilnehmern. Ich werde meine Position, eine hippokratische, nicht aufgeben, so wie Desirée Masi, nachdem die Anzeige wegen Planstellenbesetzern ins Haus flog, alles erhaltene Geld sowie die Stellen ihrer Partei zurückgab.

–Diese 6.000 Personen, die von Colorados vertraglich verpflichtet wurden, die arbeiten alle?

Sie können gerne untersuchen und die Resultate der Ermittlung werden wir respektieren. Aber ich werde alle verteidigen, die arbeiten und alle die nicht arbeiten erhalten auch keine Unterstützung von mir.

–Castiglioni beschuldigt ihre Administration.

Ja. Er sagte dass es ein Verbrechen sei, Arbeit im TSJE zu haben. Allerdings ist das ein zweischneidiges Schwert. Seine Senatoren und Abgeordneten haben auch Stellen beim TSJE besetzt.

–Sie, die Bewegung von Cartes, haben mehr Stellen als Castiglioni und Zacarías?

Alle Bewegungen haben Stellen bei der Wahljustizbehörde. Sie können die Senatoren und Abgeordneten befragen.

–Was denken sie über diese Fußballer Planilleros aus Ypacaraí die mit Galaverna in Verbindung stehen? Oder die anderen, die von Juan José Vázquez?

Gegen sie soll ermittelt werden. Ich verteidige nicht einen Planillero. Ich wiederhole: Ich verteidige die Colorado Partei als Institution. Es gibt ein Gesetz welches Verbindungen der Parteien zur Wahljustizbehörde zulässt. Wir sind die größte Partei und wir haben in der TSJE Leute sitzen, die für uns arbeiten. Wenn das Gesetz verbesserungswürdig ist, bereiten wir uns auf Gespräche vor, um es zu modifizieren. Was wir allerdings nicht machen werden ist eine Debatte wie Castiglioni loszutreten. Er war es der sagte wenn man die Brust bei Nicanor zeigt, muß man seinen Bauch zusätzlich schützen. Heute ist er einer wie Nicanor.

–Was sagen sie über die Ermittlung des Staatsanwaltes Cazenave?

Was ich als ungerecht empfinde, ist, dass er die ganze Welt als Planstellenbesetzer ansieht und so behandelt. Ich arbeite mit Fehlern und mit Treffern, doch ständig bin ich am Arbeiten. Dabei begleiten mich ab früh um 6.00 Uhr Personen, die in der Wahljustizbehörde angestellt sind. Es ist ungerecht gegenüber den Menschen, die die Wähler einschreiben und wirklich arbeiten.

–Ist es wahr, dass sie wenn nicht für Cartes, keinen anderen repräsentiert hätten?

Horacio ist der Führer der Bewegung. Er ist es der meine Kandidatur zur Parteipräsidentin unterstützt und vorantreibt. Man kann nicht abstreiten, dass er ein neues Symbol für Hoffnung und in der Colorado Partei ist. Sein Bild verbreitet Glaubwürdigkeit und Respekt.

–Sie sprachen von Renovierung, warum also ist einer der Motoren, der die Bewegung antreibt, der Verlierer aller Umfragen, Calé Galaverna?

Er ist Teil des Bewegungskommandos. Ich habe meine Differenzen mit ihm aber ich erkenne ihn als Teil des Wiederaufbaus der Partei an. Ich habe meine Ideen, die nicht mit denen von Calé übereinstimmen aber er formt Teil der Bewegung „Honor Colorado“ von Cartes.

–Ist es nicht risikoreich, um die Wahlen im Jahr 2013 zu spielen, mit einem Kandidat, der beschuldigt wird, seine Finger in der Justiz zu haben und in der Drogenpolitik der grenznahen Zone?

Nein. Cartes demonstrierte, das er ein gesetzestreuer Colorado Parteiangehöriger ist mit seiner Solidarität gegenüber den Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl. Über seine Vergangenheit müssen sie ihn selbst fragen. Doch wenn man eine Person ist, die an die Öffentlichkeit geht, kann man nichts verstecken. Hier ist eine Wahrheit: Die Partei verlor mit 573.000 Stimmen am 20. April 2008. Ihre erste große Herausforderung waren die vergangenen Bürgermeisterwahlen wo wir mit 800.000 Stimmen in 138 Städten gewonnen haben. Heute sind 14 von 17 Provinzchefs (Gouverneure) Angehörige der ANR. Wären die Wahlen am 7. November für die Präsidentschaft gewesen, hätten wir gewonnen. Wir haben fast 250.000 Stimmen zurückgeholt.

–Angst vor Betrug, Castiglioni warnt schon bei der internen Wahl davor.

Es laufen draußen Leute herum, die sagen wir kaufen das interne Tribunal, um so die Vorwahl zu gewinnen. Castiglioni und Zacarías beschuldigten uns lauthals. Wir vertrauen in die Ehrlichkeit der Tribunalsangehörigen: Ocampos Arbo, Atilio R. Fernández, Blas Chamorro, Romero Pereira und Rigoberto Zarza sind sehr respektierte Personen die eine brilliante Arbeit machen. Castiglioni öffnet den Regenschirm vor Furcht das seine Bewegung am kommenden 13. März verliert.

–Der Blick auf einige Umfragen.

Ich erinnere mich, dass es Umfragen gab, die meinen Bruder, Arnaldo Samaniego al Verlierer der Bürgermeisterwahl mit 14 Punkten ansahen. Es wurde gesagt, dass Edgar Quintana, aus Fernando de la Mora, mit 22 Punkten verlieren würde. Die beiden sind heute allerdings Bürgermeister. Die Umfragen sind nur Fotografien eines Momentes. Ich bin froh und zufrieden über die Unterstützung die wir von den Bürgern bekommen haben.

–Es gibt wenig Enthusiasmus für die internen Wahlen. Die Leute scheinen von Wahlen gesättigt zu sein.

Das Gericht wurde einberufen. Das Datum wurde bestimmt und eine Art Regelmäßigkeit zwingt uns zu dem Gang zur Urne. Außerdem ist der Wahlgang etwas Ehrbares.

–Und die Frauen? Viel kritisieren, dass die 33% der Ämter noch nicht mit Frauen besetzt wurden.

Ich bin für die Vermehrung der Frauen in der Partei. Viele meiner Mitstreiter sagen mir auch dass die Hauptrollen von Frauen besetzt sein sollten. Es handelt sich hierbei um eine politische Notwendigkeit.

–Die nicht Colorados suchen schon eine Allianz für 2013. Das Bild der Colorado Unterdrückerpartei ist schon explodiert.

Für alle die es vergessen haben, die Colorado Partei brachte die Demokratie in unser Land. Sie unterstützte den Fall der Diktatur. Heute gibt es erneut eine Demokratie. Wir können Diskrepanzen haben und reklamieren aber die Mehrheit der Colorados will die Demokratie bewahren und die Entwicklung unterstützen. Wenn wir nicht eine starke Partei gewesen wären, hätte Lugo uns sicher den Chavismus aufgezwungen. Er animiert sich noch nicht einmal gegen seinen Kamerad Evo Morales, aufzulehnen, der uns wie Korrupte behandelt obwohl seine eigenen Gouverneure nicht besser sind.

(Wochenblatt / Abc)

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