Urlaub im zweiten Coronajahr: Hat Corona die Reiselust der Deutschen gebremst?

Die Corona-Pandemie stellt viele Branchen und Menschen vor große Herausforderungen. Neben der Gastronomie und dem Einzelhandel ist vor allem auch die Tourismusbranche betroffen: Zur Eindämmung des Virus galten noch vor wenigen Monaten Beherbergungsverbote und deutliche Einschränkungen bei Reisen mit dem Flugzeug, dem Bus und der Bahn. Zu den Sommerferien 2021 wurden zwar viele Beschränkungen gelockert und das Reisen im eigenen Land sowie ins Ausland wieder ermöglicht – aber hatten die Deutschen in der Coronazeit überhaupt Lust auf eine Urlaubsreise?

Urlaub trotz Corona: Spontan verreisen liegt 2021 im Trend

Wenn die Sommerferien vor der Tür stehen, bedeutet das normalerweise auch das Planen, Buchen und Durchführen der lang ersehnten Urlaubsreise. Das Coronavirus hat vielen Menschen in dieser Hinsicht aber bereits zum zweiten Mal in Folge einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eine im Frühjahr 2021 durchgeführte Umfrage zeigt, dass viele Bundesdeutsche aufgrund der Pandemielage verunsichert waren und daher ihre Reisepläne auf das kommende Jahr 2022 verschieben wollten. Besonders die nicht vorhandene Planungssicherheit spielte hierbei eine entscheidende Rolle, ebenso wie der bei vielen Menschen noch unvollständige Impfschutz. Während Unterkünfte und Anreisen in den Jahren vor der Corona-Pandemie häufig lange im Voraus gebucht wurden, setzten im Jahr 2021 viele Reisende auf Spontaneität. Erst bei höchstmöglicher Sicherheit und Bekanntgabe der aktuell geltenden Bestimmungen wurden Flüge, Bahntickets und Hotels reserviert. Besonders gefragt waren hierbei Angebote, bei denen ein kostenloses Stornieren bis kurz vor Reiseantritt möglich war.

Sicherheit im Fokus: So verreisten die Deutschen im Sommer 2021

Bei den meisten Deutschen war hinsichtlich der Urlaubsplanung für den Sommer 2021 die Sicherheit ein ausschlaggebendes Thema. Wer sich unsicher hinsichtlich der aktuellen Pandemielage fühlt, bleibt lieber zuhause oder zumindest im eigenen Land: Einreisebeschränkungen und teils strenge Quarantäneregelungen machten den Urlaub innerhalb Deutschlands sowohl im Jahr 2020 als auch 2021 sehr populär. Der Inlandstourismus erlebte daher auch in den Sommerferien 2021 einen Boom. Besonders Ferienwohnungen waren in diesem Zusammenhang belieb: Hier profitieren Reisenden von nur wenig Kontakt zu anderen Urlaubern. Parallel dazu ließ sich aber auch feststellen, dass die Begeisterung vieler Reisender für Strand- und Poolurlaube 2021 unabhängig von der Pandemie ungebrochen blieb. An zweiter Stelle standen Städtereisen, gefolgt von Aktivurlaubreisen.

Urlaub wird in der Coronazeit als besonders wichtig empfunden

Für viele Bundesdeutsche kam ein Verzicht auf eine Urlaubsreise im Jahr 2021 trotz der noch immer schwierigen Umstände nicht infrage. Im Gegenteil: Gerade nach dem mehrmonatigen Lockdown, der für Erwachsene sowie auch für Kinder eine große psychische Belastung darstellte, ist es einem Großteil der Menschen wichtig, sich eine Auszeit zu gönnen und sich zu erholen beziehungsweise wieder Kraft zu tanken. Auch eine vergleichsweise kurze Reise in der Nähe des eigenen Wohnorts reicht oftmals bereits aus, um abzuschalten und den Alltag vorübergehend zu vergessen. Eventuelle kleinere coronabedingte Einschränkungen am Urlaubsort spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Nur ein kleiner Teil der (potenziellen) Urlauber änderte seine Pläne, weil am Reiseziel etwa Coronatests verlangt wurden. Die Einstufung eines Landes als (Hoch-) Risikogebiet dagegen nahm entscheidenden Einfluss auf die Reisentscheidungen und führte zu zahlreichen Stornierungen.

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