Verkauf von Zucker bricht um 85 % ein

Asunción: Ariel Felippo vom Zentrum der Zuckerproduzenten berichtete, dass der Verkauf von Zucker aufgrund des massiven Schmuggels um 85 % zurückgegangen sei. „Die Lage ist verzweifelt. Wir sind ungeschützt und die Arbeit der Behörden gegen den Schmuggel ist ein Hohn“, sagte er.

Im Gespräch mit dem Radiosender 650 AM teilte er mit, dass die Vorjahresproduktion noch eingelagert sei, einfach weil sie nicht verkauft werden könne.

„Schmuggel gab es schon immer, aber er war minimal, wir haben gelernt, damit zu leben. Aber jetzt wird es unhaltbar. Die Schmuggler, die Kriminellen, bringen uns um. Die illegale Einfuhr von Produkten hat sich verfünffacht. Jetzt können wir nicht mehr exportieren”, sagte Felippo.

Er fügte an, dass die Frachtkosten um das Zehnfache gestiegen seien, was die Situation verschlimmere. Außerdem erwähnte er, dass Alberto Sborovsky, Präsident der paraguayischen Supermarktkammer (Capasu), ihm mitgeteilt habe, dass er das Produkt aufgrund der Einfuhr von Zucker aus anderen Ländern nicht mehr verkaufe.

Die Wirtschaftsverbände haben am Dienstag eine Erklärung veröffentlicht, in der sie den intensiven Schmuggel und die Komplizenschaft der Behörden anprangern. Sie forderten den Wechsel des Ministers Emilio Fúster, der diesen Sektor bekämpfen soll und des Befehlshabers der Streitkräfte, Admiral Carlos Velázquez, Bruder des Vizepräsidenten Hugo Velázquez, da sie Kriminelle schützen, die auf illegalen Wegen Produkte ins Land bringen.

Wochenblatt / ADN Paraguayo

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3 Kommentare zu “Verkauf von Zucker bricht um 85 % ein

  1. Schmuggel gefährdet den Gewinn der einheimischen Hersteller. Das kann ich mir gut vorstellen und es ist sicher ein großes Ärgernis. Interessant für mich wäre es jedoch zu erfahren, warum der geschmuggelte Zucker offenbar so preiswert ist ?
    Verdienen die Zuckerrohr Ernter zu viel Geld ? Muss der geschmuggelte Zucker nicht auch zu horrenden Preisen transportiert werden ? Wird man die diesjährige Ernte auch einlagern um auf höhere Preise zu hoffen ?

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    1. Se**ion ID 05a56ad3bc21c8a3332520ef04e41f5f358d068abef7c8156d3fa3f514447bd510

      Zitat: “…dass Alberto Sborovsky, Präsident der paraguayischen Supermarktkammer (Capasu), ihm mitgeteilt habe, dass er das Produkt aufgrund der Einfuhr von Zucker aus anderen Ländern nicht mehr verkaufe.”
      Horrende Margen der Supermarktketten (Preiskampf wird in Paraguay nach oben gemacht) und schwache Waehrung des Herkunftslandes (Argentinien, Kuba, Brasilien, etc.).
      Der Zucker verkauft sich sehr wohl bloss eben nicht in den Supermaerkten da man da sich die 30% Preismarge sparen kann wenn man direkt von der Fabrik kauft.
      Die Supermaerkte schmuggeln auch selbst den Zucker am Zoll vorbei ins Land und verkaufen ihn dann fuer den nationalen hohen Preis – Kolping & Co. Masche.
      Man hat hier nicht auslaendische Bulgaren die als Erntehelfer kommen sondern Einheimische die politisch Waehlen und somit politischen Druck fuer mehr Lohn machen.
      Dazu die hohen Transportkosten da der Paraguayer die Mentalitaet hat mit einer Fuhre Transport fuer den ganzen Monat ausgesorgt haben zu muessen. Man will also eine halbe Woche fahren um dann den ganzen Rest des Monats zu versaufen und nichts zu tun.
      Was bedeutet es dass Zucker INS Land geschmuggelt wird? Dass der Zuckerpreis hierzulande weit hoeher liegt als im Ausland denn man schmuggelt Ware dahin wo der Preis am teuersten ist.
      Zumindest ist es ein gutes Zeichen und zwar zeigt es dass noch Zucker produziert wird in Ueberfuelle.
      Die offiziellen Frachtkosten sind eben im Ausland nicht ums Zehnfache gestiegen, also machen die Schmuggler den Transport so quasi gratis da sie ja nicht Steuern angeben. Genau so muss es sein.
      Der Einzelunternehmer als Pirat oder Schmuggler duerfte fuer den Transport kaum was kassieren, hat zudem sich den Zoll gespart, Bestechungsgelder gespart und bekam das Produkt im Ausland noch fuer viel billiger.
      Billigerer Einkauf, keine Zollgebuehren, Transportkosten entfallen fast ganz (nur Sprit und Abnutzung des Lasters muss hineingerechnet werden aber nicht der eigen Lohn des Transporteurs da es derselbe Schmuggler ist) und Geld auf die Hand bei den Despensas die keine Belege ausstellen.
      Der Unterschied ist der Staat der durch die Steuern und Buerokratie die Kosten dermassen verteuerte dass jetzt die legale nationale Zuckerproduktion nicht mehr mithalten kann. Wie mit dem Benzin in Deutschland versus Polen – in Polen ist er bedeutend guenstiger sagte ein Kommentator bei denselben Einkaufspreisen (oder sie bringen heimlich aus Russland).

  2. Wo ist Uhu-Viru-V2.x denn hin?

    Wenigstens kommt der Zucker durch die Überwachung des reibungslosen Workflows durch hiesig Polizei und Militär gut behütet über die Grenzen. Bei den Mengen sollte für die Jefepolizistchen und -militärs auch noch etwas für ihre bedürftigen Family-Clans drin liegen. Man kann das ganze also auch als karitative Operationen angucken.

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