Asunción: Deutschsprachige Medien kritisieren die paraguayische Justiz wegen der Freilassung von Sandro Hafner hart, der in Paraguay wegen Todschlags an einem deutschen Paar angeklagt ist. Gerüchten zufolge soll eine Summe von 300.000 US-Dollar eine Rolle bei dem Ausgang gespielt haben. Der Verdächtige verließ das Gefängnis von Tacumbú am vergangenen 14. März 2011 trotz internationalem Haftbefehl und Auslieferungsantrag der Republik Österreich.
Als Sandro Hafner wegen dem Verdacht auf Doppelmord an einem deutschen Paar aus Ypacaraí festgenommen wurde, hatte er einen paraguayischen Personalausweis mit der Nummer 6.289.389, ausgestellt am 13. Mai 2009, mit der Unterschrift des Bereichsleiters Hauptkommissar Alfredo Granada González, bei sich.
Nach der Flucht aus einem steirischen Gefängnis ließ die österreichische Justiz international nach ihm suchen, bis herauskam dass er sich in Paraguay aufhält.
Hafner wurde in Villa Hayes, Chaco, festgenommen als Hauptverdächtiger im Doppelmord von Eckhard Kurt Otto Aparofsky und seiner Ehefrau Meike Wenzel, welcher am 3. Juni 2010 im Stadtteil San Blas von Ypacaraí passierte.
Jedoch konnte er am 14. März das Gefängnis verlassen auf Anordnung der Richterin von Capiatá, Norma Salomón.
Die Untersuchung wird weiterhin von Staatsanwalt Humberto Houdin geführt. Dieser bestätigte die Freilassung Hafners. Er erklärte, dass er die vorläufige Entlassung beantragte, weil er keine zwingend belastenden Elemente finden konnte, die Hafner in Verbindung mit dem Mord bringen. Er sagte weiter, dass er die Polizei und Forensik Untersuchungen erhielt, die Sandro Hafner nicht explizit als Täter ausmachen konnten.
Die Aufzeichnung der Videokamera der Continental Bank in Villa Elisa zeigte laut der Polizei den Österreicher wie er, nicht einmal 24 Stunden nach der Tat 300 Euro mit der Karte der Opfer von der Bank abhebt. Der Staatsanwalt sagt auch, dass das Foresiklabor nicht versichern könne, dass es sich beim aufgenommenen Verdächtigen um Hafner handelt. Houdin bezog sich auf einen großen Prozentsatz an Zweifel an der Identität des mittlerweile Entlassenen. Das Grundprinzip der Unschuld bis einem das Gegenteil bewiesen wird, sollte erhalten bleiben, weswegen er die vorläfige Entlassung beantragte.
Die Staatsanwaltschaft hat drei Jahre Zeit den doppelten Todschlag zu untersuchen. In der Zwischenzeit ist Hafner sicherlich aus Paraguay geflohen, wird angenommen.
Der Österreicher war Eigentümer eines Bordells in der Stadt Wien, wo südamerikanische Frauen zur Prostitution gezwungen wurden unter einem Sklavenregime. Die Frauen mussten ein Tagesminimum mit ihrem Körper erwirtschaften und wurden bei nicht Einhaltung geschlagen.
Wochenblatt / Abc