Verzicht auf Papier: „La Nación“ und ‚Popular‘ stellen ihre gedruckten Ausgaben ein

Asunción: Zugegeben, weder La Nación noch Popular hatten seit der Übernahme durch die Cartes-Gruppe an Popularität gewonnen. Staatliche Funktionäre wurden gezwungen, sie zu kaufen, doch das Geschäft rechnete sich nicht mehr.

In einer historischen Wende für den paraguayischen Journalismus haben die Zeitungen „La Nación“ und „Popular“ das endgültige Ende ihrer gedruckten Ausgaben angekündigt und vor genau einer Woche ihre letzten Exemplare auf Papier veröffentlicht. Die Entscheidung markiert einen Wendepunkt im Medienökosystem des Landes.

Der Schritt ist eine Reaktion auf die zunehmende Verlagerung der Informationsgewohnheiten, die sich immer mehr auf digitale Formate verlagern. Obwohl beide Publikationen weiterhin online erscheinen werden, hatte die Entscheidung starke Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, da die Beschäftigten im grafischen Sektor arbeitslos wurden.

Die Nachricht löste breite Unterstützung seitens der Journalisten und der Öffentlichkeit aus, die ihre Solidarität mit den Betroffenen zum Ausdruck brachten. Branchenanalysten warnen jedoch davor, dass dies der erste Schritt zu einem tiefgreifenden Wandel des traditionellen Journalismus in Paraguay sein könnte.

Die Umstellung auf digitale Medien erfolgt schrittweise, aber der Rückzug von zwei Zeitungen des Landes vom Papier stellt einen Meilenstein dar, der in naher Zukunft von anderen Medien nachgeahmt werden wird.

Die Einnahmen durch Werbekunden bestimmen darüber. Bei La Nación waren und sind es zu 90 % Unternehmen aus der eigenen Firmengruppe, die die Werbung finanzierten, was auf die Popularität in der Bevölkerung aber auch auf das Fehlen von Rentabilität hinweist.

Wochenblatt / RT Transcontinental

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