Viel Geld für null Arbeit

Montevideo: Als Ebenbild eines EU-Parlaments ist das Parlasur für den Mercosur zuständig. Kaum Sitzungen stehen für kaum Arbeit. Jetzt soll jedoch eine königliche Pension eingeführt bzw. übernommen werden.

Die Mitglieder des Parlasur treffen sich nur vier mal jährlich zu Sitzungen. Die Beschlüsse dieses Parlaments sind bestenfalls Empfehlungen und haben keinen Anspruch auf Umsetzung. Im vergangenen Jahr kam es zu keiner der vier geplanten Sitzungen. Geld floss trotzdem ausreichend. Die Mitglieder aus Paraguay, insgesamt 18, verdienen trotz der geringen Arbeitslast 33 und 36 Millionen Guaranies pro Monat Ihre Kollegen aus Argentinien, Uruguay und Brasilien bekommen keine Entlohnung dafür, weil dem Parlament die Beschlusskraft fehlt. Es werden höchstens Spesen übernommen.

Ein neues Gesetzesprojekt soll die Parlasur Mitglieder den Weg in die Pensionskasse des nationalen Kongresses ebenen. Damit hätten Parlasur Abgeordnete die gleichen Ansprüche wie Abgeordnete und Senatoren des paraguayischen Kongresses.

Demnach würde ein Abgeordneter, ein Senator oder ein Parlasurianer ab dem 65. Lebensjahr eine Pension in Höhe von 80% des letzten Lohnes erhalten, wenn er 15 Jahre als Gesetzgeber tätig war. Die normale Pension, also 60% des letzten Lohnes, würden Abgeordnete, Senatoren oder Parlasurianer mit 60 Jahren bekommen die eine Dienstzeit von 10 Jahren akkumuliert haben.

Für Invaliden gibt es im Kreis der Gesetzgeber bei einer geringeren Mitgliedszeit immerhin noch 20%. Begünstigt werden da senile Personen, wie auch die, die wegen eines Unfalls nicht mehr im Dienst der Bevölkerung stehen können.

Wochenblatt / Abc Color

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5 Kommentare zu “Viel Geld für null Arbeit

  1. Also gut, ist ein teurer Luxus und warum es das überhaupt gibt, darüber kann man spekulieren. Aber solange sie sich nur 4 mal im Jahr treffen und ihre Beschlüsse nur Empfehlungen sind oder sie sich gar nicht treffen, bin ich beruhigt. In Europa haben wir ja mit der EU gesehen, dass das alles viel schlimmer werden kann.

  2. Wahnsinn, so als ob Paraguay ein reicher Ölstaat wäre. Bizarr finde ich immer wieder, dass diese Leute nicht im Geringsten wahrnehmen, dass sie fuer solche Tätigkeiten total überbezahlt werden und nicht einsehen würden, dass das Geld woanders viel dringender notwendig ist. Die müssen sich nicht wundern, wenn sie von der Bevölkerung als “Parasiten” bezeichnet werden.
    Hier sind übrigens die 18 Parlamentarier:
    https://www.parlamentomercosur.org/innovaportal/v/10095/1/parlasur/paraguay.html

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