Wegen eines Piercings in der Nase kein Ausweis verlängert bekommen

Asunción: Die Rechtsanwältin Belén González berichtete, dass sie mit der Absicht, die Erneuerung ihres Ausweises zu bearbeiten, zur Identifizierungsabteilung der Nationalpolizei gegangen sei. Aber der Beamte, der sie betreute, verlangte, dass sie ihren Piercing in der Nase entfernt, was González ablehnte.

Die betroffene Frau kündigte an, zur Verteidigung ihrer Rechte eine Klage einzureichen.

„Ich ging, um meinen Ausweis zu erneuern, ich habe das normale Verfahren durchgeführt und als sie mir sagten, sie müssen ein Foto machen, forderte der Beamte mich auf, ich solle mein Piercing herausnehmen, weil sie es so nicht machen können“, berichtete González.

Die junge Frau weigerte sich, ihr Piercing zu entfernen und behauptete, die Verfassung garantiere “die freie Ausübung der Persönlichkeit”. Also schlugen sie vor, es mit einem Verband oder Pflaster abzudecken, ein Vorschlag, der auch von der Anwältin abgelehnt wurde, die weiterhin darauf bestand, dass sie kein verfassungsmäßiges Recht beschneiden können.

Der Polizeibeamte argumentierte mit der Gültigkeit einer internen Resolution, die die Verwendung von Elementen verbietet, die die Identität verfälschen könnten, einschließlich Piercing. „Er hat mir gesagt: Ich mache ein Foto von Ihnen aber Ihr Ausweis kommt nicht raus. Ich muss das ins Protokoll aufnehmen und er wird nicht bearbeitet. Und ich habe ihm gesagt: Mach mein Foto und wenn mein Ausweis nicht herauskommt, werde ich mich beschweren“, sagte González.

Der Beamte machte dann doch ein Foto der Anwältin und schrieb in das Antragsformular: „Die Frau will ihr Piercing nicht entfernen“.

Die oben erwähnte Resolution, die die Verwendung von “Gegenständen, die die Erkennung der Person verhindern“ verbietet, stammt aus dem Jahr 2021 der Regierung Luis Ignacio Arias.

„Mir scheint, dass dieser Beschluss unbegründet ist und auch viel mit einer kulturellen Frage zu tun hat. Dieses Hinterfragen der von nicht verwendeten Gegenständen scheint mir tief verwurzelt, weil es der Wiedererkennung einer Person nicht im Wege steht. Deshalb habe ich mich entschieden, mich nicht an die Resolution zu halten, denn ein Ausweis ist ein Recht und auch die Ausübung der Persönlichkeit“, argumentierte González.

Der Rechtsanwältin gelang es zwar, sich im Rahmen des Dokumentationsverfahrens fotografieren zu lassen, jedoch sei die Abmahnung des Polizeibeamten protokolliert worden, sodass sie sich nicht sicher ist, ob der Ausweis gedruckt werde.

„Da ist das Foto mit dem Piercing, aber laut den Beamten kommt der Ausweis nicht heraus. Sie werden mich sperren und ich habe ihm gesagt: Ich werde Einspruch einlegen, damit der Personalausweis ausgestellt wird, weil es ein Recht ist und ich das Dokument brauche. Und laut dem Beamten wird er nicht herauskommen, weil die Vorschriften nicht eingehalten wurden“, sagte González abschließend.

Wochenblatt / La Nación

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7 Kommentare zu “Wegen eines Piercings in der Nase kein Ausweis verlängert bekommen

  1. Ein Piercing ist kein Körperteil und hat daher auf einem Ausweisfoto auch nichts zu suchen. Das gleiche gilt ja auch für Brillenträger. Auch die werden stets OHNE Brille abgelichtet. Mir scheint, diese Rechtsanwältin steht mit dem Recht auf Kriegsfuß und gleicht eher einem stumpfsinnigen Schaaf, das um des streitens willen sinnlose Streiterein los tritt, ohne Aussicht auf Erfolg. Und so etwas will Anwältin sein! Arme Mandanten, die sich ihr anvertrauen. Mich würde nur noch interessieren, welcher Partei sie möglicherweise angehört. Ich habe da so eine Vermutung, will sie aber nicht aussprechen.

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  2. Lukas 24,34 Der HERR ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen!

    Bei der Polizei sind Tattoos zur Identifizierung von Straftätern äußerst beliebt. Die Polizei führt sogar eine Tattooakte. In der ersten Welt.
    Denn bei einer kriminellen Tat oder sonstwie kommt den Augenzeugen immer zuerst das Tattoo in den Sinn. Erkennt einer das Tattoo oder eine Nase mit Ring, etc so kann man das Tattoostudio wo es gemacht wurde finden und deren Kundenliste durchgehen. Theoretisch kann man alle Leute mit Nasenring herbeizitieren denn einer von denen muß es ja gewesen sein wenn der Täter einen Nasenring hatte. Wiederum, in der ersten Welt.
    Gerade Tattoos werden besonders deutlich polizeilich erfaßt und abgelichtet da sie kaum wegzumachen gehen bzw noch durch Analyse das Leben lang unter der Haut nachgewiesen werden können. Das Tattoo ist wie ein freiwilliges Brandzeichen wie die Zaren den Kriminellen früher aufdrückten (gebrandmarkt wie das Vieh auf der Backe oder der Stirn).
    Es reicht ja zu daß ein Opfer das Tattoo wiedererkennt genau auf der Stelle des Körpers des Täters. Einen besseren Beweis kann ich kaum erkennen denn es gibt wohl kaum eine zweite Person die dasselbe Tattoo auf genau derselben Stelle am Körper hat.
    Es ist gängige Praxis in Paraguay daß Abogaduchas so einen Prozeß vom Zaun brechen wollen um wenigstens an etwas Geld zu kommen. Der Staat soll wohl verklagt werden.
    Anwälte stellen sich auch schon mal an Kreuzungen wo es viele Unfälle gibt wo ihre Komplizen dann Unfälle provozieren und die Anwälte dann schwups aus der Ecke hervorspringen wie ein Raubritter aus Tausendundeiner Nacht und schon die Klageschrift vorgefertigt in der Tasche haben und sich als Augenzeuge anbieten. Dann verwickeln die Strauchräuber das Opfer in einen endlosen Gerichtsprozeß bis es finanziell ausgeblutet ist.
    Piercings verstoßen in Paraguay gegen die Berufsethik der Anwaltskammer. Ein Anwalt muß auch immer in Schlips und Anzug auftreten. Anwälte verstoßen auch gegen das Reglement der Anwaltskammer wenn sie Tattoos haben oder Schwul sind.
    So werden sie dann “gegangen”. In Paraguay schießt man nicht auf Leute oder steckt sie auch nicht ins Gefängnis sondern man schiebt sie aufs Abstellgleis, verweigert ihnen Dokumente, Knüppel werden vor die Füße geworfen, etc. – man isoliert unlautere Zeitgenossen in der Hoffnung daß sie irgendwann doch zum Evangelium des Herrgotts finden.

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