Weitere Hintergünde zum Frutika-Streit zwischen Tochter und Mutter

Kressburgo: Im Zusammenhang mit journalistischen Veröffentlichungen über verschiedene Unregelmäßigkeiten, die angeblich im Zusammenhang mit dem bekannten Unternehmen Frutika stehen, gab der Rechtsanwalt Javier Sosa Da Costa ein ausführliches Interview.

Darin informiert er über die rechtlichen Einzelheiten des Streits um die Kontrolle der von Cristina Kress geführten Unternehmen gegen ihre eigene Mutter, Beate Kress, eine Situation, die bereits zu zweifelhaften Rechtsansprüchen der Tochter gegen die Mutter geführt hat. Javier Sosa Da Costa ist der gesetzliche Vertreter von Beate Kress, die 92,5 % der Aktien der Unternehmensgruppe (die aus den Firmen Kimex, Frutika und Kressburgo besteht) besitzt, aber aufgrund angeblicher juristischer Manöver nicht über ihr eigenes Unternehmen entscheiden und frei verfügen kann.

Der Rechtsstreit soll begonnen haben, als die Hauptaktionärin Beate Kress bemerkte, dass ihre Tochter Cristina Kress eine Ladung Säfte an eine Briefkastenfirma in Belgien exportiert hatte, wobei erschwerend hinzukam, dass der Container im Verdacht stand, mit verbotenen Substanzen verunreinigt zu sein. Wegen des Risikoprofils der Ladung schaltete sich sogar der Zoll ein, aber einer der Container verließ angeblich das Land, ohne von den Behörden kontrolliert zu werden.

Wie erfuhr Beate Kress von den Unregelmäßigkeiten in ihrem Unternehmen Frutika und dem angeblichen Versand von mit verbotenen Stoffen verunreinigten Säften an eine Scheinfirma in Belgien?

Nach der Entlassung von zwei ihrer vertrauten Führungskräfte, weil “etwas falsch” gelaufen war. Daraufhin leitete sie eine Reihe von Untersuchungen ein, indem sie Daten sammelte, und erfuhr dann von einer früheren behördlichen Untersuchung, die auch zur Kündigung des Vertrags des Zollbeauftragten führte. Dies beunruhigte Beate Kress sehr und sie beschloss, konkrete Maßnahmen hinsichtlich des Zustands der Unternehmen zu ergreifen, deren Mehrheitseigentümerin sie ist.

Wie ist es möglich, dass die Geschäftsführerin Cristina Kress nicht wusste, dass sie einen Vertrag unterschrieben und die Produkte an eine Scheinfirma in Belgien geschickt hat?

“Wenn sie ein Dokument unterschrieben hat, in dem ihr Vor- und Nachname steht, die Position, unter der sie es unterschrieben hat, und dass sie es mit ihrer Unterschrift unterzeichnet hat, dann bestätigt das, dass sie wusste, was sie tat, wir können nichts anderes sagen.

Der Anwalt führte weiter aus, dass Frau Beate Kress nach Kressburgo, dem Sitz von Frutika, fuhr und sich vor Ort über die Führung der Unternehmen informierte, eine Reihe von Situationen feststellte, die auch sie nicht befriedigten, und daraufhin begann sie, in ihrer Eigenschaft als geschäftsführende Gesellschafterin Entscheidungen zu treffen. Sie berief unter Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen eine Gesellschafterversammlung ein, doch die Tochter und jetzige Verwalterin ging vor Gericht und beantragte eine einstweilige Verfügung, um die Wirkungen aller auf dieser Versammlung erörterten, behandelten und beschlossenen Fragen auszusetzen, an der sie zunächst teilnahm, dann aber verließ. Cristina Kress erwirkte auch das Verbot, die Satzung zu erneuern; diese Vorsichtsmaßnahme wurde in erster Instanz vor dem Zivil- und Handelsgericht von San Lorenzo beschlossen.

Wurde im Fall der Verschiffung von Fracht an eine Scheinfirma in Belgien ein Gerichtsverfahren eingeleitet?

Wir wissen, dass es eine förmliche Anzeige von Cristina Kress wegen Wirtschaftsdelikten gab, aber auch Frau Beate Kress hat das Gleiche getan, ohne logischerweise zu wissen, dass Tochter Cristina diese Anzeige gemacht hat, um die Verantwortlichkeiten zu klären, Frau Beate Kress hat eine förmliche Anzeige bei der SENAD gemacht und alle Informationen geliefert, die ihr bis zu diesem Zeitpunkt bekannt waren.

Wie ist es also zu verstehen, dass Beate Kress, Eigentümerin von 92,5 % der Aktien der Kress Frutika Gruppe, keine Entscheidungen treffen oder die Statuten ihrer eigenen Unternehmen ändern kann?

Leider bedeutet diese Vorsichtsmaßnahme in gewisser Weise, dass die Statuten nicht geändert werden können, was in der Versammlung beschlossen wurde, und nun ja, die Wirkungen dieser Beschlüsse werden vorübergehend ausgesetzt, bis ein Richter, der sich für zuständig erklärt, die Frage prüft und über die Richtigkeit und Entsprechung dieser Maßnahme entscheidet.

Er wies auch darauf hin, dass sie die Anwälte von Cristina Kress in Anbetracht all ihrer Handlungen bei der Obersten Justizbehörde angezeigt haben, und dass sie eine Rechnungsprüfung aller zu diesem Zeitpunkt laufenden Prozesse beantragt haben. Ebenso zeigten sie die Richter an, die die Maßnahmen erlassen haben.

Die Lösung dieses Konflikts, in welcher Rechtsinstanz sollten diese von diesen Richtern begangenen Unregelmäßigkeiten gelöst werden?

Wäre dies korrekt gewesen, hätte es in der Schiedsinstanz, im Fall von Kimex und Frutika in der Stadt Kressburgo und im Fall von Kressburgo selbst, der Firma Kressburgo S.R.L. in Asunción, gemäß den Statuten der drei Unternehmen durch gütliche Schlichter geregelt werden müssen. Cristina Kress ging jedoch nicht auf diese Weise vor und wandte sich direkt an das ordentliche Zivilgericht in San Lorenzo. Daher legten die Anwälte von Frau Beate Kress Berufung ein mit der Begründung, die Maßnahmen seien wegen Unzuständigkeit nichtig.

Liegt ein Verstoß gegen die Autonomie des Unternehmens der Kress-Gruppe und des Eigentümers des Unternehmens, der 92,5 % der Anteile hält, vor?

Praktisch ja, da die Mehrheitsaktionärin aufgrund des derzeitigen Mangels an Entscheidungsfreiheit nicht einmal Zugang zu den Mindestinformationen hat, die in ihrem Interesse liegen. Auch kann sie die Geschäftsführung nicht kontrollieren, sie erhält keine einzige Information und darf nicht einmal ihr eigenes Büro in Kressburgo betreten. Sie wies darauf hin, dass Frau Beate Kress sogar während der im Dezember letzten Jahres einberufenen Versammlung mit starker Polizeipräsenz und Sicherheitsbeamten vor Ort daran gehindert wurde, die Räumlichkeiten zu betreten.

Abschließend wies er darauf hin, dass sie daran arbeiten, dass sich ein Richter für zuständig erklärt, damit sie mit allen Unterlagen und juristischen Argumenten vor Gericht gehen können, damit Frau Beate Kress ihr Eigentum und die Geschäfte zurückerhält und eine Lösung für die zahlreichen Probleme, die sie derzeit plagen, finden kann.

Wochenblatt / El Independiente

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5 Kommentare zu “Weitere Hintergünde zum Frutika-Streit zwischen Tochter und Mutter

  1. Also ein klassischer Fall eines Familien Konfliktes. Die Ursprungs Situation, das eine Schein Firma etwas kauft kann dem Verkaeufer egal sein und wird ihm auch nicht auffallen , solange die Rechnung pünktlich bezahlt wird.

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  2. Die alte Kress ist doch Hochgradalkoholikerin und gar nicht mehr in der Lage eine Firma zu fuehren. Bei einem Empfang im Garten der Botschafterresidenz anlaesslich des 3. Oktober, war sie innerhalb kurzer Zeit so besoffen, dass sie unter den Tisch fiel und abtransportiert wurde.

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    1. Haben Sie einen direkten Draht zur Botschaft? Machen Sie doch mal Dampf da, dass es nicht so weitergehen kann mit den Einbrüchen und Morden an Deutschen!
      Oder wollen Sie die “guten Beziehungen” nicht gefährden?

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    2. Wie können Sie das so behaupten? Woher wissen Sie das, waren Sie dabei?
      Jedenfalls ist das alles ein großes Familiendrama. Da bauten die Eltern ein bekanntes Unternehmen aus dem Stand heraus auf und nun streiten sich die Familienmitglieder wie die Kesselflicker. Wir wissen nicht, was dafür die Ursachen sind. Falls es stimmen sollte mit dem Alkoholismus der Mutter, dann ergibt sich dabei die Frage, ist der Alkohol am Niedergang der Familie schuld oder ist der Niedergang der Familie (aus welchen Gründen auch immer) am Alkoholismus schuld?

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  3. Vor ein paar Tagen kam auf dieser Seite ein “Kommunique” der Fa. Frutika, wie fantastisch und nachhaltig und klimaschonend und sozial diese Firma ist. Und innerhalb der Firma kracht es gewaltig, weil eine junge, übermütige Frau meint, sie führt ein Unternehmen so gut wie ein 60-jähriger Konzernmanager, und unterschriebt dabei Lieferungen an Briefkastenfirmen.
    Beide Parteien sprechen sich nur über Anwälte, das reicht mir vollkommen, wie verfallen diese Leute sind.
    Aber bestimmt kommt bald wieder ein Artikel von Frau Christina Kress in irgendeiner Frauenzeitschrift oder im Cartes-Blatt Nacion, wo sie als erfolgreiche, starke Unternehmerin und Mutter gefeiert wird.

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