San Bernardino: Wenn man ein Auto in Paraguay kauft, ganz besonders bei einem relativ neuem, kann man schon davon ausgehen, dass alles seinen Gang gehen soll, speziell beim Überschreiben des Titels. Wie sehr man sich hier täuschen kann, zeigt der folgende Tatsachenbericht eines Opfers.
Ein weißer BMW M4 Cabriolet, Baujahr 2015 wurde von einem deutschen Staatsbürger im Jahr 2021 bei dem Autohändler Motorhaus gekauft. Angeboten wurde das 431 PS starke Fahrzeug für 435 Millionen Guaranies. 280 Millionen Guaranies sollten als Anzahlung geleistet werden und der Restbetrag wäre dann fällig, wenn 5 Tage später die Cedula verde ausgehändigt wird. Das war der Deal, den beide Parteien akzeptierten. Dennoch muss man auch hier Abstriche machen, denn kein Vertreter des Autohauses verkaufte das Auto, da es anscheinend in Kommission veräußert wurde. Eine Frau unterzeichnete den Kaufvertrag, während in der Cedula verde des Fahrzeuges ein Mann als Eigentümer eingetragen ist.
Bis heute wurde die Cedula verde mit neuem Namen nicht ausgegeben. Der Käufer engagierte Anwälte um die Verkäuferin zu verklagen, doch wie üblich geht hier alles schleppend oder gar nicht voran.
Mehrere Male drohte man dem Käufer, das Fahrzeug konfiszieren zu lassen, doch der gemeinsame Vertrag sieht nun mal vor, dass jeder seine Verantwortlichkeiten hat und erst nach Beendigung der Vertragsinhalte die Restsumme gezahlt werden muss.
Vor etwa zwei Monaten kam die Sache wieder ins Rollen. Nun soll der Käufer die Restsumme von 155 Millionen Guaranies bei einer ihm unbekannten Notarin bezahlen, einen Vertrag unterzeichnen und wieder fünf Tage warten, bis dann die Cedula verde ausgegeben wird.
Das ist quasi wieder das gleiche Prozedere wie vor 4 Jahren. Wenn er das akzeptiert, besteht die Chance 435 Millionen Guaranies in den Sand gesetzt zuhaben, da es keine Garantie gibt, dass die Cedula verde wirklich ausgegeben wird. Dann wäre er immer noch nicht der Eigentümer.
Im Übrigen ist der Besitzer von Motorhaus der Schwiegersohn des Ex-Präsidenten Cartes.
Wochenblatt / Leserzuschrift
Land Of Confusion
Vielen Dank an den Leser über diesen kleinen Bericht. So was “unbedeutendes” steht natürlich in keiner Tageszeitung, weil es tausendfach im Land üblich ist. Was hier im Land vor allem bei größeren Investitionen (Auto, Immobilien) betrogen wird, da bleibt man ohne Worte. Selbst bei “renommierten” Firmen, wie hier eindrucksvoll gezeigt wird.
Heinz1965
Das gezeigte Auto mit hoher Motorleistung und geringer Bodenfreiheit ist für Paraguay völlig ungeeignet und es ist daher wahrscheinlich , das es ursprünglich neu in einem Land mit top Straßen verkauft wurde. Wenn ein solches auf hiesigen Straßen unbrauchbares Fahrzeug hier auftaucht denke ich sehr schnell an Diebstahl , Unterschlagung, Versicherungsbetrug im Herkunftsland?
Dann ist die Echtheit der hiesigen Cedula verde sehr fragwürdig? Das stellt dann auch ein Umschreibungs Hinderniss dar.
step by step
wie kann man nur in paraguay sowas kaufen, völlig unverständlich bei diesen strassen mit schlaglöchern und schwellen ohne ende. naja, jeder soll glücklich werden mit dem was er hat.
zardoz
Eine Frau unterzeichnete den Kaufvertrag, während in der Cedula verde des Fahrzeuges ein Mann als Eigentümer eingetragen ist.
Hat jetzt die Frau, die unterschrieben hat, die Symme bezahlt oder der Mann, der in der Cedula verde angegeben ist? Demnach hier immer Käufer steht, nehme ich an letzteres. Warum hat dann eine Frau unterschrieben?
Rein logisch kauft normalerweise eine Frau so einen Wagen nicht (ausser mit dem Geld des Mannes) sondern ein Mann wegen Frauen. Ist das selbe mit Haus oder Wohnung.
Land Of Confusion
Steht doch im Text. Die Frau ist Kommissionärin und verkauft für Motorhaus. Keine Ahnung, warum das nicht ein Angestellter machen kann, wahrscheinlich wegen irrsinniger Bürokratie, aber Motorhaus trägt die Verantwortung wenn diese offensichtlich Leute beauftragen, die nichts gutes im Schilde führen.
Irrsinn total, gut betuchte Leute auf diese Art zu behandeln. Dieser Käufer und auch viele, die diesen Artikel lesen, werden es vermeiden bei Motorhaus noch was zu kaufen.
Für mich wäre es schon tabu, weil der Besitzer (oder eher der Sohn) mit Cartes Prinzessin verheiratet ist. Für den ist es wahrscheinlich wie ein Ritterschlag zur Familie von Cartes dazuzugehören.
BMW wird es vermutlich völlig egal sein, da diese Familie mit Sicherheit mit den Kriminellen und Reichen des Landes bestens vernetzt ist und immer genug Kunden hat.
zardoz
Ich persönlich verstehe es immer noch nicht. Hat der Mann das Geld überwiesen obwohl er keinen Kaufvertrag unterschrieben hat, sondern eine Kommissionärin also die Verkäuferin? Wo wird er da wohl hingeschaut haben?
zardoz
Stimmt. Gut kombiniert. Dort kaufen vermutlich die obersten 10.000 ein. Wer da nicht dazugehört braucht Glück. Deshalb geht bei dem Fall auch nichts weiter.
Es gibt leider viele, die eine Faszination für diese Altas Clases haben. Es gibt aber keinen logischen Grund dafür. Die Masse ist schon so geboren und nur ganz wenige kommen dazu und da ist mehr Glück als anderes dabei. Aber wer es mal wieder probieren will oder es noch nicht hat, bitte sehr.
eggi
Die Frau verkauft das Auto, was auf Ihren/oder irgend einem Mann zugelassen ist. Um eine größere Kundschaft zu bekommen, stellt diese das Auto auf das Gelände eines Einflußreichen Autohauses, um es zu verkaufen. Normaler Weise, hätte das Autohaus die Legalität des Autos zu überprüfen, bevor das Auto in Kommission genommen wird. Scheint hier nicht der Fall zu sein.
Also muss das Autohaus den Kopf hin halten, weil geschlammt wurde. Also Helerware.
zardoz
Ok. Danke. Jetzt verstehe ich es, wenn es do war.
Fazit: Es wäre die Frau auch gleich zu verhaften gewesen. Letztlich darf ja niemand, also auch Frauen, ja wirklich, was verkaufen was ihm also auch ihr, ja wirklich, nicht gehört. Aber die Justiz kennen wie ja mittlerweile. Logischerweise ist der Mann schuld weil er es haben wollte obwohl so wie ich vermute eh nur um bei chicas anzukommen.
Bleiben jetzt also noch die Fragen: Warum hat er das Geld überwiesen obwohl er eben keinen Kaufvertrag unterschrieben hat? Das muss ja wohl so gewesen sein?, oder anders, wo hat er hingesehen, wo war er in Gedanken beim Kauf mit Vertrag ohne seine Unterschrift? Hat er zugesehen wie die chica für ihn unterschreibt? Knifflig das ganze….
Land Of Confusion
Ok, das kann auch sein. Das entlastet das Autohaus etwas, trotzdem ist es blamabel für Fam. Bendlin.
Den Namen der Verkäuferin müsste man mal wissen, damit die Reputation drunter leidet und andere gewarnt sind.
Ist immer wieder erstaunlich, wie manche Geschäftsleute fast schon krampfhaft auf ihre Reputation achten und dabei trotzdem Spaß am Betrug haben.
Der Käufer/Berichter dieses Artikels hat dies aus Sorge vor einer Veleumdungsklage gegen seiner Person wohl nicht getan.