Wo ist der Holländer der Heineken entführte und in Paraguay lebte?

Asunción: Frans Meijer, der Holländer, der die Entführung des Multimillionärs und Brauereibesitzers Alfred Henry Heinekens anführte, floh nach dem Prozess in Holland gegen ihn nach Paraguay, von wo er erneut ausgeliefert wurde. Es wird angenommen, dass er, nachdem er unerklärlicherweise freigesprochen wurde, nach Paraguay zurückgekehrt ist, und sein altes Leben weiterlebt.

Im November 1983, Meijer war damals 30 Jahre alt, entführte er den Geschäftsmann Alfred Henry Heineken und seinen Fahrer in der Stadt Amsterdam.

Die Opfer wurden freigelassen, nachdem ein Lösegeld von umgerechnet 10 Millionen US-Dollar gezahlt wurde, damals eine exorbitant hohe Summe. Meijer wurde wenig später verhaftet und in die Anstalt für Geisteskranke „Pieterbaacentrun“ eingeliefert, von wo er aus nach Paraguay flüchtete.

Der Holländer floh noch nachdem er von der holländischen Justiz schuldig gesprochen wurde. Er hätte die ganzen 12 Jahre in einer Anstalt absitzen müssen.

Frans Meijer benannte sich in Paraguay um und trug ab dem Datum seiner Flucht den Namen Rudolf Doves. Eine Aufenthaltsgenehmigung wurde ihm problemlos ausgestellt.

Mit seiner neuen Identität hatte Doves (Meijer) auch eine Beziehung mit der paraguayischen Frau, María Graciela Corrales, woraus drei Kinder entstanden. Mit diesen sicherte er sich seinen Platz auf paraguayischem Boden und bewahrte sich selbst lange Zeit vor einer Abschiebung.

Eine Person, zwei Festnahmen

Am 16. April 1995, nahmen Interpol Beamte Meijer im Stadtteil San Blas von Paraguarí fest. Damals gab es Unzulänglichkeiten unter den Richtern Jorge González Riobó und Angel Barchini, welche ihn schlussendlich am 5. Mai desselben Jahres erneut freiließen.

Kurioserweise stellt am 9. Mai 1995 Richter Barchini einen neuen Befahl zur Verhaftung von Meijer. Fast drei Jahre später, am 28. Januar 1998 wurde er in der Stadt Fernando de la Mora erneut von Interpol Beamten verhaftet.

„Meijer hatte ein enormes Haus in der Nordzone von Fernando de la Mora. Verhaftet wurde er auf der Straßenecke Mariscal López und Santa Teresa. Er fuhr einen Mitsubishi Space 98er Baujahres, erklärte der damals zuständige Einsatzleiter, Kommissar Martínez.

Am 5. Februar 1998 wurde seine Auslieferung beantragt. Der Rechtsanwalt Meijers, Alejandro Encina Marín, wollte dem Prozess Steine in den Weg legen wegen einer fehlenden Petition von Seiten Hollands. Der Richter Pedro Mayor Martínez erklärte, dass die Auslieferungsbitte formal korrekt sei und somit kein Spielraum für Diskussionen ist.

Bis zu seiner Auslieferung nach Holland am 29. März 2003, als schlussendlich der Richter Gustavo Santander Dans den Prozess beendete, saß er in Tacumbú in Haft.

Meijer kehrte zurück in die Niederlande mit einem entsendeten Flugzeug der Streitkräfte des Landes, besetzt mit zwei Diplomaten und zwei Interpol Agenten aus Den Haag.

Die Auslieferung Meijers sorgte für viel Aufsehen in Europa. Ein Journalisten Team vom „De Telegraaf“ aus Holland kam extra nach Paraguay, um einer Story über die Vorgeschichte zu verfassen.

Zu seiner Zeit war er einer der am meisten gesuchten Verbrecher in der Interpolkartei.

Jedoch war es überraschend, dass nach so viel Wirbel und den Reisen Meijer 2005 von einem holländischen Gericht freigesprochen wurde. Die genauen Umstände wurden nicht veröffentlicht. Einige Berichte fügen hinzu, dass Meijer zurückkehrte nach Paraguay und sogar Fotos vor dem Abflug nach Südamerika belegen dies.

Die Information ist nicht zu 100% sicher aber seit dem Jahr 2005 gibt es keine Anhaltspunkte bzw. Informationen über ihn. Wie gut man in Paraguay untertauchen kann, ist kein Geheimnis für einen, der jahrelang unentdeckt hier lebte.

(Wochenblatt / Abc)

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4 Kommentare zu “Wo ist der Holländer der Heineken entführte und in Paraguay lebte?

  1. Zitat: “2005 von einem holländischen Gericht freigesprochen” … also ist der Fall juristisch erledigt!

    Wen interessiert dann noch, wo der ist ? Oder warum sollte es hier jemanden interessieren, wenn doch keine aktuelle Strafverfolgung anhängig ist. Dahingehend verstehe ich den Sinn des Berichtes nicht.

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