Zentralbank: Guaraní Abwertung bringt weitere Probleme mit sich

Asunción: Ein Thema welches heute die Medien in Aufruhr hielt ist die mögliche Entwertung des Guaraní damit Schmuggel gestoppt und Arbeitsplätze gesichert werden. Die Zentralbank des Landes hat jedoch eine eigene Sicht auf diese Maßnahme.

Die Zentralbank (BCP) sieht in der Abwertung zwar eine Alternative, jedoch könnte diese weitere Probleme mit sich bringen, als bis jetzt zu erkennen.

Der stellvertretende Geschäftsführer der BCP, Carlino Velásquez sieht die Thematik als sehr kompliziert an. „Der Wechselkurs ist ein kompliziertes Element weil Devisenkäufe immer den Kurs beeinflussen und ein teurerer US-Dollar die Produkte im Land nicht billiger macht“, sagte er bei einem Radiointerview.

Damit werden nicht nur die Artikel aus Argentinien teurer, womit der Import von da gebremst wird,  sondern auch der Produkte die aus Brasilien, Europa und anderen Ländern kommen. Niemand kann genau sagen bis wann diese Ungleichheit mit der Nachbarwährung anhält.

Währenddessen bleibt das Warten auf eine Währungspolitik in Argentinien, ein Sektor der nach wie vor in Paraguay davon profitiert.

Fast 90% der Urlaubsziele in Argentinien sind eben wegen dem schwachen Peso Kurs fast ausgebucht. Die Winterferien der Paraguayer werden zu einem Großteil in Argentinien abgehalten, obwohl auch Ziele in der Karibik angesteuert werden.

(Wochenblatt / Abc)

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4 Kommentare zu “Zentralbank: Guaraní Abwertung bringt weitere Probleme mit sich

  1. Nun kann man ja froh sein, dass wenigstens in der Zentralbank Leute sitzen, die den Mechanismus wenigstens verstehen. Eine Abwertung hat ja nicht, wie in den Aussagen des Experten dargestellt, nur eine Importwirkung sondern auch eine Exportwirkung. Der Guarani würde gegenüber den übrigen Währung weniger Wert sein. Wer z.B. Importe in Dollar bezahlt, muss mehr Guarani geben. Dadurch werden alle Importe teurer (übrigens auch Benzin!). Die Preise im Inland steigen, es kommt zu einer höheren Inflationsrate. Gleichzeitig werden aber auch die Exportpreise niedriger. Die Europäer kaufen z.B. Mais und Soja aber auch Fleisch billiger in Paraguay ein. Das würde die Exportnachfrage erhöhen und dadurch das Angebot auf dem Binnenmarkt Paraguays verringern. Auch dies wirkt Preis treibend, also inflationär. Wer ein solches “Spiel” wegen Schmuggels, der im Inland (endlich) die Preise sinken lassen könnte, riskiert der tut dem Land nichts Gutes. Nachdem Paraguay nun Jahrzehnte gut damit gelebt hat, seine Waren in die Nachbarländer (auch die Zigaretten von Herrn Cartes) zu schmuggeln, muss es auch ertragen, wenn der Schmuggel nun einmal in die umgekehrte Richtung stattfindet.

  2. Paraguay ist keine Industrienation. Es wird nur fuer den lokalen Markt produziert und nur ganz wenig ( so es die Nachbarlaender erlauben ) exportiert. Sollte der “Schmuggel”, der es ja im Mercosur garnicht geben duerfte, wirksam zurueckgefahren, werden mehr arme Leute die vom Schmuggel leben arbeitslos als in der Industrie. Die lokalen Preise wuerden aber anziehen was ja viel einfacher ist als zu rationalisieren oder die Gewinnmarge zu reduzieren.
    Paraguay Staerke liegt aber in der Produktion von landwirtschaftlichen Produkten und als Durchgangsland von auslaendischen Produkten die mehr Zoll in den Nachbarlaendern zu zahlen haben als in Paraguay. Die muessen dann so wie so geschmuggelt werden.
    Also was soll die ganze Diskussion.

  3. lieber Ramon, leider habe ich Ihren Kommentar nicht verstanden. Gerade weil Paraguay landwirtschaftliche Produkte als Hauptausfuhrgut hat, ist eine Abwertung doch besonders problematisch. Die Lebensmitteleinfuhren werden sich durch die Abwertung und die höheren Benzin- und Dieselpreise (die ja die Konsequenz aus der Abwertung sein werden) verteuern und durch die de facto Preissenkungen gegenüber ausländischen Käufern der hier produzierten landwirtschaftlichen Produkte die Exporte steigern und das Angebot auf dem Binnenmarkt Paraguays (vor allem bei Fleisch) verringern mit der Folge, dass auch dadurch die Preise ansteigen.

    1. Einige Industrielle aber keine landwirtschaftlichen Produzenten fordern eine Guarani-Abwertung. Diese stellen sich sehr erfolgreich der Konkurrenz und exportiert jetzt mehr Fleisch als Argentinien.

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