Zu Stroessner’s Zeiten

Asunción: Dieser VW Brasilia, der in den 80er Jahren als Streifenwagen eingesetzt wurde, hieß im Volksmund „Taxi Olimpia“. Wenn sie dich damit zu Hause gesucht haben, saß immer ein Soldat als Fahrschüler am Steuer. Nicht selten musste man mit anschieben, wenn er stehen blieb.

Im Jahr 1984, als das Foto von Generalkommissar Ruben Denis vor dem 17. Kommissariat aufgenommen wurde, waren auch noch VW Käfer im Polizeidienst.

Leser der älteren Generation, zu Zeiten als man um 22:00 Uhr zu Hause sein musste, werden diese Fahrzeuge noch kennen. Haben Sie selbst Erfahrungen damit gemacht? Teilen Sie sie mit uns?

Wochenblatt

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

12 Kommentare zu “Zu Stroessner’s Zeiten

  1. Das waren noch Zeiten als die Eingeborenen und Ausländer hiesig Vollpfosten Polizei für ernst genommen haben. Heute nimmt sie keiner mehr ernst. Wedelst ein wenig mit dem Zweidollarschein und gut ist. Oder sie sind eh schon weggerannt, wenn ein Stöckchen in der Hand zeigst. Das waren noch Zeiten als die Eingeborenen und Ausländer hiesig Vollpfosten Polizei für ernst genommen haben. Noch heute wollen ein paar Eingeborene die Polizei von damals kopieren. Und fahren den ganzen Tag mit so einem schönen Megaphone 120 dB ans Dreirad angeschnallt in den Quartieren herum und preisen ihre Alfombra, Hundefutter und Chicle Babero an und stören mit ihrem schönen Megaphone 120 dB ans Dreirad angeschnallt alle diejenien, die den Mist gar nicht haben wollen. Haben einfach noch nicht verstanden, dass erstens die Zeiten vom großen Diktator Stroessi-Baby vorbei sind, zweitens die Vorschul Polizei nicht ernst nehmen kannst und drittens den Gurk niemand haben will. Kannst ja deine Alfombra, Hundefutter und Chicle Babero im Supermarkt auch kaufen.

    5
    9
    1. Erstens hast Du gar keine Ahnung von Strössner. zweitens, brauchte niemand seine Fenster und Türen vergittern, drittens konnten auch Frauen und Kinder im Dunklen auf der Staße laufen, ohne Gefahr. Klar hatte auch Strössner seine Begünstigten, aber es waren nur ein paar 100, während es jetzt mehrere tausend sind, die von nichts eine Ahnung haben. Alle leben vom Staatseigentum ohne etwas zu tun.

      15
      1
      1. @Eggi:
        Und Du hast Ahnung von Strössner?
        Eher auch nur Hörensagen, so wie ich.
        Aber ein Freund von mir hat die Strössnerzeit voll miterlebt und sagt üner Sicherheit das gleiche wie Du.
        Strössner war ein übler Nazi und hat etliche Leute u.a. freiwillig gemeldet zu Hubschrauberflügen übers Chaco.
        Dort durften die dann freiwillig rauspringen…
        Heute verschwinden allerdings auch unter Cartes und Abdo etliche Leute. Vor allem viele junge Mädchen.
        Wem das noch nicht reicht, der fährt ohne Licht mit 1-5 Personen contramano auf dem Mopped und/oder bastelt an der Hauselektrik.

  2. ich war damals noch nicht im land , aber meine älteren nachbarn wünschen sich diese zeit zurück. ich selbst kann nicht nachvollziehen ob es besser oder schlechter wahr aber wie bei allen regierungen auf der welt wird es auch da vor und nachteile gegeben haben.

  3. Mein Vater, der Paraguay seit den 70er Jahren kennt, meint auch, dass man unter Stroessner absolut in Ruhe leben könnte, solang man nichts öffentlich gegen den paraguayischen Führer sagte. Da sollen aber auch Leute verschwunden sein, nur hat die Presse, bzw. durfte sie nicht, darüber berichten.
    Ein Wirtschaftswachstum war zwar so gut wie nicht existent, es gab mehr “Armut” – oder eher besser gesagt, die Leute hatten das Nötigste und keine Luxusprodukte. Heute haben sie Smartphones usw. aber es überwiegt eindeutig die Frustration und man sucht sein Vergnügen in materialistischen Dingen, asozialen Netzwerken, P*rnos und Drogen.

    1. Ja, es gab Armut, aber alle hatten zu essen. die ganzen Luxusgüter gab es noch nicht. Heute ist die Armut und der Frust noch größer weil ja auch noch die Unsicherheit dazu kommt, man wird ja sogar in voll besetzten Bussen, am Tage , ausgeraubt, und keiner unternimmt etwas. Unter Strössner gab es auch viel mist, aber so etwas wie heute,Motochorros, Überfälle und der gleichen gab es nicht und wenn die dem Täter habhaft geworden sind, war kurzer Prozess angesagt. Es war wie in der DDR, man konnte gut leben, aber die Schnauze halten über Honecker und Co.

  4. Ich nehme mal an, dass zu Zeiten des Großen Diktators Stroessner-Babies mehr Recht und Ordnung herrschte unter der Zivilbevölkerung. Jeder General habe sein Nebenjöbchen gehabt (Drogenhandel, Schmuggel etc.). Das ist heute ja auch noch so. Aber der Bevölkerung geht es heute finanziell besser, weil außer gerade die großen Geschäfte niemand eine Quittung ausstellt, es sei denn der Kunde verlangt diese (Factura), weil er als Kleinunternehmer sie von den Steuern absetzten kann (auch wenn die Auslagen mit dem Kerngeschäft des Kleinunternehmers nix zu tun hat). Hierzulande kannst ja ein Streichhölzl- & Billigpolarbierbückspack-Vertrieb aufmachen, als Kleinunternehmer kannst dann von Windeln bis Ziegelsteine (alle Auslagen von A bis Z) von den Steuern absetzten. Was ich gar nicht schlecht finde.
    Nur denkt sich jeder Unternehmer, dass eh alles in die Korruption fließt und stellt keine Quittungen aus (außer der Kunde will Factura). Darum haben sie hier keine Registrierkassen, sondern Calc-App.
    Da werden die Artikel notiert. Verlangt der Kunde keine Quittung wird einfach “Kostenvoranschlag” angekreuzt. Oder die Artikel werden gleich auf dem Bestellschein notiert und anstatt einer Quittung der Bestellschein ausgehändigt. Will der Kunde eine Factura, werden die Positionen noch einmal auf den offiziellen Block übertragen.

    1. Beispiel: Wir haben letzte Woche sieben Kleidungsstücke gekauft. Die nette Dame hat alles fein säuberlich auf einen Block aufgeschrieben. Ich dachte, die schreibt mir jetzt eine “Factura legal”. Der Block hat wie der legale Block ausgesehen und nicht wie die kleinen “Lista de Pedidos”. Am Schluss hat sie alle Positionen mindestens vier Mal mit einem Taschenrechner nachgerechnet. Nach der Bezahlung wollte sie die Factura nicht freiwillig aushändigen. Musste ich am Ausgang zurück, denn zum Glück habe ich festgestellt, dass in der Plastiktüte nichts derartiges enthalten war. Falls was ist, Umtausch und so. Bei den großen Ketten funktioniert das schon. Aber wenn das so ein kleiner Laden mit “Ropa Americana” ist, dann linkt eben jeder gerne und schadet dem Staat. Aber – wie geschrieben – denkt jeder, dass erstens sowieso alles in der Korruption verschwindet, zweitens sparen sie sich so die Steuerabgabe und drittens ist die Steuerbehörde nicht in der Lage auszurechnen, ob Einkauf + Marge dem Erlös entsprechen kann. Solche Geschäfte kaufen also mehr Ware ein, als dass sie Verkaufen. Im Prinzip. Da sie vermutlich beim Einkauf auch keine Quittung erhalten haben sie die Ware offiziell gar nie eingekauft. Irgendwie wissen sie schon den Staat zu bescheiBen. Kaufen offiziell Ware für 5 Millionen GS, verkaufen diese für 3 Millionen, Verlust 2 Millionen. Davon lebens dann Jahrzehnte. Und der Vollpfosten Steuerbehörde fällt es nicht einmal auf. Da gibt es noch Geld zurück.

      1. Warum sollte ich, wenn ich für 5 Mio einkaufe und für 8 oder 10 Mio verkaufe, noch 10% an den Staat abführen? Wenn das Geld sowieso Zwekendfremdet wird. Geht etwas kaputt, durch Schuld des Staates (Ande, Essap usw.) ersetzt mir keiner den Schaden.

  5. Wenn diese Intelligenz Bestien ( Polizei und Justiz) mal aus dem Schaukelstuhl kommen, dann nur wenn sich das für Sie lohnt, und genügend Sprit im Tank ist. Ansonsten schreiben alles fein säuberlich auf Toilletenpapier und es geht dann direkt in die Rundablage unterhalb des Schreibtisches.

Kommentar hinzufügen