Zu was einem finanzielle Not drängen kann

Asunción: Die Armut in zwei Dritteln der paraguayischen Haushalte lässt sich neben illegalen Aktivitäten auch mit einer legalen Maßnahme bekämpfen, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum. Obwohl es Jahre dauert bis Haare weit über die Schultern wachsen kann man in wenigen Augenblicken diese abschneiden und vermarkten. Laut Medienberichten der Region, wurde einige Frauen sogar schon deswegen überfallen. Der Wert an Naturhaar für Perücken nimmt stetig zu, Grund weswegen Ankäufer im ganzen Land unterwegs sind und besonders im Landesinneren ein gutes Geschäft wittern. Speziell in Brasilien herrscht eine hohe Nachfrage für besagte Perücken und Haarverlängerungen, welche Millionen von Dollar bewegt.

Ein Schild auf dem steht „Se compra Cabello – Kaufe Haar“ ist des Öfteren in der Provinz Central sowie rund um den Mercado 4 zu sehen. Eine der Ankäuferinnen erklärt, dass die Mehrheit aus dringender Notwendigkeit ihr Haar verkauft.

Das Geschäft ist für alle lukrativ, weswegen in Asunción, Luque, San Lorenzo und Itauguá sich ein wahres Netz aus Händlern gebildet hat.

Beim Ankauf gibt es zwei Modalitäten, pro Kilo oder pro Strähnen. Die Strähnen nimmt man für Haarverlängerungen, die meist im Inland verarbeitet werden. Langes Haar pro Kilo geht ausschließlich auf den brasilianischen Markt. Ankäufer aus dem Nachbarland kommen regelmäßig in die Zone um Haar aufzukaufen.

Die Preise für feines blondes Haar belaufen sich auf 7 Millionen Guaranies pro Kilogramm. Bei dem schwarzen Haar welches für paraguayische Frauen typisch ist werden 2,5 Millionen Guaranies pro 1.000 g gezahlt. Gelocktes Haar von 60 cm Länge hat einen Wert von 6 Millionen Guaranies pro Kilo und Strähnen von 60 cm Länge bringen zwischen 100.000 und 150.000 Guaranies ein.

Ein guter Haarverkäufer kann somit schnell 5 Millionen Guaranies pro Woche erzielen, Voraussetzung das Haar ist natürlich ohne jegliche Färbungen. Eben weil die großen Städte fast abgegrast sind kommen die Ankäufen aufs Land, wo die Not und Naivität am größten sind.

(Wochenblatt / Radio Ñanduti)

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2 Kommentare zu “Zu was einem finanzielle Not drängen kann

  1. Eine Methode ist das Herausschneiden von Haarsträhnen bei Frauen/Mädchen beim Friseur, ohne Kenntnis der Kundeninnen. Man lässt sie zu Boden fallen, alles wird weggekehrt und anschließend ausgesondert. Meistens ohne das Wissen des Geschäftsinhabers.

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