0% Inflation im März, trotz teurer Osterartikel

Asunción: Im März lag die Inflation bei 0%, trotz eines Preisanstiegs bei den typischen Osterartikeln. Die Zentralbank von Paraguay (BCP) erklärte, dass andere Waren im Grundnahrungsmittelkorb, wie importierte, die Auswirkungen milderten.

Referenten aus anderen Sektoren, wie die der Arbeitnehmer, stellen aber den Bericht der BCP in Frage.

Mit dem Ergebnis von März beträgt die kumulierte Inflation im ersten Quartal des Jahres 1,1%, während die zwischenjährliche Rate 4,1% aufweist.

Die relative Stabilität der Verbraucherpreise im März 2018 war zum einen zwar durch Preiserhöhungen bei den typischen Lebensmitteln der Osterzeit, wie Rindfleisch, Huhn und Fisch, sowie Käse und Stärke geprägt. Im Fall von Rindfleisch ist der Anstieg durch ein geringes Angebot aufgrund der Regenfälle und der Impfperiode zurückzuführen.

Die Steigerungen wurden jedoch, laut der BCP, durch einige Preisrückgänge bei anderen Nahrungsmitteln, wie Öl und Zucker, sowie in manchen Dienstleistungssektoren im Zusammenhang mit Wohnungen, Gesundheit und Erdölprodukten gemildert.

Letztes Jahr schloss Paraguay das Jahr mit einer Inflationsrate von 4,5% ab, dieses Jahr werden 4% projiziert.

Julio López, vom Bund der Arbeiterklasse (CCT), sagte, das Inflationsergebnis von der BCP sei kein Spiegelbild der Realität. Er wies darauf hin, dass die Tatsache, dass die Zentralbank eine Preisstabilität gewährleisten muss, aber auch die Inflationsmessung beinhalte, immer Anlass zur Sorge gebe.

„Für uns sind die Quellen nicht zuverlässig, sobald sie von einer Organisation, die für die Aufrechterhaltung des monetären Gleichgewichts zuständig ist, abgewickelt werden“, sagte López.

Auf der anderen Seite besteht die Befürchtung, dass die Zahlen manipuliert werden, um eine weitere Erhöhung des Mindestlohns zu vermeiden, denn die BCP wird von “der Macht der Pflicht“ geleitet.

Die kumulierte Inflation seit der letzten Anpassung des Mindestlohns, die im Juni 2017 erfolgte, liegt aktuell seit dem Zeitpunkt bei 3,5%.

Wochenblatt / ABC Color

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10 Kommentare zu “0% Inflation im März, trotz teurer Osterartikel

  1. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

    Also die Tomaten und Zwiebeln waren noch nie so billig wie jetzt seit Dezember…
    Und auch lustig…. Eure Temperaturanzeige auf der Startseite gibt 161% Luftfeuchte an. 😀

  2. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

    Hier der Beleg: https://dudeweblog.files.wordpress.com/2018/04/haha.jpg
    Und apropos Tomaten… Im Januar habe ich mal 10500 das Kilo gezahlt. Vor einigen Tagen bekam ich sie am gleichen Ort für 5500.
    Und nein, ich hab keine Tomaten auf den Augen…
    So viel zum Thema Stabilität… ein ähnlicher Witz wie Sicherheit….

  3. Hier werden so wie in vielen 3. Welt Staaten die Preise gewürfelt oder abgesprochen. Sie fallen unter Rubrik Fantasiepreise weshalb also eine Inflationsfeststellung nicht möglich ist. Bevor man also ein westliches Notenbanksystem einführt müsste man Paraguay darauf ausrichten. In etwa 150 Jahren treffen wir uns dann wieder und entscheiden.
    Noch besser wäre aber zu erkennen, dass dieses Zentralbanksystem mit seinen Definitionen von Stabilität und Fachkräftemangel etc. reiner Schwachsinn ist. Es bewirkt ja auch in Staaten welche die Voraussetzungen dafür haben in erster Linie eine teure Demokratiesimulation mit anschliessender Rettung von Banken und Konzernen.

    1. Eine Frage Zardoz. Worauf stuetzt du/Ihre Thesen? Ich frage, weil ich selbst nicht viel davon verstehe, bin Ingenieur, Gibt es vielleicht ein Werk “für Dummies” der die Zusammenhaenge erklaert?

      Das die Preise hier aus dem Reich der Fantasie stammen, da stimme ich ueberein. Grundstueckspreise auf dem Niveau von Miami bei miserabler Infrastruktur und unterdurchschnittlicher Lebensqualitaet. Das Paradebeispiel sind die Gemuese- und Obstpreise im Supermarkt. Anstatt mit dem Preis runtergehen, weil ja viel mehr Angebot als Nachfrage besteht, werden die Lebensmittel bis zur Faeule stehengelassen – und weggeschmissen, weil nicht mal Tiere das fressen werden. Biogasanlagen gibt es, soweit ich weiss, in Paraguay nicht.
      Oder Shopping: Ich war vor zwei Wochen im Shopping del Sol. Wahnsinn, was da verlangt wird fuer Sachen, die in Bangladesch hergestellt werden. Und wir sind in einem Dritte-Welt-Land. In Deutschland werden dir Anziehsachen, auch Markensachen, nachgeschmissen, wenn sich keine Kauefer finden.
      Nein, ich bin kein Primark-Kaeufer, aber ich bin nicht einverstanden Mondpreise zu zahlen waehrend in Bangladesch ausgebeutet wird. Das Beste aber ist, dass die Zielgruppe der Shoppings, die Oberschicht, gerne in Miami/New York einkaufen, weils da biliger ist.

      1. Ich habe mich etwas mehr mit diesen Dingen beschäftigt. So wie ein anderer sich für Technik interessiert, war es bei mir Börse und Geldsystem. Informationen findet man da online heute genug.
        Sagen wir es so, das Notenbanksystem ist nicht perfekt, etwas perfektes gibt es aber auch nicht. Es sind mehr Definitionen, die mich stören.
        Stabilität heisst nicht, dass ein Preis gleich bleibt sondern dass er gleichbleibend teurer werden muss. Fachkraftmangel heisst nicht, dass es mehr Stellen als qualifizierte Leute gibt. Es müssen mindestens 5 sich wegen einem Posten den Kopf einschlagen. Und in der Tonart geht es weiter.
        Inflation müsste wenn überhaupt an den Dingen gemessen werden, die jeder braucht und dass ist klar Energie und Lebensmittel sowie wohnen anstatt zum Warenkorb dann Dinge hineinzurechnen, damit das Ergebnis stimmt.
        Soweit zumindest in 1. Welt Staaten. Da passt wenigstens die Infrastruktur und der Behördenstaat soweit, dass man hier von einem Markt sprechen kann und deshalb kann man auch noch nach so einem System arbeiten. Die Änderungen der Definitionen in Richtung Realität wären aber notwendig und wie gesagt, perfekt ist nichts.
        In Paraguay ist aber wie in so manch anderem Staat, hier gibt es genug Auswahl, weder noch der Fall. Wir wissen alle wie hier gearbeitet wird. Du hast es ja selbst beschrieben. Das High Tech Shopping Center ohne Kläranlage und Müllabfuhr. Supermärkte mit Monopolstellung. Die Oberschicht, (die Besitzer und Grossaktionäre des High Tech Shopping Centers und des Supermarktes) fährt ins Ausland, weil ihnen (ihre eigenen abgesprochenen) Preise zu teuer sind. Hast du auch richtig erkannt, ich hab in Klammer noch etwas ergänzt.
        Ich stütze mich also darauf, dass der Kapitalismus ebenso Kontrolle braucht wie alles andere. Dazu braucht es einen funktionierenden Staat der regelt und das sind keine Weisheiten. Das ist jetzt einfacher gesagt als getan, aber möglich. Ansonsten gäbe es nämlich überhaupt keine 1. Welt Staaten.
        Für Staaten aber, die es überhaupt nicht können, geht nur ein Kommunismus Light. Beispiel wäre der Immobilienmarkt in einigen südostasiatischen Staaten. Das ist nicht komplett Kommunismus, aber kontrolliert. Auch nicht perfekt aber besser als absurde Mondpreise und anschliessender Immobilienblase, Wir sind aber in einer Zeit, in der diese Dinge ohnehin auf den tisch kommen. Es gibt bereits Artikel mit der Überschrift, das ende der Globalisierung. Kann durchaus sein, weil alles seine Zeit hat und dann vorbei geht. Ich persönlich nehme an es wird so kommen und hoffe es wird nicht zu heftig.

      2. Philipp
        mit den abgehobenen preisen gebe ich ihnen völlig recht, ich frage mich nur manchmal, wie solche geschäfte wie sie im shopping del sol zu finden sind existieren können. wenn man da hinkommt sind die meisten läden ohne kunden. auch in der galeria einsame leere, wahnsinn, wenn man bedenkt, dass die meterpreise für einen laden fast unbezahlbar sind. auch mit den erwähnten lebensmittel wie früchte und gemüse kein vergleich zu florida oder sonstwo. die auswahl und die qualität hier in paraguay sind einfach der “graus” und völlig ungeniesbar.

        1. Wahrscheinlich gar nicht. Sie laufen eben eine Zeitlang, wechseln mal den Besitzer oder es kommt ein anderer. Wenn wir Florida hernehmen, kann man schon zeigen was los ist.
          Für internationale Shoppingcenter bräuchte ich internationale einheitliche Standards. Die gibt es ja gar nicht und wenn es sie gäbe dann wäre Miami im vorderen drittel und Asuncion im letzten auf den letzten Plätzen. Verhältnismässig müsste also alles so billig angeboten werden, dass man gar keines baut.
          Man braucht natürlich auch kein World Trade Center in der Ciudad del Este. Aber mit irgendwelchen internationalen Geldern von irgendeiner supranationalen Organisation wird es dann doch gebaut. Jeder langt mal zu und dann wird es wieder dicht gemacht, weil der Markt ja eben gar nicht da ist. Die Schulden bekommt dann der Staat.
          Das ist eben globale Wirtschaft des 21. Jahrhunderts und die funktioniert wirklich nur solange der Steuerzahler der 1. Welt noch Geld hat. Wenn nicht mehr ist es aus.

  4. Naja, wenn die Tomaten ganz verfault sind, dann kosten sie ein Euro, wenn halb noch zwei und wenn man sie als Mensch essen kann dann drei. So ein Supermarkt bietet ja auch seinen Angestellten einen Lohn von dreitausend (naja, eher Guaranies als Euro) monatlich, der Bau hat Millionen (naja, eher Guaranies als Euro) und das Produzieren kostet die Produzenten auch Millionen (naja, eher Guaranies als Euro).

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