87 Jahre Kolonie Fernheim

Filadelfia: Die Kolonie Fernheim feierte am Wochenende ihr 87-jähriges Bestehen. Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion und Deutsche stellten sich den Widrigkeiten im Chaco.

Durch viele Anstrengungen erreichten sie einen Wohlstand in der Region. Am Samstag, den 1. Juli, organisierten Gemeindemitglieder aus der Kolonie ein großes Fest. Erwachsene und junge Menschen erinnerten an die frühen Anfangszeiten der Gründung. Es gab Lieder, Spiele für Kinder und typische Mahlzeiten der Einwanderer.

61 Familien ließen sich 1930 im Chaco nieder. Mit großen Anstrengungen begann die Kolonie langsam aber sicher stetig zu wachsen. Mittlerweile ist eine Industrialisierung erfolgt, die sicherlich beeindruckend ist.

Der wirtschaftliche Motor der Kolonie Fernheim ist die Kooperative. Die Milch- und Viehproduktion konnte durch die Genossenschaft immer mehr vermarktet werden.

Im Sektor vom Rindfleisch gehen Exporte in viele Länder, wie unter anderem nach Russland, Chile und Israel. Die Kooperative und die Assoziation Fernheim beschäftigen heute mehr als 2.500 Mitarbeiter.

Der Schlachtbetrieb FrigoChaco verarbeitete letztes Jahr 208.300 Tiere. Das Milchunternehmen CO-OP hat 120 Landwirte unter sich, die jährlich 27 Millionen Liter Milch in mehr als 100 Supermärkte liefern.

Im letzten Jahr wurden zudem 7.400 Tonnen Erdnüsse und 3.979 Tonnen Sesam geerntet. Hinzu kommen Produkte wie Weizen, Mais, Chia und weitere.

Filadelfia, im Zentrum der Kolonie, und 2006 als Gemeinde deklariert, erlebt ein ständiges Wachstum. Die Kooperative Fernheim baut ein neues Verwaltungszentrum für die elektrische Energieversorgung der ANDE. So soll ein Netzwerk in der Kolonie entstehen. Zudem entsteht ein neuer Supermarkt.

Quelle: ABC Color

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6 Kommentare zu “87 Jahre Kolonie Fernheim

  1. Ich war letzte Woche in Filadelfia. Es ist schier unglaublich, was die Mennoniten da in dieser Isolation bei Wasserknappheit und brutaler Hitze im Sommer aufgebaut haben. Dafür gebührt ihnen allerhöchsten Respekt.

    Die Paraguayer könnten eine Menge von den Mennoniten lernen. Beispiel Wasserentsalzungsanlage der Kooperative: Funktioniert tadellos.
    Und die Wasserentsalzungsanlage der SEN (Notfallsekretariat)? Defekt! Es kommen wohl oefters Spezialisten aus Israel und Chile, wie man das Problem beheben könnte, quatschen ein paar Sachen und verschwinden wieder – und 10 km weiter sind die Mennoniten und wissen wie es geht.

    1. Hallo Philipp,

      könntest du mit mir in Kontakt treten Betreff : Ehrenamtlich helfen als Christ. War drei Monate in Israel und suche weiterhin ein Projekt.
      Helfen geht überall oder ?

  2. Und wohl bemerkt: Alles was die Mennoniten aus den Nichts heraus aufgebaut haben, erfolgte ohne staatliche Hilfen. Alles was sie aufgebaut haben funktioniert. Was hindert die Paraguayer eigentlich dem nachzueifern? Auf was warten sie noch?

    1. Was die Paraguayer hindert?
      Ihre Mentalität, ganz einfach.
      Um soetwas zu schaffen braucht man Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, Ausdauer, Fleiß, innovative Ideen und man muss viele Entbehrungen auf sich nehmen können. Hinzu kommt noch das unabdingbare Interesse seine eigenen Lebunsumstände verbessern zu wollen.
      Das Alles findet man hier leider nicht, hier ist alles egal, jeden Tag, jede Woche jeden Monat und jedes Jahr.
      Das Motto heist: Wie komme ich ohne oder möglichst wenig Arbeit über die Runden.

      1. Die Paraguayer sind nun einmal ein völlig anderer Menschenschlag. Man muss das einfach so ehrlich sehen und sagen. Menschen und Völker sind nun einmal verschieden sowohl in ihren Mentalitäten als auch überhaupt in ihren Anlagen samt dem Potential.

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