Nur Verbalattacken?

Asunción: Der Ex-Präsident hat die Wahlschlappe seines Kandidaten anscheinend noch nicht verkraftet. Wann auch immer er kann, wettert er gegen Mario Abdo. Laut seines Vorgängers kehrte unter dem neuen Präsidenten die Bestechung zurück.

Als wäre Paraguay jemals frei von Korruption gewesen, erklärte Horacio Cartes gestern in San Pedro, dass unter Mario Abdo die Einforderung einer Kommission wieder eingeführt worden wäre.

Allein der Gedanke solch eine Anschuldigung auszusprechen, nach fünf Jahren voll von geldgierigen Politikern, die ihm den Rücken stärkten, von denen jeder einzelne seine Schäfchen ins Trockene bringen wollte oder gebracht hat, dürfte einen niemals zu solch einer Aussage bringen.

Dachte der Ex-Präsident tatsächlich von Politikern umgeben zu sein, die zuerst ans Land und dann an sich dachten? Wahllisten unterbinden dies, ganz besonders solche, auf welchen Politiker bezahlen, um auf den ersten Rängen zu stehen und tatkräftig Hilfe leisten zu können.

Allerdings kann es sein, dass diese Verbalattacken gegen Abdo Benítez nur die Basis für zukünftige Wahlkampagnen ist, quasi zum aufwärmen für die nächste Runde.

Wochenblatt / Abc Color

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3 Kommentare zu “Nur Verbalattacken?

  1. Da sitzt der Stachel noch sehr tief, einer wie Cartes ist Niederlagen nicht gewohnt. Nur Ja-Sager um ihn herum.
    Vor allem dürfte ihn wurmen, dass während des Wahlkampfes noch Benitez Partner war und nach dem Sieg er abserviert worden ist.

  2. Simplicus-Manni

    Die hiesige Kultur ist u.a. auch sehr geprägt vom Gedanken der Rache aus falsch verstandener Ehrverletzung. (genau wie bei den Muslimen!) Schnell beleidigt, nichts akzeptieren wollen und sich dann an anderer Stelle dafür Genugtum verschaffen wollen. Ein Herr Cartes, der es gewohnt ist, daß ihm die „Welt zu Füßen liegt“ trifft seine Niederlage wohl ganz besonders hart. Er wird diesen „Schmerz“ noch lange nicht überwinden und auf Rache sinnen. Ich glaube, in den nächsten Jahre werden davon die Politik der Colorados und des Landes entsprechend geprägt werden. Das kann nicht gut sein für Paraguay.

    1. „Die hiesige Kultur ist u.a. auch sehr geprägt vom Gedanken der Rache aus falsch verstandener Ehrverletzung“ obwohl sich die Mehrheit der Bevölkerung (85 – 90 %) zum katholischen Glauben (Christentum) bekennt.
      Muslime?