Agrarunternehmen in Zusammenhang mit Mord an Brasilianer

Mariscal López: 13 Familien stehen im Visier eines Agrarunternehmens. All diese brasilianischer Herkunft weigern sich die Rechte für ihre Grundstücke gegen Geld abzugeben. Antonio Carlos Moreira Dos Santos wurde vor zwei Tagen Opfer eines Anschlages.

Laut dem Zeugen der Staatsanwältin, Miguel Villalba, soll Moreira per SMS erfahren haben, wann und wo sein Leben beendet wird. Auch der Täter scheint bekannt.

Olga Patricia Melgarejo, Staatsanwältin in dem Fall erklärt, dass Teofilo Aguilar einer der Täter gewesen sein soll. Er verschrieb sich dem Agrarunternehmen Entre Ríos, welches die Rechtehalter der 3.000 ha Parzelle zum Verkauf zwingen soll.

Die 13 Familien jedoch gehören der Paraguayischen Bauernbewegung an und leisten Widerstand seit 2004. Miguel Villalba, erklärte, dass Moreira am letzten Freitag eine Nachricht per Telefon erhielt in dem ihm mitgeteilt wurde, wann und wo er ermordet wird. Hinter dem Verbrechen stecken große wirtschaftliche und politische Interessen.

Staatsanwältin Melgarejo wird alle Daten samt Anrufen und Nachrichten zusammensammeln und prüfen, ob es für eine Anklage gegen Aguilar ausreicht und um das Verbrechen aufzuklären.

In dem Bereich Laterza Cué in Mariscal López, Provinz Caaguazú, wurde schon diverse Menschen wegen Landstreitigkeiten getötet, der medienintensivste Fall war der eines Polizisten, der 2009 von Aguilars Gruppe ermordet worden sein soll. Damals wurde versucht eine Lösung zu finden, passiert ist bis heute jedoch nichts.

Das Agrarunternehmen Entre Ríos erklärt einen 3.000 ha Grundstückstitel erworben zu haben der für das Gebiet zählt. Jedoch zieht es die Firma vor den langjährigen Okkupanten ihre Parzellen abzukaufen, zumindest von denen die es wollen. Das Institut für ländliche Entwicklung erklärte noch im März kein Geld zu haben um die besetzten Bereiche legal zu erwerben und dem Streit ein Ende zu bereiten. Anscheinend sind die Absichten des Unternehmens jedoch intensiver als angekündigt um die Grundstücke in ihren Besitz zu bekommen.

Ende der 70er Jahre kamen 13 brasilianische Familien an den freien Ort und bewirtschafteten ihn. Im Jahr 2004 wuchs der Druck durch die engagierte Gruppe um Teofilo Aguilar, die Gegend zu verlassen.

Erster Eigentümer des Grundstücks war der griechisch-brasilianische Euthymio Gregorios Ioannidis der wiederum ein Teil des Grundstücks an einen Brasilianer vermachen musste. Dieser teilte es nicht mit seinen Mitbürgern. Diese kämpfen nach wie vor um einen Grundstückstitel. Entre Rios kaufte das Grundstück von dem Unternehmen Santa Basílica, ein weiteres Unternehmen von Ioannidis.

(Wochenblatt / Abc)

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