Asunción: Dass die Lebensmittelpreise angezogen haben, ist eine gesicherte Realität im Land. Auch andere Produkte, wie langlebige Güter, verteuerten sich deutlich. Jetzt kündigte der Mobilfunkriese Tigo auch eine Kostenerhöhung seiner Tarife an.
Tigo Paraguay gab an, dass alle Tarife ab 1. September ansteigen werden. Zum Beispiel kostet ein Internetpaket mit 1 GB und unbegrenzten Anrufen bis zum 31. August 5.000 Guaranies, ab 1. September dann 6.000 Gs. Die Preiserhöhung betrifft sowohl Prepaid-Kunden als auch solche mit einem festen Vertrag.
Die 2-GB-Pakete, die Tigo-Sport enthalten, bleiben bei 10.000 Guaranies, aber statt 5 Tage haben sie nur noch eine Laufzeit von 4 Tagen.
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Philipp
In Europa versuchen sich die Anbieter immer weiter zu untertrumpfen mit den Flatrate-Tarifen, in Paraguay kriegt man nur miserablen Service und wird teurer.
Ja, ich weiß, Vergleiche sind unerwünscht, aber gerade Telekommunikationsunternehmen schwimmen im Geld. So ist das, wenn die Gewinne auf einmal leicht zurückgehen, wird sofort wieder angezogen.
Wenn es nur Telekommunikation wäre, wäre es zu verschmerzen, nicht aber bei Lebensmitteln.
Wunderkerze
Gut, dass die Menschen von Natur aus schlecht rechnen können. Sonst würden sie noch feststellen die Teuerungsrate beträgt durch die Bank (umgangssprachlich) 20%.
Verglichen mit der Lohnerhöhung von 5% alle 2 Jahre fragt man sich doch, warum nicht alle mal für eine Woche die Füße hochlegen?
Moyses Comte de Saint-Gilles
In Paraguay laeuft alles anders als in Deutschland. Aldi, Edeka, Lidl, Carrefour, etc leisten sich einen Preiskampf nach UNTEN waehrend in Paraguay die Supermarktketten sich einen Preiskampf nach OBEN leisten.
Das hat was mit unternehmerischem Ehrgefuehl zu tun denn wenn der verhasste Konkurrent mehr Preis bekommt so sieht man seine Ehre verletzt und erhoeht auch die Preise.
Daran kann man sehen wie sehr Oekonomie und Wirtschaft eigentlich fast nur vom “Behaviorism” abhaengen, vom Verhalten und der Gesinnung sowie Mentalitaet der Leute (Akteure). Nur marginal mag da ein imaginaerer “Markt” die Preise bestimmen. Bekannterweise gibt es “Herrn Markt” nicht – niemand heisst so und keiner hat einen Personalausweis noch Steuerkarte auf diesen Namen. Daher ist “der Markt” eher ein abstraktes Gedankenkonstrukt um andere ueber den Tisch zu ziehen. Nicht fuer nichts ging John Maynard Keynes ab von “der unsichtbaren Hand des Marktes die alles automatisch regelt” des Adam Smith.
Ansonsten erhaengen sich ja die spanischen Gemuesebauern in ihren Gewaechshaeusern aus Preisnot da die deutschen Aufkaeufer immer mehr den Preis druecken um in Deutschland den Preiskampf fuehren zu koennen. Sie kaufen dort also “ersticktes Blut der spanischen Bauern” wenn sie in DE auf Schnaepchenjagd gehen. Bauen sie mal selber Gemuese an so erleben sie schon ihr blaues Wunder und schmissen innerhalb einer Woche das Handtuch.
Sepp Ultura
Hätte mich auch erstaunt, wenn ab heute alles billiger würde, schaue ich die letzten Jahrzehnte auf die Preise zurück.
Sepp Ultura
Demnach wird auch bald Bier, SAT-TV, Auto, Hausbau, Grillfeste, Smartphone, Aldi-Mode und Streichhölzer teurer werden. Das gönnen sich die Menschen. Dafür sollte die Müllabfuhr billiger werden. Die kann sich heute schon niemand leisten. Warum? Na, lesen doch auch meinen ersten Satz.