Artenschutz in Paraguay – ein Staatsanwalt greift durch

Asunción: Ein bisschen mehr Freiheit will hart erkämpft sein! Die Historie der neun bengalische Tiger und sieben afrikanische Löwen vom – Zirkus Osvaldo Terry – gleicht einer Odyssee.

Unterstützung finden die Tiere mehrheitlich bei der von den Rot/Weiß geführten Stadtverwaltung von Asunción. Bürgermeister, Arnaldo Samaniego, zeigt sich solidarisch mit den Raubkatzen. In Kooperation mit der Fundación OIPIC will er den Tieren eine neue Heimat im zoologischen Garten von Asunción geben. Bei der Einweihung des ersten provisorischen Raubtiergeheges für drei Bengal-Tiger, am 29. Januar 2013, fand er deutliche Worte: „Die Raubkatzen bleiben hier“.

Gegen den Verbleib der 16 Raubkatzen im Botanischen Garten stemmt sich seit Anbeginn verhemmt der Direktor des zoologischen Bereichs, Herr Emerson Aguilar. Dieser ignoriert offensichtlich das Bestreben seines Chefs, und seit dem 13. Dezember 2012 die Anweisung des Staatsanwalts Dr. Jose Luis Casaccia. Herr Aguilar wurde schriftlich und mehrfach mündlich von Dr. Casaccia aufgefordert, die Löwen in das Raubtiergehege des verstorbenen Löwen Rubio zu verlegen. Dieser Anordnung kam er nie nach, so mussten die Löwen weiterhin in ihren engen Käfigen ausharren.

Gestern, am 19. Februar 2012, platzte dem Staatsanwalt Dr. Roberto Velazquez sogenannt der Kragen. Er konnte das Leiden der Tiere nicht länger mit ansehen und ordnete gegenüber Herrn Aguilar an, die Löwen übergangsweise am 20. Februar 2013 ab 07:00 Uhr beginnend zu verlegen. Falls Herr Aguilar sich auch dieser Anweisung nicht nachkommt, wird er Polizeikräfte zur Umsetzung seiner Anweisung hinzu beordern.

Der Zoodirektor hatte sich dann angesichts der Situation eines besseren besonnen und so konnte in den frühen Morgenstunden mit der Verlegung der afrikanischen Löwen begonnen werden. Sichtlich merkte man das bisschen mehr Freiheit den Löwen an, als sie sich mit ihrem neuen Zuhause anfreundeten. Die letzten acht Monate in den engen Käfigen haben den Tieren ziemlich zugesetzt, so konnte ein deutlicher Muskelschwund bei einigen Löwen beobachtet werden.

StA-Dr-Roberto-Velazquez

Staatsanwalt Dr. Velazquez erklärte abschließend gegenüber den anwesenden Medien: „Das wir gegenüber den Tieren eine Verantwortung haben und dieser Verantwortung gerecht sein müssen. Denn hierbei bedarf es keiner großen Worte, hier bedarf es eher großer Taten. Als Vorbildliches Beispiel erwähnte Dr. Velazques die Fundación OIPIC, insbesondere Frau Brigitte Fuzellier, deren Engagement es zu verdanken ist dass die Tiere monatelang verpflegt wurden und mittlerweile das erste provisorische Raubtiergehege für die Tiger aufgebaut ist“.

Leon-Rios

Leon Rios, Personal- und Projektleiter im Botanischen Garten, bestätigte die Worte von Dr. Velazquez und fügte dem hinzu: „Er hat außer den Mitarbeitern der Fundación OIPIC niemanden anderen bei den Gehegen gesehen, der sich um die Raubkatzen kümmerte. Die Baumaterialen für die provisorische Raubtiergehege kamen ausschließlich über die Fundación OIPIC, so dass das zweite provisorische Raubtiergehege kurz vor seiner Fertigstellung steht.

Als weiteres Hindernis in dieser Odyssee sind die Besitzverhältnisse.

Formell konnten diese noch nicht geklärt werden, obwohl es eine Absichtserklärung seitens der Besitzerin gibt, die Raubtiere an die Stadt Asunción zu übertragen. Die Besitzerin, Frau Wasconi, besteht auf eine Entschädigungssumme. Hierzu unterbreitete sie dem Bürgermeister von Asunción ein schriftliches Angebot. Da jedoch der Handel und der Verkauf der unter Artenschutz stehenden Raubtiere gesetzlich verboten ist und die Zuwiderhandlung unter Strafe steht, kann die Stadtverwaltung dem Angebot nicht entsprechen. Ohne Entschädigungssumme will sich jedoch Frau Wasconi nicht von den Tieren trennen. Daraus ergibt sich die aktuelle Pattsitation. Die variierenden Summen die durch Herrn und Frau Wasconi immer wieder verlautet wurden bewegten sich rückblickend zwischen 25 und 80-tausend USD.

Mittlerweile haben mehr als 20.000 gesammelte Unterschriften in nur sechs Wochen deutlich gemacht, dass die Bürger in Asunción den Verbleib der Raubtiere in Paraguay wünschen. Es dürfte sicherlich ein Schub im Botanischen Garten bewirken, wenn Frau Wasconi sich entschließt die Raubkatzen der Stadt Asunción zu übereignen. Bleibt nun abzuwarten ,wie sich die Dinge in dieser Hinsicht weiter entwickeln werden.

(Wochenblatt / Oipic / TS)

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2 Kommentare zu “Artenschutz in Paraguay – ein Staatsanwalt greift durch

  1. Es ist zum Lachen, wäre es nicht so traurig. Der Bürgermeister erklärt, die Raubkatzen bleiben hier ohne auch nur die geringsten Anstrengungen zu machen für sie etwas zu tun. Er war nicht einmal fähig ein grosses Gehege in 8 Monaten zu bauen, aber ist gross dabei, wenn ein paar Quadratmeter eingeweiht werden und schwingt noch grössere Worte.

    Jeder will, dass die Raubkatzen hier bleiben. Das ist wahre Tierliebe, sie 8 Monate lang in einem kleinen Käfig zu halten. Die meisten zeigen bereits gesundheitliche Schäden.

    Vor lauter Stolz lässt man sie nicht in die USA ausfliegen, wo sie wenigstens artgerecht leben können.

    Es gibt doch keine Tierart, die im diesem Konzentrationslager für Tiere, was sich Zoologischer Garten nennt, artgerecht gehalten wird. Alle paar Monate ist das Futter knapp, Medikamente fehlen für die Behandlung und ab und zu werden Tiere gestohlen, sprich von den Wärtern verkauft, da sie keinen Lohn bekommen.

    So war es in der Vergangenheit öfters.

  2. Ja so ist das mit den Politikern immer an forderster Front wenn es etwas gibt wo sie sich mit schmücken können.Meist mit fremden Federn!
    Zu der Besitzerin sei gesagt ,kein einzigen Guaranie soll sie bekommen ,die Tiere so verwahrlosen lassen. Lösung Gerichliche Enteignung wegen Grausamkeit Artenrechtsverletzung usw.
    Ferner den Botanischen Garten oder jetzt auch Zoologischen Garten durch Internationale Beobachter kontrolieren lassen.Dafür gibt es das Internationale Arten Abkommen.
    Es kann nicht sein wie Asuncioner schrieb die Tiere dort Hunger leiden müssen oder schlechter Behandlung ausgesetzt sind.

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