Ausgangssperre: Polizei missachtet Menschenrechte

Asunción: Es häufen sich die Berichte, dass die Polizei bei den Kontrollen im Rahmen der Ausgangssperre und den verhängten Bestimmungen der Quarantäne im Rahmen von Covid-19 die Menschenrechte missachtet.

Nach Angaben des Nationalen Mechanismus zur Verhütung von Folter sind die gemeldeten Tatsachen aus fast allen Regionen des Landes besorgniserregend.
„Die Polizei und die Staatsanwaltschaft verfolgen nur die Armen, die diesen Notfall mit Solidarität überleben. Es gibt Berichte über Missbrauch und Inhaftierung“, veröffentlichte die soziale Organisation für Menschenrechte, Erinnerung und Demokratie einen Bericht in sozialen Netzwerken.

Die Organisation verurteilte auf diese Weise einen Vorfall, das am Samstag in San Miguel, Bañado Norte, stattgefunden hatte, während Freiwillige ein Mittagessen für Arme zubereiteten.

Das Geschehen wurde von Anwesenden gefilmt und man kann Polizeibeamte der Lince Gruppe und andere Einsatzkräfte sehen, die schwer bewaffnet am Ort ankommen und lautstark mit den Menschen diskutieren.

Dies ist nicht der einzige von der Organisation angeprangerte Fall, der auch einen anderen belegt, der letzte Woche am Montag in Lambaré stattgefunden hat.

Ariel Vera und Camila Brizuela wurden an einer Polizeikontrolle festgehalten, als sie zum Supermarkt gingen, um Einkäufe zu tätigen.
Cira Novara, Mutter einer der Beteiligten, erzählte ihrer Version und kritisierte das Vorgehen der Polizei hart.

„Sie wurden gegen 18:30 Uhr angehalten und aufgefordert vom Motorrad zu steigen. Die Polizei verlangte ein Schmiergeld. Da sie sich weigerten zu zahlen, rief die Polizei den Staatsanwalt zu Hilfe, der sich dort auf der anderen Straßenseite befand. Dann wurden beide verhaftet und auf die vierte Polizeistation in Lambaré gebracht“, sagte sie.

Die Mutter gab an, dass die Festgenommenen die Zelle nicht verlassen haben können, um auf die Toilette zu gehen und in Flaschen hätten urinieren müssen.

Eine weitere Anzeige gegen die Polizei wurde ebenfalls in Luque eingereicht und betrifft junge Friseure, die es vorzogen, ihre Identität nicht preiszugeben. Sie schlossen durch die Quarantäne ihre Räumlichkeiten und gingen in die Häuser der Kunden, um ihre Dienste anzubieten.

Als die Friseure ihre Arbeit aufgenommen hatten, kam ein Streifenwagen der Polizei in die Gegend von Mora Cué. Angeblich forderten die Beamten 200.000 Guaranies von ihnen, damit sie nicht wegen Verstoßes gegen die Quarantäne verhaftet werden.

Leticia Acosta ist eine weitere Person, die in den Netzwerken die Arroganz der Polizeibeamten in Capiat anprangerte, die laut ihrem Bericht auf ihr Grundstück gekommen seien und gesagt haben, sie hätten eine Anzeige über eine nicht erlaubte Ansammlung von Menschen erhalten. Acosta behauptete weiter, dass ein Polizist – der übergewichtig gewesen sei – , sie schlecht behandelt und gedroht habe, den Fall an die Staatsanwaltschaft weiterzuleiten.

„Wir sehen die Vergehen mit Besorgnis. Wir haben Anzeigen aus dem ganzen Land erhalten, in denen behauptet wird, dass die Polizei gegen schutzbedürftigere Personengruppen massiv vorgeht. Wir wollen die Verletzung einer Gesundheitsquarantäne bestrafen und produzieren ein viel höheres Ansteckungsrisiko. Nicht alle Misshandlungen durch die Polizei oder das Militär, sondern nur wenige, die dies tun, werden bestraft, die meisten bleiben ungeahndet. Dies liegt auch in der Verantwortung der Staatsanwaltschaft, wenn sie das Recht auf direkte Erpressungsverfahren erteilt“, heißt es von der Organisation für Menschenrechte in einer Erklärung.

Laut dem französischen Medium L’Obs ist Paraguay eines der Länder, in denen die öffentlichen Ordnungskräfte während der Quarantäne des Coronavirus Missbrauch begangen haben. Das europäische Medium hebt die Tatsache hervor, dass das Innenministerium Polizeibeamten “gratuliert” habe, die Menschen erniedrigte hätten. Indien, Nepal und dann Paraguay gehören laut dem Wochenmagazin zu den Top 3 der Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden.

Wochenblatt / Ultima Hora

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7 Kommentare zu “Ausgangssperre: Polizei missachtet Menschenrechte

  1. Habe aus meinem Bekanntenkreis schon vernommen, dass die LINCE-Truppe (Banditen auf Motorrad) nicht weniger empfänglich ist für Gehaltsaufbesserungen als die sonstig Banditen in Uniform. Der Artikel bestätigt den 2. Rang Paragauys in puncto Korruption Südamerikas gleich hinter Venezuela.
    Demnach erstaunt es mich auch nicht wirklich, dass bis heute erst rund 2600 Personen wegen Verstoß des allgemeinen Ausgehverbotes zur Anzeige gebracht wurden. Denn etwa so viele wacklen oder latschen allein schon jeden Tag auf hiesigen asphaltierten Mondstraßen an unserer Villa vorbei. Wahrscheinlich nur zum Arbeiten, Bier und Streichholz kaufens dann aufm Rückweg.
    Merke: Halte stets etwas Kleingeld bereit für den Wegzoll. Wer’s dir nicht leisten kann bleibt besser im Daheim und hungert, so wie es sich gehört. Das tun die Amigos der Korrupti-Politik ja auch, mit dem kleinen Unterschied dafür noch bezahlt zu werden. Gut, das wurden sie schon immer, nur dass sie jetzt wegen dem Corona-V2.0 nicht einmal mehr morgens und abends den Batch in die Arbeitszeitkontrolle halten lassen müssen, weil Amigo auch zuhause bleiben muss.

  2. Für die Elitetruppe der Polizei hatte man wieder einige vom Misthaufen herunter geholt und in eine Uniform gesteckt. Für die Ausbildung wurde qualifiziertes Personal aus Totschlägern, Zuhältern, Dieben, Mördern und Vergewaltigern eingesetzt. Die Prüfung galt als bestanden wenn der IQ unter 100 lag.

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