Autoaufbruch auf dem IPS-Parkplatz

Víctor Smijezek begleitete seine Frau am Dienstag zum Zentralkrankenhaus der IPS in Asunción anlässlich einer Routinekontrolle. Nach etwa vier Stunden wollten die beiden in ihren Hyundai Santa Fe steigen um den Heimweg anzutreten.

Groß war die Überraschung als sie den Wagen offen vorfanden. Ein Fenster war eingeschlagen, das Autoradio ausgebaut und Dokumente quer verstreut, offenbar suchten die Täter nach Wertsachen. Dabei haben sie wohl einen GPS-Empfänger, zwei Sonnnebrillen, Werkzeug, 100 CDs, 4 USB-Sticks, ein Tablet und ein Ladegerät für ein Handy mitgehen lassen. Der Besitzer schätzt den Verlust auf 5 Millionen Guaranies zuzüglich Reparatur seiner Scheibe.

Eigentlich sind drei Parkwächter für den Dienst eingeteilt, diese hatten aber scheinbar ihre Aufgaben an zwei freiberufliche Wagenwäscher delegiert. Einer der beiden war nicht mehr auffindbar. Smijezek hat den Diebstahl zwar bei der Polizei zur Anzeige gebracht, seine Hoffnung auf Rückerhalt des Diebesgutes ist jedoch gering.

Paradoxerweise ist IPS die staatliche Institution mit dem höchsten Budget für Sicherheit, zwischen 2010 und 2015 wurden allein 176 Milliarden Guaranies an die private Sicherheitsfirma SST Security Service Tecnology S.A. (SST) gezahlt, im Besitz der Familie eines Ex-Abgeordneten, der in mehrere Korruptionsfälle verwickelt war.

SST bewacht auch andere Einrichtungen des Staates, für die die Firma im oben genannten Zeitraum etwa 55 Millionen USD erhalten hat. Es gab in den vergangenen Jahren mehrere Anzeigen gegen SST, unter anderem, weil gegenüber dem IPS angegeben wurde, die Wachleute erhielten monatlich 3.100.000 PYG für ihre 12-Stunden-Schichten, während scheinbar nur 1.400.000 PYG ausgezahlt wurden.

Víctor Smijezek findet, dass dies alles kein Grund sei, sein Fahrzeug unbewacht zu lassen, besonders, da die Alarmanlage eine Zeit lang laut zu hören gewesen sein muss, sagt er.

Quelle: ABC Color

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