Begnadigungen abgesagt

Chololó: Heute Nachmittag gab der Präsident des Landes, Federico Franco, nach einem Treffen mit seinen Ministern bekannt, dass er keinen der 137 vorgeschlagenen Häftlingen diverser Haftanstalten des Landes begnadigen wird.

Diese Entscheidung kommt etwas überraschend, nachdem angenommen wurde, dass der ehemalige Minister für Justiz und Arbeit unter González Macchi, Silvio Ferreira (PLRA), vorzeitig entlassen werden würde.

„In der restlichen Zeit meines Mandats werde ich keinen der Häftlinge begnadigen“, erklärte Franco nach dem Treffen mit seinem Kabinett im Hotel Parador von Chololó, Provinz Cordillera.

Auf die Frage was den Grund dafür beträfe, antwortete er, dass er annimmt, dass die Häftlinge mit Grund hinter Gittern sitzen und die Justiz dafür verantwortlich wäre, zu entscheiden, wer es verdient in Gefängnis zu sein und wer nicht.

Der Ex Minister der Partei des aktuellen Präsidenten, so hieß es, soll einer auf der Liste von über 100 verurteilten Verbrechern sein. Er zweigte damals unrechtmäßig Geld ab, was für Lebensmittel der Gefangenen gedacht war. Hinter Gittern jedoch ist er ein beliebter Politiker, der jetzt höchstwahrscheinlich Chancen gehabt hätte, aktiv an der Kandidatur mitzuwirken. Er wurde im Jahr 2010 zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

Ein nicht zu verachtender Anteil der begnadigten Häftlinge aus dem Vorjahr wurde binnen weniger Tage wieder straffällig, was auf einen geringen Resozialisierungsprozentsatz schließen lässt.

(Wochenblatt / Abc)

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5 Kommentare zu “Begnadigungen abgesagt

  1. @ Georg Froehlich, zum Glueck sind wir nicht in Deutschland. Und ab einer Liste zu begnadigen was Richter entschieden haben stinkt zum Himmel, ob in Deutschland oder hier. Nur Richter koennen glaubhaft begnadigen. So bin ich noch ganz gerne Dein Scharfrichter. Alles Gute im 2013 !

  2. werter Hans.. eine Begnadigung ist ein Akt der Menschlichkeit. Und kommt in einer Demokratie oft vor.
    Bevor Franco den harten Mann spielt, sollte er Vorsorge treffen, das die Gefangenen, die nach 8 oder 10 Jahren auf freien Fuss gesetzt werden, Hilfe bekommen.

    Unter solcher Justiz, bekommt man nicht immer Recht.
    Aber Menschlichkeit, ist sicher ein Fremdwort fuer sie..

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