Bei Geld hört die Freundschaft auf

Presidente Franco: Der Staatsanwalt Demetrio Bareiro hat Albert Coronel (27) angeklagt, der an der Veruntreuung von mehr als 480 Millionen Guaranies zum Nachteil seiner Schwiegermutter beteiligt gewesen sein soll. Ihm wird Betrug und Diebstahl vorgeworfen.

Seine Lebensgefährtin Dacy Lorena Benítez Martínez (28), die leibliche Tochter des Opfers, Emilia Martínez Ortellado, wurde wegen derselben Straftaten angeklagt und in Abwesenheit verurteilt.

Dem Hintergrund zufolge traf Emilia Martínez am 16. März 2017 eine mündliche Vereinbarung mit ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn Albert, sich um die Pflege, Renovierung und Umgestaltung ihres Hauses im Stadtteil Fátima von Presidente Franco zu kümmern, während sie in Spanien arbeitete.

Die Beschwerdeführerin gab an, dass sie ab dem 8. Juli 2017 begann, den beiden Geld für die Durchführung der Renovierungsarbeiten zu überweisen. Die Überweisungen erfolgten über verschiedene Bank- und Finanzinstitute auf die Namen der beiden Personen und dauerten bis 2021. Das überwiesene Geld belief sich auf insgesamt 486.000.000 Guaraníes.

Im Gegenzug schickte Albert Coronel ihr über WhatsApp und Facebook Bilder von den angeblichen Renovierungsarbeiten an dem Haus. Auf diese Weise überzeugte er seine Schwiegermutter durch falsche Erklärungen, über ihr Kapital, das Ergebnis ihrer Arbeit im Ausland, zu verfügen.

Die Denunziantin gab an, dass sie am 19. Januar 2022 nach Paraguay zurückkehrte und am Flughafen begann, ihre Tochter und ihren Schwiegersohn anzurufen, die jedoch nicht antworteten.

Als sie dann in ihrem Haus in Presidente Franco ankam, war sie unangenehm überrascht, dass sich dort nichts verändert hatte, dass keine Renovierungen vorgenommen worden.

Die „Hausmeister“ waren zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend, und das Opfer bemerkte das Verschwinden wertvoller Möbel und Elektrogeräte, die angeblich von ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn gestohlen worden waren.

Nachdem er die Verdachtsmomente zusammengetragen hatte, legte Staatsanwalt Bareiro seinerzeit die Anklageschrift vor und formulierte nun die Anklage. Der schlüssige Antrag wurde dem Juzgado de Garantías de Presidente Franco vorgelegt, der von Carina Frutos Recalde geleitet wird.

Dieser Fall ist auch für Neuzuwanderer und Paraguay-Interessierte von Bedeutung, da viele von ihnen auch während ihrer Abwesenheit Arbeiten in Paraguay in Auftrag geben und später eventuell unangenehm überrascht werden könnten.

Wochenblatt / Hoy

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5 Kommentare zu “Bei Geld hört die Freundschaft auf

  1. Der letzte Satz ist weiß Gott sehr passend.
    Hier wird man zuerst etwas lernen: Der gute Landsmann, den gibt es nicht, oder doch? Er will ja nur dein Bestes und das ist dein Bargeld.
    Auch wir haben Lehrgeld bezahlt.

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    1. Macht Euch nichts draus. Das passiert jedem Neueinwanderer. Hauptsache Ihr habt was draus gelernt. Wer behauptet, er wurde nicht abgezockt, als der hierher kam, lügt. Hier wird jeder übern Tisch gezogen, bis man selber anfängt zu denken. Vorher vergleicht man alles in Dollar oder Euro, und sagt, das ist “billig”. Irgendwann wacht man auf, oder auch nicht, überlebt hier oder fährt wieder nache Hause, weil die Kohle zu ende ist.

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  2. Klammeraffe Muss

    Naja, abgezockt würde ich als langjährig hier im Paragauy sesshaft nicht sagen. Ich denke, die, die hierher kommen, haben einfach andere Vorstellungen. Der Eingeborene eben andere. Es sei ja alles billig hier. Wenn also etwas haben willst oder musst, dann sagt dir der Maurer-Maler-Mecanico-Elektriker-Klempner-Polizist-Anwalt-Frisör-Müllanfackler-Leere-Billigpolarbierbücksentürmchen-Erbauer-Hausfrau (alles in einer Person) seinen Preis. Da denkt man an döchl-er-ische Qualitätsarbeit.
    Beispielsweise ist eine Mauer errichten zu lassen schon mal recht teuer. Okay, immer noch günstiger als in DÖCHL. Abe der Preis versteht sich dann nur für Kinderarbeit. Hinzu kommt dat ganze Material, den geklauten Zement muss man auch bezahlen, dann hast eine rohe Mauer, die nicht angucken darfst, weil sie sonst umfällt. Hattest zwar gesagt, dat da Eisenbetonpfeiler haben willst, wird dir erklärt, dat dat auch ohne hält. Okay, kann man noch fragen, wat er für den Verputz haben will. Mit dem Auto sollte man da dann nicht vorbei fahren, bevor die herumliegenden Nägel eingesammelt wurden. Gratis ist dann jedoch der ganze herumliegende Plastikmüll und Bauschutt. Für jeden halben Stein wird die Hälfte weggeworfen. Kannst am Plastikmüll gut erkennen, wie viele Eisbeutelchen für Grasgesöff notwendig waren, um die Mauer zu basteln. Um den Bauschutt auf die Straße werfen zu lassen kostet extra. Dat nennt sich dann “Terminacion”. Dat war im Preis nicht inbegriffen. Sobald den Rest der hundert Vorschusszahlungen übergeben hast – smile auf dem Diente des Stockzahn. Dann kannst der Mauer zuschauen, wie sie sich ab dann in ihre Einzelmoleküle zerlegt, anfängt zu schimmeln und mit Tierchen und heraussprießenden Pflanzen zu leben anfängt.
    Dat fängt dann schon an, wenn aus dem Flugi am Petit Grosi aussteigst und zieht sich über alle Servicios und Lebenslagen durch. Manche Einwanderungshelfer mögen seriös sein und ihren Preis verdienen. Andere nicht. Manche Immobilien mögen ihren Preis wert sein, andere nicht. Manche Immobilien mögen vorbelastet sein, andere nicht. Manche Erstvermieter mögen seriös sein, andere nicht. Manche Vollprofi-Prästeinzeitpolizistler und -justizler mögen korrupt sein, andere nicht. Manche Mecanicos mögen dir den Auspuff schweißen, weil den Kühlerschlauch ersetzt haben wolltest, andere begnügen sich schon eine oder zwei Radschrauben nicht mehr auffinden zu können. Mancher der deinen Wagen rammt, möge anhalten, andere doch lieber weiterrasen. Manche Nachbarn mögen gerne Müllabfackeln, andere lieber zum Shwuddeli-Iglesias-120dB-Abgeshwuddeli-Hui abzushwuddeli-huien, andere alles zusammen. Dat MUSS man halt dann selbst in Erfahrung bringen. Irgendwann wird man merken, sämtliche Bescheuertheiten, die man dachte, die gibts gar ned, können locker noch übertroffen werden.

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    1. Ich meinte unsere “Landsleute”. Ohne Namen zu nennen, erwischt der gute Bekannte gefühlt jeden Neuankömmling. Und mit Einheimmischen haben wir bis dato gute Erfahrungen gemacht.. Durch unseren Sport kennen wir jetzt, dort sind keine Landsleute, jede Menge gute Leute.

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      1. Klammeraffe Muss

        Ja, genau. Wer nicht als sackreicher deutscher Erfinder oder Rentner hierher kommt, der MUSS bis zur Rente arbeiten. Und das ist nicht einmal so einfach. Zwar steht auf den Homepagelis genau dieser Eingewanderten:*@#Innen (die noch arbeiten müssen), wie sehr hierzulande gut ausgebildete Fachkräfte wie Pizzabäcker benötigt werden. Das kann natürlich in jedem Fall von Vorteil sein.
        Nur, hierzulande wartet niemand auf sie – es gibt in Asuncion alles auch zu haben, was im ALDI bekommst.
        Zweitens bekommst keine Arbeitsstelle, weil nicht zum Family-Clan gehörst (die wissen auch, dass viele der Ausländer ein paar suspekte Personen sind, die einen Dipl. in Windows and Floor Manager vorweisen können und hierzulande auch niemanden beeindrucken).
        Und drittens, selbst als Fachkraft Pizzabäcker willst nicht als Angestellter:*@#In für 350 € monatlich arbeiten. Das heißt, seine eigene Firma “Pizzabäcker Alfons” zu gründen. Oder Immobilien zu deutscher Qualität zu paraguyanischen Preisen anzubieten. Oder wie auch immer man dat anguckt.
        Abe dann bist zu teuer. Kannst lange dein Qualitätsmöbel anfertigen. Der Eingeborene ist mit seinem Sperrholzmöbel-Schrott zwar nicht billiger, aber die Eingeborenen:*@#In kaufen beim Eingeborenen:*@#In, weil se nur diese Sperrholzmöbel-Schrott kennen.
        Ergo bleibt den meisten nur das Zurückschwimmen. Oder Frischfleisch abzuzocken. Nicht alle, aber doch einige. Ein paar schaffen es auch mit Fleiß, Geduld und Können selbst etwas auf die Beine zu stellen.
        Deshalb lasse auch ich lieber die Finger von den Europäern. Und nein, es sind nicht alle Paragauyaner nur schlechte Menschen. Viele sind sogar so ehrlich, dass gleich erkennst, dass sie dich übers Ohr hauen wollen. Worin sich ein paar Europäer schon etwas geschickter anstellen.

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