Bis wann war Sklavenhandel in Paraguay legitim?

Asunción: Aufgrund einer aktuellen Ausstellung wird das Thema afroamerikanischer Sklaven in den Vordergrund gerückt. Einige interessante Fakten kommen damit ans Licht.

Der Sklavenhandel war in Paraguay bis 1870 erlaubt, d.h. selbst während der ersten 59 Jahre der Unabhängigkeit von der spanischen Krone. Erst mit der Verfassung, die in diesem Jahr in Kraft trat, wurde mit Artikel 25 der Handel von Sklaven untersagt.

Allerdings begann man schon 1842 mit der Befreiung von Sklaven. Dies geschah jedoch nur schrittweise. Einen Freiheitstitel bekamen die Kinder von Sklaven, die ab dem 1. Januar 1843 geboren wurden. Dieses Dekret unterzeichnete der spätere Präsident des Landes Carlos Antonio López.

Einige dieser Dokumente, wie die Verfassung von 1870 kann man in der Ausstellung “Los invisibles. La esclavitud en el Paraguay”, im Nationalarchiv begutachten.

„Die Versklavung begann offiziell 1544 mit einer Inventarliste des Eroberers Álvar Núñez Cabeza de Vaca, der darauf vermerkte einen Sklaven mit dem Namen Juan Blanco“, so der Direktor des Nationalarchives, Vicente Arrúa.

In dem Dokument “Bando de Buen Gobierno“ aus dem Jahr 1796 kann man lesen, wie man entlaufene Sklaven zu behandeln hatte. Man durfte sich weder mit den Sklaven und Indianern zusammentun, noch ihnen Obdach oder Geschenke geben, heißt es darin.

Viele dieser Sklaven, so heißt es weiter in dem Dokument stammten aus Angola und kamen über Auktionen in Montevideo und Buenos Aires nach Asunción. Zu der Zeit war es üblich, dass afrikanische Sklaven auch in ihrer zugestandenen Freizeit arbeiteten und so genügend Geld sammelten, um sich ihre Freiheit zu erkaufen. Ebenso konnten Sklaven ihre Freiheit erringen, indem sie in damalige Grenzregionen zogen, um da mit ihrer Gegenwehr bei möglichen Angriffen die Metropole Asunción zu schützen.

Einmal in Freiheit nahmen sich die Sklaven meist Handwerksberufen an, in denen sie während ihrer Versklavung angelernt wurden. So entstanden viele Schuster, Schreiner und Schlosser.

Wochenblatt / Hoy

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3 Kommentare zu “Bis wann war Sklavenhandel in Paraguay legitim?

  1. Die moderne Version der Sklaverei sind wohl die Kreditsklaven.
    „ Man kauft was man nicht braucht, mit dem Geld das man nicht hat um den Menschen zu imponieren die man nicht mag“.
    „Es gibt eben nichts Neues unter der Sonne“

  2. beide beispiele sind freiwillige sklaverei, denn keiner zwingt einen zu heiraten oder sich zeug zu kaufen dat man nicht braucht oder sich eigentlich nicht leisten kann
    anders als im kommunismus zb, wo der partei genosse sagt du arbeitest nu als schreiner, dann bisse schreiner, egal obs dir passt oder nicht, ansonsten gulag

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