Carrulim: Das Wunderelixier

Asunción: Dem Volksglauben zufolge, zwischen Legenden und Realitäten, wird der Körper am ersten Augusttag mit neuem Blut wiederhergestellt, das gereinigt werden muss, um eine gute Gesundheit und die Anmut positiver Energie zu gewährleisten, daher ist der Konsum des magischen Elixiers notwendig mit der Kombination aus Zuckerrohrschnaps, Weinraute und Zitrone: Carrulim.

In der gesellschaftlichen Vorstellung wird der erste Augusttag gemeinhin als “Pechtag“ bezeichnet, der anfällig für Unglück und Widrigkeiten ist, sodass der Konsum des wunderbaren Getränks das Risiko von Krankheiten und anderen Widrigkeiten abwehren würde. Die Realität ist, dass nur wenige Menschen das Ritual des Carrulim-Konsums vermeiden können. Der Verkauf der Bestandteile des wunderbaren hausgemachten Schnaps ist heutzutage zur Landschaft der Straßen und Märkte geworden. Und das Getränk wird bei vielen jeden Tag im August getrunken.

Isabel Basualdo und Nélida Soria erzählen über die Kräutermedizin, “dass die Menschen seit der Antike Medikamente gegen die sie plagenden Krankheiten gesucht haben, fast immer in Verbindung mit ihrer Umwelt, in der Flora ihres Lebensraums und zahlreiche Arten von Arzneimitteln, die auch in der Gegenwart ihre volle Kraft haben. Heilkräuter haben eine lange Geschichte guter Praxis, die seit jeher auf der ganzen Welt gepflegt wird und besonders in Paraguay, als Erbe der Guarani, die dem guten Brauch der Ahnenweisheit nicht nachstehen gegenüber der Wissenschaft des Heilens, die bis heute ein weitverbreitetes Vermächtnis ist“.

Zwei prestigeträchtige Arten, die fast als Wunderpflanzen gelten können, sind Rosmarin und Weinraute. Es gibt endlose Geschichten und Legenden über die Weinraute, mit dem Glauben, dass die Energie derer, die sie berühren, sie wiederbeleben oder töten kann. Das Ansehen der Weinraute hat einen solchen Punkt erreicht, dass das berühmte Carrulim zu einem heiligen Ritual geworden ist. Das Trinken am ersten Augusttag ist fast ein Muss für Gesundheit und Glück.

Das Recht auf Zugang zur Gesundheit in Paraguay war in Bezug auf Dienstleistungen nicht immer sehr glücklich, man kann bei vielen Gelegenheiten sehr unangenehme Erfahrungen machen, deshalb gebrauchen eine große Anzahl von Familien die sogenannten Hausmittel, diese kleinen Pflanzen, die im eigenen Garten oder in manchen Pflanzkübeln oft griffbereit zu finden sind und die das von unseren Vorfahren ererbte Heilwissen bewahren, das im Jahr 2015 im indigenen Gesundheitsgesetz gesetzliche Form angenommen hat.

Die rechtliche Anerkennung indigenen Wissens ist relevant, da sie die Stärkung des großen Beitrags der indigenen Kulturen zur paraguayischen Gesellschaft impliziert, Beiträge, die die Nachbarländer erreichen, da das angestammte Territorium der Guarani Argentinien, Bolivien und Brasilien umfasst. Paraguay hat die Legitimierung des Erbes der Völker in den Rang eines Gesetzes vorangetrieben und die Bestimmungen eingehalten, das das Nationalgetränk Tereré als nationales Erbe anerkennt, das später von der UNESCO in den Rang eines Weltkulturerbes erhoben wurde.

In einem seiner Paragraphen bringt das Gesetz kategorisch zum Ausdruck, dass die Rechte, Vorteile und ihre Ableitungen, die durch die Anwendung oder Ausübung medizinischen Wissens entstanden, ausschließliches Eigentum der indigenen Völker sind, aus denen dieses Wissen stammt. An dieser Stelle wird die Frage des geistigen Eigentums an immateriellen Vermögenswerten aufgeworfen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Weltgesundheitsorganisation ein System von Richtlinien für die angemessene Verwendung traditioneller Systeme der Kräutermedizin erstellt hat; Die oben genannten Spezialisten, Basualdo und Soria, betonen, dass jenseits der landläufigen Meinung wissenschaftliche Studien zu den Werten der Hausmedizin anerkannt werden, die spontan als Geschenk der Natur auf der eigenen Terrasse wächst.

Lassen Sie uns daher die Beiträge der Ahnenweisheit und das Vermächtnis uralten Wissens genießen und unseren Körper, Geist und Seele mit diesem wunderbaren Elixier den ganzen August über reinigen.

Wochenblatt / El Nacional / La Nación

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1 Kommentar zu “Carrulim: Das Wunderelixier

  1. Mein Gott, hiesig fast täglich 7 bis 11 Uhr Schul vielleicht abgeschlossen und schon ein Medizinmann:*in-Studium grati dazu. Zuckerrohrsnaps ist gesund, fräst noch schneller in die Erbse ein als Billigpolarbierbücks und kann man als Anfackelhilfe für den Müll verwenden, sofern wie heute Ende des Monats noch Plata für Streichhölzl übrig. Ist doch alles logisch. Die Frage ist halt, ob man diese Wundermedizin auch den Kleinkindern verabreichen soll. Auch für sie ist der August ein August und Wundermittelchen sollen auch bei Kleinkinder wirken. Sorry, geht aus dem Aberglauben nicht genau hervor. Also was nun, Kinderchen auch abfüllen damit oder nicht. Sofern Mama, Papa und Profe noch davon übrig lassen natürlich.

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