Cartes Gruppe im Vorteil

Die Bürgermeister im Chaco sind überrascht worden. Letzte Woche wurde durch das Dekret des Präsidenten Nr. 5775/16 die ländliche Grundsteuer zwischen 23% und 49% reduziert. Das dürfte sich für alle Bewohner in der Zone auswirken, aber auch für die Gruppe von Cartes.

Die Begründung aus dem Finanzministerium lautete, dass die Kleinbauern ihre Steuern nicht mehr bezahlen könnten und das Dekret ihnen nun helfen würde. Die Bürgermeister aus dem Chaco stellten jedoch fest, nur kleinere Landbesitzer hätten schon alle ihre Abgaben ohne Probleme entrichtet aber die Eigentümer großer Ländereien noch nicht.

Holger Bergen, Bürgermeister von Filadelfia, erklärte, “diejenigen, die jetzt bezahlen, zahlen die neuen Tarife. Das heißt, viele Großgrundbesitzer werden belohnt während die anderen die Dummen waren“. Er fügte an, insgesamt würden wohl im gesamten Chaco fast 8 Milliarden Guaranies weniger bei den ganzen Gemeinden durch das Dekret eingenommen werden.

Präsident Horacio Cartes aber dürfte sich freuen. Er hat bei Mariscal Estigarribia und Filadelfia mindestens 200.000 Hektar Land in seinem Besitz. Die Fläche gehört zur Cartes Gruppe, die auf mehrere Unternehmen verteilt ist. Nach dem neuen Erlass müsste die Gruppe nun wohl rund 400 Millionen Guaranies weniger an Landsteuern entrichten.

Somit profitieren nur wenige und die neue Regelung geht zu Lasten der Bedürftigsten. Im Chaco sind die Erlöse aus der Grundsteuer entscheidend, denn die Gemeinden haben wenig oder kein Einkommen aus dem städtischen, dem industriellen oder dem kommerziellen Sektor.

Quelle: ABC Color

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