Cartes’ Verteidiger

Ein anderes Problem, das Horacio Cartes plagt, ist die Qualität seiner Verteidiger. Sie alle, oder fast alle, sind sehr nervös und wettbewerbsorientiert. Sie greifen auf Beleidigungen, Geschrei und vulgäre Ausdrucksweisen zurück.

In einem solchen Zustand ist es nur möglich, sich die verrücktesten Aktionen vorzustellen, um die Entscheidungen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zu beeinflussen. So heißt es zum Beispiel:

1) Die Regierung Biden muss sich entschuldigen und die Anschuldigungen fallen lassen. Sie vergessen, dass die Vereinigten Staaten seit 20 Jahren gegen Cartes ermitteln und ihn für verschiedene Handlungen verantwortlich machen, die die Demokratie gefährdet haben. Solche Handlungen haben sich so weit ausgebreitet, dass sie heute alle staatlichen Institutionen erreichen. Hätte die Justiz, die stets den politischen und wirtschaftlichen Mächten unterworfen ist, die zahlreichen in Paraguay erhobenen Vorwürfe untersucht, würden wir heute nicht das Eingreifen einer ausländischen Regierung beklagen, die in Ausübung ihrer Souveränität die notwendigen Maßnahmen ergreift.

2) Dass die Regierung Biden die Colorado-Partei abschaffen will. Diese Partei, die seit 70 Jahren an der Macht ist, hat stets die herzlichsten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten unterhalten. Durch den Coloradismo sind die Vereinigten Staaten in Paraguay stark geworden, vielleicht wie in keinem anderen Land des Kontinents. Warum sollten sie dann eine Partei zerstören wollen, die ihnen immer gut gedient hat? Die Vereinigten Staaten haben Horacio Cartes bestraft, nicht die Partei. Die Person sollte nicht mit der Institution verwechselt werden, einem unserer alten Übel. Trotz ihrer Führer hat die Colorado-Partei noch viel Zeit. Im Laufe ihrer Geschichte hat sie sehr schwierige Zeiten durchgemacht, nicht so schwierige wie jetzt, aber sie wird zu ihrem alten Weg zurückkehren und einen Beitrag zur Demokratie leisten. Letzten Endes lastet die Sanktion auf den Schultern einiger Führungskräfte.

Die Colorado Partei hat Millionen ehrlicher Mitglieder, und diese werden bald das Gesicht der Partei gegenüber den wenigen waschen, die sich im Namen von Colorados dazu hergeben, die abartigste Korruption zu verteidigen, zu der auch die Bezahlung von Abgeordneten für ihre Loyalität und sogar die Annäherung an terroristische Organisationen gehören. Andererseits sind es dieselben Colorado-Führer, die die Partei in einer Zeit zerreißen, in der sie gemeinsam die abscheulichsten Taten verteidigen. Mit anderen Worten: Die persönliche Unmoral eines jeden von ihnen wird auf die Partei übertragen.

3) Sie fordern den Kopf des Botschafters Marc Ostfield, der für die Anschuldigungen gegen Cartes und Velázquez verantwortlich ist. Ein großer Fehler. Diesmal kommt die Strafe vom Finanzministerium, das Cartes für Korruption verantwortlich macht, noch bevor er Präsident der Republik wurde. Die Forderung nach einer Bestrafung des Botschafters und seiner Regierung entspricht der Haltung des persischen Kaisers Xerxes (5. Jahrhundert v. Chr.), als die Wellen seine Schiffe daran hinderten, zur Eroberung Athens vorzustoßen. Empört befahl der Kaiser seinen Soldaten, das Meer zu peitschen. Heute fordern einige Colorados, dass das Meer ausgepeitscht werden soll.

4) Sie sagen, dass die US-Regierung das Recht Cartes auf Verteidigung respektieren sollte. Ja, das tut sie. Sicherlich wird er sie in diesem Jahr mit allen Verfahrensgarantien ausüben. Er wird die besten amerikanischen Anwälte auswählen können, die versuchen werden, die Unschuld seines Mandanten an den ihm zur Last gelegten Verbrechen zu beweisen. Zurzeit steht ein ehemaliger Beamter des mexikanischen Sekretariats zur Bekämpfung des Drogenhandels in den Vereinigten Staaten vor Gericht, weil er der Chef der Drogenhändler gewesen sein soll. Das Verfahren wird unter Wahrung der Rechte der Angeklagten durchgeführt. Dieses Recht wird auch Cartes zuteil.

Schließlich haben die Überläufer, die auf der Suche nach neuen Unterkünften zu Cartes übergetreten sind, die Chance verpasst, die Colorado-Partei zu säubern. Natürlich kann sie nicht auf der Grundlage der Unmoral moralisiert werden.

Wochenblatt / Kommentar Abc Color)

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4 Kommentare zu “Cartes’ Verteidiger

  1. Das “Problem”, welches man als hiesig Kindergartenpolitiker nicht einsehen will, ist, dass bei solchen Vorwürfen zu Handen eines hiesig Kindergartenpolitikers wie Geldwäsche, Schmuggel, Drogenhandel, Korruption, in zivilisierten Ländern so ein Kindergartenpolitiker morgen eben kein hiesig Kindergartenpolitiker mehr ist, sondern ganz schnell von der Bildfläche verschwindet. In zivilisierten Ländern genügen allein die Vorwürfe! Und die sind ja nicht gerade klein, sondern eher happig. Doch im Paraafric ist der Al Cartes vor ein paar Wochen zum Parteipräsidenten gewählt worden. Was zu beweisen war – ein paar Wochen lang im Tacumbù-Gefängnis aufgrund nie mehr gesehenen veruntreuten 30 Millionen US$ und oben erwähnte Vorwürfe sind hierzulande als Leistungsausweis anzusehen. Dies ergeht nicht nur dem Al Cartes so. Da müssen viele hiesig Kindergartenpolitiker einfach durch.

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  2. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

    Uns gefällt der Macho Cartes je länger je mehr.
    Der hat noch Cojones. Estadus Unidos sollen unsertwegen in ihrem Irrenhaus (vgl. https://www.rutherford.org/publications_resources/john_whiteheads_commentary) weiter Irrsinn zum neuen Normal machen mit dem senilen Opa Biden (https://dudeweblog.wordpress.com/2022/09/16/netzfuendstuecke-seniler-opa-biden-unterzeichnet-eo-zur-foerderung-der-endueltigen-unterwerfung-unter-die-technokratisch-gesteuerte-transhumanismus-agenda/),
    aber sie haben sich nicht in Angelegenheiten autonomer Staatein einzumischen.

    Insofern befürworten wir, obwohl anarchistisch geprägt, wenn schon ein Staatskonstrukt da sein muss, definitiv Cartes zur Wiederwahl!

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    1. So ein Quatsch! Die USA ermitteln oder sanktionieren nicht Paraguay, sondern ganz exakt eine Person namens Cartes, die sich aufschwingt das halbe Land zu übernehmen. Wie ich schon vor ca. 14 Tagen hier schrieb, Cartes scheut sich nicht seine persönlichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten mit dem Staat Paraguay zu vermischen. Dies ist lediglich ein perfider Versuch, sich hinter dem Staat zu verstecken, wohl in dem Irrglauben, er wäre selbst der Staat. Genauso wie die Colorados glauben, sie hätten einen Anspruch darauf den Staat zu repräsentieren und sonst niemand. Das ist die Denke von Diktatoren. Ob es die Oppostion, falls sie die Mehrheit bekommen sollte, besser kann als die Colorados ist eine andere Frage. Doch für den Staat, für das allgemeine Klima im Land und um die grassierende Korruption zu bekämpfen ist es wichtig, daß die Regierungen immer wieder einmal durch die jeweilige Opposition abgelöst wird. Denn nur dann bekommt die Opposition Einblich in die Machenschaften und Betrügereien der Vorgänger im Amt und kann diese verfolgen. Das dient der Reinigung von Schmutz und Pfründen in den Ämtern, in den Ministerien und dem Wohlergehen des Staates insgesamt. Warum wohl fürchten die etablierten Altparteien in Deutschland sich so sehr vor der AfD? Käme diese an die Macht, würden vieles auffliegen was den jetzigen Machthabern äußerst unangenehm werden und evtl. sogar vor den Gerichten landen könnte.

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      1. Irrenhaus-Beobachtungs-Institut

        So ein Quatsch – correcto.

        Würden die Menschen Anarchie richtig verstehen, und nicht der Hypnose aus betreuter Bildung auf den Leim gehen, bräuchte es den ganzen Staatszirkus überhaupt nicht.

        Selbstverantwortung gepaart mit peer-to-peer-Ökonomie und die Freiheit ist da ohne das ganze korrupte Gesindel.

        Aber natürlich ist Rey Horacio kein Goldjunge, sonst wären die ganzen Drogenkartelle längst durch das Militär eliminiert.

        Insofern, wenn man schon an das Märchen glaubt, dass es irgendwelche Staatskonstrukte und Politclowns braucht, sollte man am besten mal Stroessners Leiche ausgraben und den reaktivieren.
        Dann wären die Narco ruckzuck weg.
        Und man könnte sein Haus wieder ohne Gitterstäbe bauen und das Auto mitten in Asu mit laufendem Motor stehen lassen.

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