Das Glück hat ihn endgültig verlassen

Asunción: Um seiner bestehenden Verurteilung vom 3. Mai 2019 wegen doppelter Vergütung im Staatsdienst zu entgehen ging Ex-Senator bis zur letzten Instanz, wo man ihn – nach etwas – Wartezeit wieder abblitzen ließ. Nun ist er ein verurteilter Mann, der seine Strafe zahlen muss.

Anstatt ein Jahr hinter Gitter zu gehen bot das Gericht Victor Bogado die Alternative von 24 Raten zu 20 Millionen Guaranies an, die er an eine wohltätige Einrichtung hätte zahlen müssen. Seit dem Urteil im Mai letzten Jahres zahlte er jedoch keinen Centavo und wartete ab, was mit seiner Hinhalte-Taktik nicht gut gehen konnte. Gestern endlich entschlossen sich die Minister César Diesel und Alberto Martínez, sowie das Kammermitglied Giuseppe Fossati, dem nicht stattzugeben, da keine weiteren Tribunale existieren. Zuvor letzten 7 Minister des Obersten Gerichtshofes den Antrag wegen Befangenheit ab.

In Paraguay darf man als staatlicher Angestellter nur ein Lohn beziehen und nicht aus zwei staatlichen Quellen. Victor Bogado verpflichtete nicht nur sein Kindermädchen, Gabriela Quintana, im Abgeordnetenhaus, wo sie nicht arbeitetet, sondern auch bei Itaipú.

Seine Argumentation beim Prozess war jedoch dass Itaipú nicht staatlich wäre und somit die Zahlung zweier Löhne vollkommen rechtens ist. Weder Gericht noch breite Teile der Bevölkerung konnten diese Sichtweise mit ihm teilen. Als Verurteilter Senator im Honor Colorado Flügel der Colorado Partei musste er dann auch noch seinen Platz im Senat räumen. Da hin kam er wie viele andere Dinosaurier Dank der internen Wahllisten.

Wochenblatt / Última Hora

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4 Kommentare zu “Das Glück hat ihn endgültig verlassen

  1. Das ist so ein typischer Fall von fehlendem Unrechtsbewußtsein. Der Mann sieht sich vermutlich noch immer im Recht und versteht die Welt nicht mehr. Diese besondere Charaktereigenschaft scheint mir in Paraguay sehr ausgeprägt zu sein. Je höher die Funktion, je mehr in einer Partei verankert, desto gravierender macht sich diese Charaktereigenschaft bemerkbar. Die Frage ist, wie kann man das Problem von der Wurzel an mit Stumpf und Stiel endlich ausmerzen. Solange jedoch schon von vornherein in der gesamten Gesellschaft nicht der Wunsch vorhanden ist Begriffe wie “Moral, Anstand, Gewissen, Rechts- und Unrechtsbewußtsein, Verantwortungsbewußtsein” in den Mittelpunkt von Erziehung und Bildung zu stellen – ja dann, wird sich niemals etwas zum Besseren wenden! Daß die Initiativen dazu am allerwenigstens von den Politikern angestoßen werden, davon ist auszugehen – aber leider auch nicht von der Presse und den Kirchen! So gesehen: ARMES PARAGUAY!

  2. Wenn er die Kohle nicht auf irgendeinem Konto hat, muss er sich dann wohl schweren Herzens von einem seiner vielen Grundstücke oder Häuser trennen. Der Arme!

    Bestimmt hatte er mit dem Geld noch viel vor.

  3. Und was passiert jetzt, muss er zahlen oder 1 Jahr im Hotel verbringen, wo die Kosten auch noch der Steuerzahler übernimmt? Im Artikel steht nur ” er sollte an eine wohltätige Einrichtung” zahlen, wo sicher seine Kumpels die Chefs sind und er das Geld teilweise zurück bekommt.

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