Das Interview soll nicht stattfinden

Asunción: Die Tageszeitung Abc Color erbat um die Erlaubnis den 31 M Schützen Gustavo Florentín zu interviewen. Ein Richter erteilte sie. In der Haftanstalt erfand man Ausreden.

Der Polizist Gustavo Florentín ist mutmaßlicher Schütze von Rodrigo Quintana, der am 01. April 2017 bei den Unruhen um die Wiederwahl in der Parteizentrale der PLRA erschossen wurde. Er sitzt seit fast einem Jahr als Einziger hinter Gittern. Er war Teil der Gruppe von Polizisten, die in die Parteizentrale der PLRA eindrang, obwohl er in der Arrestzelle hätte sitzen müssen. Wer ihn freiließ und mit auf die Straße schickte ist bis heute nicht klar. Florentín würde das gern erzählen, die Polizei zeigt jedoch kein Interesse daran, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Trotz einer richterlichen Anordnung von Richter Alcides Corbeta brachte der Chef der Agrupación Especializada, Kommissar José Sosa Sicherheitsbedenken als Grund hervor weswegen es nicht gehen würde, obwohl tagtäglich da 400 Menschen als Besucher da ein und ausgehen. Es dürften eben nicht 401 oder 402 sein, bezogen auf Journalist und Kameramann.

Seit mehreren Wochen schon veröffentlicht die Cartes Presse Titelseiten, mit deren Inhalt untere Dienstgrade allein verantwortlich gemacht werden für den Überfall auf die Parteizentrale.

Gustavo Florentín will seine Version öffentlich machen, jedoch lässt man ihn nicht. Die wenigen Aussagen, die man von ihm kennt, waren Angebote von Befehlsgebern, ihm Geld und Haus zu vermachen, wenn er die Schuld auf sich nimmt. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage kann nicht bestätigt werden, untersucht wurde er jedoch auch niemals.

Sollte das Interview doch noch stattfinden, dann sicherlich unter Konditionen der Polizei.

Wochenblatt / Abc Color

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