Das System ist schuld

Asunción: Am Mittwoch reisten der Finanzminister und der Präsident der Zentralbank von Paraguay nach Brasilien, um herauszufinden, wie Real Bargeldankäufte angesehen werden.

Während die Banco Basa keine Umsätze mehr macht, da ihr Hauptgeschäftszweig auf Eis liegt, meldeten die zwei Entsandten: „Es gibt weder Restriktionen von paraguayischer noch von brasilianischer Seite um Bargeldexporte nach Brasilien zu unterbinden. Die brasilianischen Banken hingegen wollen nicht das Risiko auf sich nehmen Geld anzukaufen, ohne zu wissen, woher es tatsächlich stammt. Die Banken bräuchten vollkommene Transparenz“, erklärte gestern stellvertretend Präsident Abdo Benítez vor der Presse.

Der Unwille der Bank Bargeld anzukaufen beschränkt sich laut Abdo nur auf den aktuellen Lava Jato Skandal und sollte nach Beendigung der Untersuchungen sich wieder verlieren.

Brasilien hat offizielle Zahlen, die belegen, dass rund brasilianische 300.000 Touristen in Paraguay jährlich einkaufen. Allerdings gibt es inoffizielle Schätzungen von 20 – 30 Millionen Brasilianern, die pro Jahr die Grenze überqueren. Demnach kann sich die brasilianische Staatsanwaltschaft nicht erklären, woher solche riesigen Bargeldsummen wie 2,5 Milliarden US-Dollar in Real stammen, die nach Brasilien exportiert wurden. Erst wenn sicher bestätigt ist, wie hoch die sich im Umlauf befindende Summe in Real in Paraguay ist und nachgewiesen werden kann aus welchen Geschäften sie stammen, wird man den Ankauf von Real wieder als sinnvoll ansehen.

Die wenigen Käufer die Ciudad del Este in diesem Monaten verzeichnet hat nichts mit dem Unwillen der brasilianischen Banken zu tun, sondern mit der geringen Kaufkraft des Real.

Wochenblatt / Abc Color

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