Den Paraguayern fehlt die Arbeitskultur wie in Europa

Asunción: Wer schon länger im Land lebt, wird wissen, dass oftmals eine Hausangestellte oder ein Arbeiter am Montag gar nicht erscheint, weil am Sonntag zu viel gefeiert wurde. In Europa undenkbar und das bemängelte eine Künstlerin. Sie wurde deswegen mit einem Shitstorm überzogen.

Maricha Olitte sorgte auf Twitter für Aufruhr, nachdem sie die Hausangestellte in ihrem Haus kritisiert hatte, die am Montag zur Arbeit gefehlt hatte. Die Schauspielerin wurde mit Kritik bombardiert.

„Lieber Gott! Ich möchte eine Hausangestellte, die in Paraguay so arbeitet, wie sie es in Spanien tun müsste … ach und verpasse bitte den Montag nicht“, schrieb die Künstlerin auf ihrem Twitter-Account.

Dieser Tweet wurde von der Community nicht sehr gut aufgenommen, die nicht zögerte, sie mit Kritik zu überziehen.

Die Humoristin hatte auch nie mit der Reaktion der Menschen gerechnet, die sich mit Memen und Sarkasmus auf den Fall beriefen, aber es gab auch Personen, die mitfühlten und ihre Erfahrungen teilten.

Nach der Kritiklawine räumte Olitte ein, dass sie sich geirrt habe und erklärte, sie habe nur ein wenig von ihrer Ohnmacht berichten wollen.

„Nun Leute … Ich erkenne meinen Fehler heute Morgen an (mehr als alles andere war es ein wütender Tweet der Ohnmacht). Ich weiß, dass ich schlechte Laune hatte, aber ich wollte nur andeuten, dass jemand einfach seine Arbeit gewissenhaft erledigen muss“, schrieb die Künstlerin nach dem Shitstorm.

Sie erklärte, dass sie die Frau, die mit ihr arbeite, nicht entlassen werde und entschuldigte sich bei denen, die sich durch ihren Kommentar beleidigt gefühlt hätten. „Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die darunter leiden. Ich werde meine Hausangestellte dafür nicht feuern, ich wiederhole, es war nur eine Montagslaune von mir. Ich entschuldige mich aufrichtig, falls ich jemanden beleidigt habe,” schrieb Olitte weiter.

Sie verdeutlichte aber auch die Behandlung der jungen Frau, die in ihrem Haus arbeitet. „Ich stelle klar, dass ich die Leute gut bezahle und behandle. Ich brauche und will Angestellte, die zuverlässig sind. Wir alle, die im Ausland gearbeitet haben, wissen was es heißt, Leistung zu bringen. Schönen Tag noch!”, schrieb Olitte abschließend.

Wochenblatt / Hoy

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15 Kommentare zu “Den Paraguayern fehlt die Arbeitskultur wie in Europa

  1. Maricha Olitte hat völlig recht. Der Paraguayer ist bzgl. Verlässlichkeit das Letzte vom Letzten. Immer getreu nach dem Motto, ‘Komme ich heute nicht, dann vielleicht morgen’.
    Speziell Handwerker sind diesbezüglich extrem mimosenhaft und unzuverlässig.
    Fragt man den Handwerker warum er zum vereinbarten Termin nicht gekommen ist, dann sind entweder gleich beleidigt oder es kommen Begründungen wo sich einem die Fußnägel aufrollen.
    Kritik an ihrer Arbeit vertragen sie überhaupt nicht, weil sie doch der Allwissende sind.
    Das einzige was der Pyer gut kann, ist viel Geld für hundsmiserable Arbeit verlangen.
    Kommunikation ist auch nicht gerade die Stärke der Pyer.
    Schon mal per Kontaktformular eine Anfrage bei einem größeren Unternehmen auf deren Website gestellt?
    Da kommt zu 99,999% nichts zurück.

    Mein Motto ist: Wenn es gut werden soll, dann mache es selbst.

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  2. Ach das kommt in Deutschland auch in Mode. Als Teamleiter auf dem Bau wusste ich nie wer Montag auf Arbeit kommt und wer bis Freitag Mittag bleibt. Nachfrage beim grossen Chef, dann kamm die Ansage, du muss mit denen klar kommen wir bekommen keine anderen Arbeiter ran.

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  3. Die rufen einem nicht zurück. Ich habe keine Lust 3x dahin zu fahren und dann immer noch gleich weit zu sein wie vorher. Selbst wenn sie einem um einen Euro linken können sind se happy, ohne dabei zu wissen, dass der Ausländer im Allgemeinen ein treuer Kunde ist, der, wenn er zufrieden ist, wieder kommt. Und ohne zu wissen, wie viel Plata sie dadurch nicht verdient haben.

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  4. Spanien ist sicher kein beispiel für arbeitsmoral. Eine rekord linke regierung seit jahrzehnten mit gender und lgbt und üppige spenden der eu. Der tourismus lauft nur weil spanien mit dem mittelmeer gesegnet ist. Selbst ein schimpanse kann dort ein hotel besitzen und es macht im sommer gewinn. Deshalb stinkt auch die korruption zum himmel. Und wenn farandula frau, zumeist selber schon aus der oberschicht kommend oder einen dummen reichen geheiratet hat, wird sie dann economista und empresaria wenn sie das nicht schon von geburt an war mit grünlichem dollar blut zumindest in ihrer fantasie.
    Der beste arbeit nehmer, ist dann immer der, der im ausland ist. Und anstatt dass der wichtig unternehmer auf eigene kosten den betrieb verlegt oder selbst holt und ausbildet, zahlt heute der steuerzahler die migration und die ausbildung der fachkräfte und noch reicht es nicht. Genau wie bei corona. Selbst mit dauereinfluss des impfstoffes und taucherausrüstung wäre es nicht genug. Deshalb knallt es immer irgendwann und erst dann ist stille.

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    1. Genau. Klickt nur daumen nach unten. Es fehlt hier nicht nur die arbeitermentalität sondern auch die unternehmermentalität genau wie im europäischen olivengürtel. Deshalb darf der deutsche mit ein paar anderen nordlichtern dann zahlen. Es ist aber typisch, dass die, die selber schummeln auf die anderen zeigen.

  5. Tja, wenn die Haushälterin ein Tag fehlt, ist das schon katastrophal, weil man selber die Toilette sauber machen muss. Das geht GAR NICHT als Frau mit Stil.
    Die Frau Olitte hat schon Recht, die “Arbeitskultur” in diesem Land ist miserabel, allerdings kann man nicht erwarten, dass man in Bullshitjobs mit einem Lohn, der kaum ausreicht zum Leben (wegen den hohen Preisen vorwiegend), super motivierte Arbeiter vorfindet.
    Frau Olitte vergisst aber auch, dass in Europa KAUM jemand Haushälterinnen hat. Das gilt dort als Luxus und wer es sich leisten kann, der muss wesentlich mehr als paraguayischen Minimallohn zahlen. Und wahrscheinlich wird Frau Olitte auch bestimmt nicht mehr als 3 Millionen Gs zahlen wollen.

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    1. Man kann die Menschen nicht mehr verdienen lassen, als sie herstellen. Das BIP ist die Grenze dessen, was verteilt werden kann. Manchen bekommen etwas mehr, manche weniger, vom Kuchen. Und Putzen bekommen mit dem Mindestlohn nicht viel weniger als das was jedem Bürger im Durchschnitt zustehen würde.
      Wenn man versucht mehr Geld unter die Leute zu bringen, als Waren und Dienstleistungen im Gegenwert erarbeitet werden, dann werden die Waren und Dienstleistungen eben teurer.
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      Wenn der Arbeiter nicht motiviert ist, dann braucht man auch nicht motiviert sein ihm Geld auszuzahlen.
      Er braucht ja nur sagen, das wäre ihm zu wenig Geld und kündigen. Aber die Leute wollen den vertraglich abgesprochenen Lohn haben, aber nicht die vertraglich abgesprochene Leistung dafür erbringen.
      Du magst das vielleicht verstehen. Ich nicht. Ich empfinde das als einen Vertragsbruch und damit einen Betrug.

      1. Ich glaube, wir brauchen nicht zu diskutieren, dass der Staat und seine Bedienstete hier leben, als wäre PY ein reiches Erdölland. BIP hin oder her. Und warum machen sie das? Weil sie es können – die EU und andere Staaten geben ja fleißig die Hand, wenn wieder Schei*e gebaut wurde. Spenden werden immer gerne angenommen. Und wenn es an Geld mangelt, werden dann einfach neue Steuergesetze an Land gezogen.

        Und du Nick als Unternehmer müsstest ja dann dauernd die Leute feuern, wenn sie nicht ihre Leistung erbringen. Tja, sehr bedauerlich für dich. Den Paraguayer ist das aber sch****-egal. Der hangelt sich von Arbeit zu Arbeit. Er kennt es ja gar nicht anders. Selbst in Asuncion in “seriösen” Firmen sagt der eigentlich zuverlässige Angestellte von heute auf morgen Tschüss, wenn er woanders 100.000 Gs mehr verdient.
        Dem Firmenchef ist das aber auch egal. Ersatz ist schnell gefunden, weil die Nachfrage an Stellen viel größer als das Angebot ist. Das Allerwichtigste ist nur das der Chef deutlich, deutlich mehr verdient als die Angestellten.

        Ich will eigentlich gar nicht für die armen Paraguayer Partei ergreifen. Wenn der gemeine Paraguayer die Möglichkeit hat, fürs Nichtstun Geld zu bekommen, also z.b. Planillero sein, dann würde er das liebend gerne machen. Ich könnte das nicht in einem Land wo große Armut herrscht. Aber wie hier manche Unternehmer leiten ist schon nah an der Grenze zur Sklaventreiberei.

  6. Warum entschuldigt sie sich?
    Sie hat zu 100% recht.
    Die Arbeitnehmer hier haben nur RECHTE, aber nie und nimmer PFLICHTEN.
    Anfangs arbeiten sie gut, aber das lässt normalerweise sehr schnell nach.
    Aber den aginaldo wollen sie trotzdem.
    Wer eine zuverlässige Haushaltshilfe ergattert, die immer pünktlich kommt und dann auch noch ihre Arbeit gleichbleibend gut macht, der hat wirklich eine Perle gefunden.

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    1. Habe ich weiter oben geschrieben. Es gibt hier so wie in vielen staaten keine arbeitskultur und das gilt auch für den unternehmer. Daher kann man nicht auf andere zeigen sondern soll im versteck bleiben.

  7. Wer denkt, daß alles in Europa gut ist, hat anscheinend noch nie in Europa, speziell in D gelebt, bzw gearbeitet. In D zählt inzwischen der Mensch ansich nicht mehr viel, wichtig ist nur, wieviel man durch ihn verdienen kann. Also um`s Geld geht`s, sonst um nichts. In D wird alles vesucht, dich ins Hamsterrad zu bringen, egal wie. Und von da kommst du nicht mehr, oder nur mit viel wieder Glück heraus. Liebe Paraguyianer, laßt Euch nicht verrückt machen, bleibt so wie Ihr seid
    und lebt Euer Leben wie Menschen, nicht wie Andere das wollen….

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