Den Ypacaraí See ausbaggern?

San Bernardino: Zwei europäische Experten aus dem Bereich Wasserbereinigung kamen gestern in San Bernardino an. Der Bürgermeister des Ortes beauftragte den Holländer Marinus Pool und den Italiener Alberto Boccato sich mit der Problematik des Sees zu beschäftigen und wie dieser in Zusammenarbeit mit nationalen Wissenschaftlern gereinigt werden kann.

Der erste Schritt in die richtige Richtung wäre laut ihrer Auffassung, die sich im Vorfeld bildete, das Ausbaggern des Sees, wobei die giftigen Algen weniger werden was zur Klarheit und Reinigung des Sees beiträgt. Ebenso müsse aber auch der Abfluss zum Rio Salado frei von Hindernissen sein, damit eine ständige Zu- und Ableitung für den See vorhanden ist.

Beide Biologen sind von der Universität von Padova in Italien und gegen Ratschläge wie schnellstens der See bereinigt werden kann. Eine Inspektion des Gewässers ist erst für heute geplant, erklärten gestern die zwei Europäer.

Schon vor über zehn Jahren waren erste italienische Wissenschaftler damit beschäftigt Ratschläge zu verteilen, wie man das Wasser des besagten Sees säubert. Seit daher passierte jedoch nichts und das vorhergesehene Übel trat ein.

Marinus Pool erklärt, „dass wenn die Behörden von einem kurzen Zeitraum zu reinigen reden so meinen sie mindestens ein Jahr. Das ist jedoch auch nur zu erreichen wenn alles Machbare umgesetzt wird. Der See braucht einen Masterplan, der neben der kurzfristigen Reinigung ihn auch langfristig sauber hält. Daraus resultierend Abwasserkanäle und verbessertes Unrechtsbewusstsein bei Umweltfragen.

Um schnell etwas gegen die giftigen Algen zu machen, könnte man auch mit biochemischen Mitteln arbeiten oder mit Pflanzen sie langfristig das Wasser reinigen.

Währenddessen nutzen gestern bei fast 40°C Außentemperatur zahlreiche Gäste des Stadtstrandes von Areguá die Möglichkeit ins kühle aber giftige Nass zu springen. Einige Badegäste erklärten, dass ihnen das ganze nichts ausmacht und die die einzige Möglichkeit sei sich zu erfrischen.

(Wochenblatt / Última Hora / Abc / La Nación)

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18 Kommentare zu “Den Ypacaraí See ausbaggern?

  1. vor einigen Jahren wollten Koreaner den See auf ihr Kosten säubern, als Gegenleistung wollten sie den Schlamm behalten …..

    NEIN – das ging nicht !!!!!

    man wollte auch noch am Schlamm verdienen :-((((

    Encarnacion freut sich auf neue Badegäste *****

    1. Das stimmt. Die Koreaner hätten den See kostenlos vom Schlamm entsorgt. Sie hatten festgestellt, dass der Schlamm Jod enthält und dieses wird im Fernen Osten benötigt. Die gierigen paraguayischen Politiker witterten ein Geschäft. Doch wenn nichts gezahlt wird, kann man auch nichts in die eigenen Taschen abzweigen. Deshalb stimmten sie damals gegen dieses Projekt.

  2. Was die beiden Biochemiker ausgeführt haben, hätte auch jeder halbwegs gebildete Paraguayer erkennen können.
    Ein See, dessen Ablauf, in diesem Fall der Rio Salado, nicht frei ist, fängt früher oder später an zu kippen.
    Das heißt zunächst Biochemie in den See, danach See und Zu- und Abfluß reinigen und auch in Zukunft darauf achten, dass die Zu- und Abläufe frei von Unrat jeder Art sind

    1. Bin genau auch Ihrer Meinung. Als ich den Artikel gelesen habe und festgestellt habe, dass sich die Einschätzung der Experten mit der meinigen deckt, dachte ich: wow, nun bin ich auch Biochemiker.
      Bin jedoch nicht ganz mit Ihrem Kommentar einverstanden, denn auch ein Mensch mit null Schulbildung weiss, dass das Spülwasser immer dreckiger und giftiger wird, wenn ich es nie ablaufen lasse 🙂 Die Angelegenheit ist wohl eher Korruptionstechnisch im Paraguayschen Wirtschafts-, Politik- und Beamtenfilz bedingt. Aber jetzt kann ja bald wieder etwas abgezweigt werden.

  3. nun ist diese Vorgehensweise unserer paraguayischen Nachbarn nicht so unbekannt. Wie wir wissen, wird der Deckel erst auf den Brunnen gelegt, wenn das Kind hinein gefallen ist. So ist es auch mit dem Umweltschutz. Er beginnt meist erst, wenn es schon weit nach 12 ist. Also geben wir die Hoffnung nicht auf, dass nun wirklich etwas geschieht.

  4. wenn die Abwässer wenigstens vor der ungeklärten Einleitung im Vorflutbecken mit Schilf oder Röricht geleitet würden, wo sie langsam durchfliessen, würde ein Teil der Schadstoffe natürlich und kostenlos gebunden werden. Solche einfachen Naturkläranlagen funktionieren schon seit Jahrzehnten in Deutschland, meist abgelegene Höfe ohne Anschluss an die Kanalisation. Das Schilf “frisst”,vereinfacht ausgedrückt, einen Teil der Schadstoffe und macht wieder Schilf daraus.
    Ich denke, das könnte man bezahlbar realisieren, und dies wäre sogar eine eher langfristige Massnahme.

      1. In den 60er Jahren war (West-)Berlin von Rieselfeldern umgeben. Dir Abwasser wurden per Kanalisation direkt in diese Felder geleitet. Aber hier müsste sicherlich zunächst für die entsprechende Kanalisation gesorgt werden und entsprechende Felder angelegt werden, damit gar nichts mehr in den See geleitet wird.

  5. Leute Leute warum so weit nach Italien gehen
    wo doch die Lösung vor der Haustür liegt.

    Bitteschön: Eine Kläranlage für jegliche Abwässer sollte aus 3 Stufen bestehen: mechanische Stufe, biologische Stufe, chemische Stufe.

    Mechanische Stufe:
    entfernt groben Unrat

    Biologische Stufe:
    Mikroorganismen zersetzen die organischen Stoffe (mit O2)

    Chemische Stufe:
    Salze wie Phosphat werden ausgefällt.

    1. das stimmt sicher, aber es findet sich wohl keiner, der dies finanzieren möchte,oder? Schilfklärbecken jedoch, könnten tatsächlich auch von interessierten Bürgern erstellt werden, dazu braucht man lediglich einen Sack voll Anliegern und Umweltaktivisten,einige Spaten und Schubkarren, sowie etwas Schilf 😉 Wenn dazu der Bürgermeister noch ein Asado macht, kommen auch viele Helfer?

  6. Schön, dass die Leute trotzdem im See baden. Hier kann jeder seine Resistenz gegen Alergien testen und zwar kostenlos. Besonders Mutige nehmen noch ein paar Schluck vom guten Seewasser, enthält es doch alle Nährstoffe die der Mensch zum Leben braucht.

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