Der Fall Ronaldinho: Hinter den Kulissen

Asunción: Sergio Felicio Queiroz, der brasilianische Anwalt der die ganze Zeit Ronaldinho und seinen Bruder Roberto vertrat, war gewillt ein exklusives Interview zu geben, was jedoch erst erscheinen soll, nachdem seine Mandanten das Land verlassen haben.

Alle hatten Angst, dass sich das wiederholt, was Ronaldinho und seinem Bruder im März widerfuhr, als ein Richter sie freiließ und sie später erneut verhaften ließ. Als wenn sechs Monate Haft noch nicht reichen mussten beide noch 200.000 US-Dollar zahlen.

Im August 2020 ist die Anklage gegen beide die gleich e wie vor fast sechs Monaten: Benutzung nicht authentischer Dokumente. Bis heute konnte das nicht bewiesen werden. Erst zwei Monate nach der Verhaftung erfuhr der Anwalt von Machenschaften die bis heute nicht untersucht bzw. erst spät in Auftrag gegeben wurden. Der Anschein der Ungerechtigkeit im Land ist immens. Totale Unsicherheit bei juridischen Entscheidungen. Ab dem ersten Moment haben die Gebrüder mit den staatlichen Stellen zusammengearbeitet und alles zu Protokoll gegeben was sie wußten. Ob Haft da notwenig war ist fragwürdig. Positiv zu vermerken ist, dass sich keine staatliche Autorität anmaßte Geld zu verlangen, um den Prozess abzukürzen.

Ronaldinho ist nur die Spitze des Eisbergs. Er nutzte ein gefälschtes Dokument ohne es zu wissen. Die Pässe und die Ausweise wurden von staatlichen Funktionären mit den Daten produziert. Für den Verteidiger war Ronaldinho nur ein mediale Figur, an der man aufzeigen wollte wie Justiz funktioniert, ohne dabei die zur Rechenschaft zu ziehen, die von den Dokumenten vor der Aushändigung wußten (Migraciones) oder direkt an der Produktion beteiligt waren. Wir behalten uns vor gegen die Autoritäten eine Klage einzureichen, denn jemand ist dafür verantwortlich und Ronaldinho und seine Bruder waren es nicht. Der Fall wird im Sande verlaufen, weil wichtige Autoritäten involviert sind.

Befragt ob es Anstrengungen gab die wahren Verantwortlichen der Fälschung aufzufinden, erklärte Queiroz, dass er er davon nichts mitbekam. „Wenn die Dokumente aus Regierungskreisen kommen, dann wurden sie auch da fabriziert. Auch wir würden gerne wissen, wer die Verantwortlichen sind“.

Die Ehefrau des Organisators der Reise, der die Gebrüder De Assis Moreira begleitete, Wilmondes Souza, Paula Oliveira war vorab schon mehrmals in Paraguay und hatte nicht nur zu Dalia López permanenten Kontakt. Sie hatte alle kompromittierenden Aufzeichnungen und ihr wurde umgehend die Ausreise gestattet.

Am 6. März, als Ronaldinho zwar von einem Richter freigesprochen wurde aber ein neuer Haftbefehl gegen ihn vorbereitet wurde, hat man ihm und seinem Bruder zu einer Ausreise nach Argentinien gerasten, jedoch mit einem Auto. Ronaldinho akzeptierte die überhastete Abreise nicht und wollte alles aufklärend was es aufzuklären gibt. Eventuell war es sogar besser abzuwarten und einzusitzen.

Wochenblatt / Abc Color

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2 Kommentare zu “Der Fall Ronaldinho: Hinter den Kulissen

  1. Das kann interessant werden? Anklagen in Brasilien gegen paraguayische Minister , Richter und Amigos und danach nationale brasilianische oder auch internationale Haftbefehle die vollstreckt werden können , sobald diese Personen Paraguay verlassen oder gar zum Urlaub in ihre Residenzen nach Brasilien reisen?

  2. Wird halb so schlimm werden. Die finden bestimmt ein Bauernopfer das für eine grössere Spende bereit ist alle Schuld auf sich zu nehmen. Man nennt das doch inzwischen Spende oder?

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