Der Müll den die Religion mit sich bringt

Caacupé: Heute ist ein Feiertag. Nicht irgendeiner sondern Jungfrau von Caacupé, das größte religiöse Fest nach Ostern und Weihnachten. Die tausenden Galäubigen, die in den letzten zehn Tagen nach Caacupé pilgerten, brauchten neben Glaube und medizinischer Versorgung auch Proviant. Dieses wiederum kommt nur in Einwegverpackungen, die nun in einer Größenordnung die fast unvorstellbar ist im religiösen Zentrum zurückgelassen wurde.

Der Bürgermeister der Stadt, Roberto Franco, erklärte, dass nach der Feierlichkeit rund 200 Millionen Guaranies aufgewendet werden müssen um die rund 40 t Müll der letzten zwei Tage zu beseitigen. Während pro Tag normalerweise rund 4 t täglich anfallen, sind es derzeit rund 20 t pro Tag.

Die Mülldeponie arbeitet mit ihren Maschinen im Akkord um dem Bedarf gerecht zu werden. Ebenso werden hier die Abfälle von San Bernardino abgeliefert, die in der Jahreszeit auch über dem Durchschnitt liegen.

Die 200 Millionen Guaranies sind auch für den Kauf von Plastikbeutel, Handschule und Werkzeug nützlich welches beim Reinigen mit der Hand benötigt wird.

Das schlimmste jedoch für den Stadtvater ist die Tatsache, dass unzählige Straßenhändler das religiöse Fest rund um die Basilika belagern, was einem persischen Markt gleich kommt. Die Verkäufer weigern sich noch zudem, ihre Plätze zu verlassen, wozu hin und wieder richterliche Anordnungen zur Hilfe genommen werden.

(Wochenblatt / Hoy)

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7 Kommentare zu “Der Müll den die Religion mit sich bringt

  1. Berge von Müll, mehr Händler als Verkäufer, überall stinkt es nach Pisse (manchmal auch nach Sch….), bis Mitternacht eine einzige grauenvolle Kakaphonie von Messen und Musikabsondern, ein Gedränge von Bussen und Fahrzeugen aller Art, eine Menge von gelassenen Polizisten, und die Besucher sind wie immer ruhig, diszipliniert, anständig, unaggressiv und freundlich.
    Als Anwohner mittendrin habe ich wirklich Freude am Ganzen.

  2. Das wäre eine Herausforderung für alle Landsleute die in Caacupe und einem Umkreis von 30 km leben. Nicht nur immer gute Ratschläge erteilen, wie man den Müll entsorgen kann, sondern in der Praxis die Bierdose aufheben und einsammeln.

    An einem Tag wie heute sollten sich alle Deutschen bereits früh morgens vor der Basilika, mit Müllsäcken und Besen ausgerüstet, einfinden, um den Müll unserer Gastgeber aufzuräumen. Ausserdem können wir uns mit den leeren Dosen etwas dazu verdienen. Ein paar zusätzliche Guaranies kann man bei dem EURO-Kurs immer brauchen.

    Wir sollten einmal im Jahr ruhig unseren Gastgebern zeigen, dass wir sie ins Herz geschlossen haben, wie eine Mutter ihre Kinder und uns für keine Arbeiten zu gut sind.

    Erst wenn Caacupe wieder sauber ist haben auch wir Feierabend und können stolz darauf sein unseren Beitrag für dieses religiöse Fest geleistet zu haben.

  3. Mal eine Frage:
    Wo kommt denn die Information her, dass der Müll aus San Bernardino nach Caacupe gebracht würde?
    Da ich hier in San Bernardino wohne und auch die Müllproblematik seit längerer Zeit kenne, sind mir auch die diversen Müllhalden im Stadtgebiet bekannt, auf denen von Zeit zu Zeit der Hausmüll vor Ort verbrannt wird.
    Es mag sein, dass ein kleiner Teil, für das gute Immage, nach Caacupe gefahren wird, aber auf keinen Fall viel.

    1. Der Müll, welcher aus den aufgestellten Sammelbehältern abtransportiert wird, landet in Caacupe. Was ihre Nachbarn mit ihrem Müll machen, nur weil sie zu faul sind um diesen in die entprechenden Sammelbehälter zu bringen, ist eine andere Sache. Sie haben aber immerhin noch die Möglichkeit, diese Leute für den besseren Weg zu überzeugen. Auf gehts!

      1. Theorie und Praxis…
        So, wie letztes Jahr die am See aufgestellten “Dixie-Kloos” offiziell in der Kläranlage entleert wurden, in der Praxis aber nur 300 m entfernt im Graben (nach Anzeige durch die Polizei dokumentiert, aber nicht weiter verfolgt), so landet auch heute noch tagtäglich viel Hausmüll auf den lokalen “Deponien”. Da nützt auch kein schön reden!
        Wieviel Tonnen werden denn je Woche eingesammelt und wieviele in Caacupe abgeliefert?

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