Der niedrige US-Dollar und seine Auswirkung auf die Fleischproduktion

Asunción: Es ist ein Teufelskreis, der aus dem unschuldigen Kunden ein Opfer macht oder machen wird, wenn nicht wieder der US-Dollar auf mindestens 4.250 Guaranies steigt. Schlachthäuser wollen Verluste vermeiden und zahlen Züchter nur noch in der nordamerikanischen Währung aus.

Keiner der Viehzüchter, der schuldenfrei ist, sieht sich dazu veranlasst seine Rinder an die Schlachthäuser zu verkaufen. Damit senkt sich die geschlachtete Menge für den Export aber auch für den heimischen Markt, ganz besonders in belebten Gegenden wo der Verbrauch höher ist.

Auf dem Land hingegen spielen diese Preisspielchen keine Rolle. Hier wird in einem Dorf zwei, drei Mal die Woche ein Rind geschlachtet und gut. Die Preise sind ebenfalls besser als in und um Asunción.

Die Viehzüchter, denen nicht der Kuckuckskleber auf den Fersen ist, verstecken lieber ihre Rinder als sie bei dem schwachen Kurs zu verkaufen. Das wiederum legt den Schluss nahe, dass alle in den Schlachthäusern gelandeten Tiere Eigentümer haben, die von einem Kredit leben und denen mit dem billigen Kilopreis auf Dauer auch die Luft zum Atmen ausgeht. Für Einwohner der Hauptstadt kommt dann noch als Alternative argentinisches Fleisch aus Clorinda in Frage.

Ein Mensch, zumindest in Deutschland, ist in seinem gesamten Leben 1094 Tiere. Darunter sind zwar 945 Hühner, 46 Puten, 46 Schweine, 37 Enten, 12 Gänse und vier Schafe aber eben auch vier Rinder. Der Pro Kopf Verbrauch an Fleisch im Zeitraum von 12 Monaten beträgt in Deutschland 93 kg. In den ärmsten Ländern der Welt sind es manchmal nur 10 kg pro Kopf und Jahr.

(Wochenblatt / Última Hora / DW)

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3 Kommentare zu “Der niedrige US-Dollar und seine Auswirkung auf die Fleischproduktion

  1. Zunächst führt ein geringerer Export, bei gleichbleibendem Angebot, zu einem niedrigeren Preis im Inland. Das ist gut für die Menschen hier, denn die Preise sind in den letzten Jahren viel zu dramatisch gestiegen. Beim Export wie beim Import sollte sich die Regierung endlich dazu aufraffen die Bindung an den Dollar aufzugeben und mit den Export- / Importländern die Bezahlung in der jeweiligen Landeswährung vereinbaren. So handeln derzeit auch viele andere Länder. Die Importe würden dann im stabilen Guranie bezahlt werden können. Allerdings müsste den Importeuren ein wenig internsiver auf die Finger geschaut werden, damit sie die niedrigeren Preise auch an die Verbraucher weiter geben. Vor allem muß dringend die Bahnlinie nach Encarnacion / Argentinien fertig gestellt werden, damit der Transport billiger wird. Der Rio Paraguay und seine Unwägbarkeiten hinsichtlich des Niedrigwassers haben viel zu lange als Ausrede für zu hohe Preise in allen Sparten herhalten müssen. Paraguays Preise müssen runter sonst ist die Ausreisewelle nicht mehr zu stoppen.

    1. Eisenbahn zwischen Posadas und BS ist am verlottern.Ob die Argentinier Geld und Interessen an der Renovation haben ist zu bezweifeln.OK Transporte auf dem Rio Parana.Auswanderungswelle-wenn da ein paar Dutzend klamme Typen wieder gehen ist das kein Drama für Paraguay.

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