Der “Überfall“ auf einen Deutschen

Kolonie Sudetia: Ein deutscher Arzt hat sich in der Kolonie niedergelassen. Er wollte nach Ciudad del Este fahren und Euros wechseln. Das Vorhaben schlug fehl, weil ihn die Polizei angeblich “überfiel“.

Wer mit viel Geld unterwegs ist, sollte vorsichtig sein. Um 04:00 Uhr in der Früh machte sich der Doktor am Dienstag auf die Reise nach Ciudad del Este. Mit im Gepäck rund 3.000 Euro, um diese umzutauschen, weil der Kurs dort günstiger sei. Zwischen Caaguazú und Campo 9 wurde er von der Nationalpolizei kontrolliert. Fünf Beamte durchsuchten sein Fahrzeug und fanden das Geldbündel. Angeblich wollten sie es beschlagnahmen. Der Deutsche weigerte sich. Daraufhin holte ein Polizist einen Beutel mit Rauschgift aus seiner Tasche und soll gesagt haben, wenn wir die Euros nicht bekommen wandern Sie deswegen ins Gefängnis, denn dieser sei im Auto gefunden worden.

Der Arzt gab ihnen das Geld und fuhr weiter.

Nachdem die Polizisten in der Zwischenzeit auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind und nur eine Seite gehört wurde, kann der Fall kaum zur Anzeige gebracht werden. Außerdem hat der Betroffene Angst- und Schamgefühle, deswegen wurde auch kein Name veröffentlicht. Er war zudem alleine unterwegs. Das Wechseln zu einem günstigeren Kurs brachte Null ein.

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12 Kommentare zu “Der “Überfall“ auf einen Deutschen

  1. Das kann jeden in fast jeden Land der Welt passieren. Sehen die Beamten Geld,sind sie wie Bluthunde die ihre Beute hetzen.Die einen pressen Geld bei Straßenkontrollen, die anderen wollen geschmiert werden am Grenzübergang.
    Ansonsten legen sie dir etwas in Gepäck, oder Filzen dich bis auf die Haut und das Problem ist noch Größer.Das gegenteil beweisen kann man in der Regel nicht.

  2. Meine Lebensgefährtin, Rechtsanwältin mit Strafrecht als Spezialgebiet, hält diese Geschichte für absolut glaubwürdig, denn die paraguayische Polizei würde nach genau diesem Verfahren arbeiten.

  3. Wenn man hierzulande im Auto Geld transportiert und es auch noch sichtbar laesst, ist es genauso als wuerdet ihr mit einem Stueck rohem Fleisch durch ein Hyaenenrudel fahren.
    Deswegen bleibt locker und versteckt die Kohle wenn ihr Hyaenen seht. Besser noch ihr tut es schon vorher.

  4. Ob sich die Kosten der Fahrt im Auto von Col.Independencia nach Ciudad del Este die Kursdifferenz beim Tausch von nur EURO 3.000.- rechnen? In so einem Fall ist wahrscheinlich eine Busfahrt weniger gefährlich. Ich hatte einmal Besuch von Buenos Aires der sein Geld in einem alten Thermobehälter für kaltes Wasser versteckt hatte.
    Man muss sich nur zu helfen wissen um die Gefahren des Lebens zu umschiffen !.

  5. Die einzige Loesung ist wenn man naechtliche Ueberlandfahrten macht und auf eine Strassenkontrolle trifft…..GAS GEBEN UND WEITERFAHREN!! Nie im Leben habe ich angehalten. Sowas weiss man aber wenn man hier in PY lebt!! Naechtliche Diskussionen was man darf und muss und sollte mit der Polizei waeren da eher lebensgefaehrlich…..und deren Autos haben meist keinen Sprit und sind auch nicht schnell genug. Also….AUGEN ZU UND DURCH!! Alles andere ist Selbsschuld

  6. Meine Freundin behauptet, rein rechtlich hätte die Polizei keine Befugnis, so ohne weiteres ein Auto zu durchsuchen. Nur würde sich die Polizei nicht daran halten. Nach dem Motto: was interessieren mich die Gesetze?!

  7. Es muss schon allerhöchste kriminelle Energie in einem stecken, um solche Aktionen durchzuführen. Und das von der Polizei. Es macht einen nur sprachlos, obwohl wiederholt diese Fälle auftreten.

    Wie reagiert man bloss in solchen Situationen? Zückt man die Handykamera,filmt die Leute und macht die Sache publik, so wie die eine junge Dame vor einigen Monaten? Ist im Dunkeln natürlich sehr schwierig und als Ausländer in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahren – noch schwieriger.

    1. Nicht stehen bleiben. Falls es eine echte Kontrolle ist, mit STAATSANWALT (sonst keine Durchsuchung!) dann funken die an ihre Kollegen, daß jemand eine Sperre durchbrochen hat und im nächsten Dorf warten sie dann auf dich.

      Da bleibst du dann stehen, entschuldigst dich, zahlst ihnen Benzingeld + multa und das wars. Wir bewegen uns hier im Bereich von Gs 260 000 (45 Euro). 100 000 für die Jungs and 160 000 fürs rücksichtslose Fahren.
      Ist mir in den letzten 5 Jahren genau einmal passiert. Ansonsten gilt: Bist du vorbei, wars das und gut ists.

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