Der “Weg des Marihuanas“ führte beinahe in den Tod

Pedro Juan Caballero: Wenn Journalisten, noch dazu unter starkem Polizeischutz, berichten müssen, ist das alleine schon eine gefährliche Angelegenheit. Und so war es auch. Ihre Recherche konnten sie nur zum Teil beenden.

Ein Team von argentinischen Reportern kam nach Pedro Juan Caballero und wollte einen Bericht über den “Weg des Marihuanas“ erstellen. Es gelang ihnen aber nur, diesen zur Hälfte fertigzustellen. Sie erhielten alle Arten von Bedrohungen, bis zur Ermordung. Die Journalisten verließen so schnell wie möglich Paraguay und machten sich bald wieder auf den Heimweg.

Das Problem ist nicht neu, zumindest nicht hier im Land. Telefé wollte eine Reportage über den Sektor Marihuana in ganz Lateinamerika verfassen. Es gelang ihnen zumindest einige Interviews durchzuführen und sogar Rauschgiftplantagen zu filmen. In Pedro Juan Caballero wurden die Reporter aber mit massiven “Anspielungen begrüßt“. „Verdammt noch einmal, was ist, wenn euch ein Unfall passiert?“, riefen einige Menschen den Berichterstatter zu, als sie ein Video in der Stadt drehten.

Nachdem weitere Drohungen über WhatsApp und soziale Netzwerke eingingen flohen die Journalisten nach Brasilien und führen dann zurück in ihr Heimatland. „Wenn ihr eure Arbeit weiter fortsetzt, könnte etwas schiefgehen“, lautete eine Meldung über WhatsApp.

Laut dem Bericht der argentinischen Moderatoren hätten von den rund 100.000 Einwohnern etwa 50% in irgendeiner Form Verbindungen zum Rauschgiftsektor. In etwa auf einer Fläche von 70.000 Hektar wird in der Zone Marihuana angebaut.

Quellen: Paraguay.com / Ultima Hora

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5 Kommentare zu “Der “Weg des Marihuanas“ führte beinahe in den Tod

    1. Wenn scheinbar ca. 50 % der Bevölkerung in “irgend einer Form” in das Drogengeschäft verstrickt sind, dann dürfte es kein Problem sein, die HandyNr. der Journalisten heraus zu bekommen. Was aber die Zahl “50 % der Bevölkerung” auch aussagt ist dies, daß eben dann auch mindestens 50 % der Politiker, Justiz und Polizei mindestens von diesen Verstrickungen Bescheid wissen müssen, sie decken, oder daran partizipieren. Das ganze ist ein stinkender Sumpf und nur wenige wollen bzw. getrauen sich, diesen Sumpf trocken legen zu wollen.

  1. Weshalb ist denn der Anbau von Marihuanas illegal? Doch nur, weil die USA es mal zu etwas Strafbarem erklärt hat, dank des Herrn Hover. Letztendlich, nüchtern betrachtet, ist die Droge Alkohol massiv schädigender, was Wirkung und Gesundheitsschädigung angeht. Daher wäre die Legalisierung nur ein logischer Schritt, der halt den Moralaposteln der Welt quer kommt, da sie sich lieber ihr Feierabendbier reinziehen?
    Mediziner haben längst die guten medizinischen Eigenschaften der Pflanze erkannt und deren Harmlosigkeit im Vergleich zu Alkohol, es gibt massig Studien dazu. Zudem wäre auch der Anbau aufgrund der Faser oder des Hanf-Öls sicher eine kluge Entscheidung, aber dagegen arbeiten halt die Loyyisten!

  2. Ich wollte einen Film über das Papamobil drehen. Haben mich gleich wieder rausgeworfen. Eindeutig ein Zeichen, dass mehr als 50% der Einwohner in irgendeiner Form Verbindungen zum Vatikan stehen. Dann wollte ich einen Film über das US-Militär in Afghanistan drehen. Dabei wurde ich sogar beschossen. Bei der NSA und Tochterfirma BND wurde ich erst gar nicht hinein gelassen, obwohl ich mich als investigativer Kampfposter des Wochenblatts ausgewiesen habe. Auch meinen geplanten Film über Piranhias konnte ich nicht fertig stellen, da sie meine Kamera aufgegessen haben. Werde nun einen Film über Gänseblümchen machen, die haben mich bis heute (noch) nicht bedroht und scheinen nichts dagegen zu haben, dass ich sie filme.

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